Elke Müller

Amerika....

Seit zwei Tagen folgte er nun schon den Lauf des Flusses und sieht sich alles genau und sorgfältig an, immer wieder dreht er sich wachsam um. Sein Pferd trottet mühelos dahin. Redmon sah die schattenhafte Bewegung noch, doch eine Lassoschlinge zischte schon durch die Luft und senkte sich über seine Schultern und riss ihn vom Pferd. Er schlug hart auf den Boden auf, versuchte gleich aufzustehen, aber es kam sofort ein erneuter Ruck vom Lasso und schleuderte ihn erneut zu Boden. Dann blickte er direkt in den Lauf von einem Gewehr. „ Eine falsche Bewegung und die Geier haben etwas zu fressen.“ Zwei weitere Kerle traten heran. Rissen ihn vom Boden hoch und hielten ihn fest. Er schluckte, als er sah, das eine ganze Bande verteilt um ihn herum stand. Plündernde Banditen, die Farmen und Städte überfallen um reiche Beute zu machen. Er konnte nichts tun, war seinen Gegnern völlig ausgeliefert. Neugierig betrachteten sie sich alle gegenseitig. „ Sieht ziemlich schlecht für dich aus, Bürschen.“ Auf einem Wink hin, wurde Redmon durchsucht, spürte wie sein Army Colt aus dem Holster gezogen wurde. „ He, Mister, warum tun Sie das?“ „ Jetzt wird er frech. Soll ich ihn das Maul stopfen Greg?“ „ Mach keinen Ärger Chuck, unser Auftraggeber will ihn lebend haben! Du weißt, er kennt sich mit der US - Army aus, war jahrelang als Scout im Grenzgebiet. Darum lass mich mit deinem Gerede in Ruhe.“ Ein Stöhnen entrang sich Redmon's Brust. „ Sieht aus, als wenn uns der Mister begleiten muss. Aber gut, eine kleine Abwechslung kann vielleicht später nicht schaden,“ lachte meckernd Greg. „ Zum Teufel!… Hey Greg, hast du gesehen, was der für ein tolles erstklassiges Pferd hat? Man, das lässt sich sicher gut verkaufen, ebenso die anderen Sachen.“ Als wenn der Rotfuchs ein Gespür für brenzlige Situationen hätte, der riss den Kopf hoch, legte die Ohren an und fletschte die Zähne, wich dabei schnaubend vor der fremden ausgestreckten Hand zurück, scharrte dabei mit den Hufen im Sand. „ Wirst wohl stehen bleiben! Ich werde dich lehren nach mir zu beißen!“ Chuck kicherte vor sich hin. Er griff nach einer Peitsche und den Zügeln, rammte seinen Fuß in den Steigbügel und zog sich in den Sattel. Dann bekam der Hengst die Hacken in die Weichen geknallt. Dieser rast los, bockt plötzlich wobei der Reiter nach hinten fliegt, im selben Moment schnellte er aus den Stand vom Boden ab und machte einen Katzenbuckel, dreht sich in der Luft, warf sich hin und keilt aus, dem Bandit verging hören und sehen und landet in hohen Bogen auf den harten Boden und spuckt Dreck. „ Dieses verflixte Biest!“ schreit Chuck wütend. Redmon pfiff leise. Der Hengst stellte die Ohren auf. Wild wiehernd richtete sich der Hengst auf und keilt nochmals aus. „ Ohne meine Erlaubnis, lässt er sich nicht anfassen. Er reagiert sehr unfreundlich darauf und wird auch mit ein paar Lumpen wie euch fertig.“ „ Hast wohl noch nicht deine Lage recht begriffen was! Das hast du nicht umsonst getan. Dafür werde ich dich umbringen,“ kreischte Chuck, holte aus und schlug mit der Faust Redmon mitten in den Magen. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite werfen, als Chuck voller Wut, blitzschnell ein verstecktes Messer zog und zustoßen wollte. Von unten schlägt Redmon mit den Füßen zu und erwischt die Hand des Schurken, das Messer fliegt in hohen Bogen davon. Bevor Chuck erneut angreifen kann, holt Redmon aus, trifft mit beiden Fäusten den Kopf und das Kinn. Befördert ihn zu Boden. Noch einmal setzt er nach und Chuck kippt auf die Seite und bleibt liegen. Jemand ruft etwas und kommt dann schnell heran. „ Yeeaah! Los, Taco weg!“ Der Fuchs gehorcht und galoppiert eine kurze Strecke davon, bleibt dann stehen. Einfangen würde man ihn nicht mehr können. Seit Redmon zur Armee kam, ritten sie zusammen und waren bestens auf einander eingespielt. Er bekommt einen Tritt auf die Brust und in die Seite und weitere folgen. Er beißt die Zähne zusammen, hebt die Arme um seinen Kopf zu schützen. Sekunden später bekommt Redmon einen harten Schlag mit einem Gewehrkolben in den Nacken, wird bewusstlos und fliegt in den Staub. Mann zieht ihn zur Seite. Bindet ihn. Etwas kaltes klatscht ihm ins Gesicht. Wasser.

