Wenn zwei Menschen, die sich nicht kennen und die sich vorher nur ein einziges Mal gesehen haben, dann miteinander spazierengehen, schweigen sie zuerst die längste Zeit, noch dazu, wenn es sich um Mann und Frau handelt. Wer den Anfang macht, ist völlig offen. In diesem Fall hatte ich das Schweigen gebrochen, indem ich meine Begleiterin fragte, woher sie die Stiefel habe, die sie an ihren Füßen und woher den Hut, den sie auf ihrem Kopf trage, und ich war sofort in meiner Vermutung bestätigt gewesen, Hut und Stiefel waren vom Mann der Wirtin, ich war mir sicher gewesen in dieser Vermutung, wieder erstaunte mich selbst meine Beobachtungsgabe, denn tatsächlich hatte ich im ersten Augenblick erkannt gehabt, daß es sich bei den Gummistiefeln um die Gummistiefel des Wirts und bei dem Hut um den Hut des Wirts handelte, an Einzelheiten auf dem Hut und an Einzelheiten an den Stiefeln hatte ich das festgestellt