Er spürte den Schmerz im Nacken sofort, als er die Augen langsam öffnete und die Erinnerung ist sofort wieder da. Es packt ihn der Zorn und bemerkt seine Hilflosigkeit. Seine Hände waren auf den Rücken gebunden. „ Na, wieder da! Zäh wie eine Wildkatze, was!“ Ein brutaler Tritt in die Rippen spürte Redmon. Er presste die Zähne hart aufeinander. Der Mann mit hellen Hemd setzt sich neben ihn auf einen Stein, sein schussbereites Gewehr zwischen den Knien und lächelt, als könne er nichts böses tun, obwohl in seinen Augen Verschlagenheit und Brutalität lauert. „ Verdammter Hundesohn! Hast wohl die Sprache verloren, was!“ „ Was habe ich getan? Warum überfällt ihr mich? Was wollt ihr von mir?“ „ Oh, er kann ja doch reden! Sie haben schöne 5000 $ Doller auf deinen Kopf ausgeschrieben.“ „ Aha! Nun bildet Ihr euch wohl ein, schlagartig reich zu werden, was!“ „ Sagen wir mal,… es soll etwas wie eine Warnung sein, von einem Freund.“ „ Ich glaube zu wissen, welcher Freund damit gemeint ist. Warum ist er so erpicht darauf, mich wieder zu sehen? Vor noch gar nicht langer Zeit konnte er es kaum erwarten, mich den Fischen vorzuwerfen!“ Ein geringschätziges und gefährliches Lächeln zeigte sich auf seinen Gesicht. „ Yeah! Ich sage es ungern zweimal. Solltest du weiterhin zu den Roten stehen, ja dann… kann dir dein Redmen auch nicht mehr helfen. Sicher verstehst du es, sonst … “ „ Sonst? Soll das eine Drohung sein? Ha, mich könnt Ihr damit nicht einschüchtern.“ Redmon zog plötzlich die Beine an und trat blitzschnell zu. Er hörte ein kratzendes Geräusch, dann plumpste der Bandit zu Boden. Redmon krümmte sich zusammen, im Stiefelschaft war ein Messer verborgen, welches er jetzt dringend brauchte. Mit Geduld und großer Mühe, gelang es ihm schließlich das Messer zu ziehen und die Stricke damit langsam zu zerschneiden. Dann stemmt er sich hoch, blieb schwankend stehen. „ Bastarde!“ Wischte sich mit den Handrücken über den Mund. Er hob das am Boden liegende Gewehr auf, danach rannte er geduckt auf einen Schuppen zu. Keinen Augenblick später, tauchten drei Männer auf. Sie sahen sich an und kamen dann sternenförmig auf ihn zu. „ He, das Spiel ist gelaufen, verstanden? Los, komm schon, sonst bringt es nur Ärger ein!“ sagte einer barsch. Redmon legte den Finger am Abzug des Gewehres, hob es an und drückte ab. Mehrere Kugeln wirbelten Staub auf. „ Noch eine Bewegung und die nächste Kugel trifft genau ins Ziel. Wenn es sein muss, genau zwischen den Augen.“ An seiner Haltung verriet er deutlich, wie entschlossen er war. Schreiend stößt sich einer der Männer ab. „ Schluss mit den Gerede! Warte nur du Ratte, dir werde ich Beine machen! … Elender Indianerfreund!“ Redmon macht einen Satz zur Seite, faste das Gewehr fester. Seine Augen begannen zornig zu blicken. Vorbei war es mit seiner Beherrschung. Der Angreifer stolperte einige Schritte an ihn vorbei ins Leere, riss seinen Revolver heraus und fuhr herum, schoss ohne mit der Wimper zu zucken. „ Also los, bringen wir es zu Ende.“ Redmon hob den Gewehrlauf an… und schoss. Die Kugel erfasste den Bandit. Wild schrie er auf, alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, hielt sich mit beiden Händen die Seite, ging in die Knie und starrte ungläubig auf seine Finger, wo klebriges warmes Blut hervorquoll, kippte zur anderen Seite um und blieb stöhnend liegen. Die beiden Anderen tauschten finstere Blicke aus. Sofort schwenkte Redmon den Gewehrlauf herum. „ Und Ihr,… los, runter mit den Kanonen! Schnallt die Gürtel ab!“ „ Wir haben dir einen Platz in der Hölle reserviert!“ höhnte einer von ihnen. Sofort eröffneten sie das Feuer. Redmon warf sich blitzschnell zu Boden, die Kugeln pfiffen über ihn hinweg. Jetzt lies er sein Gewehr sprechen und traf tödlich. Er lud erneut durch, stand auf und blickte sich lauschend um.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.12.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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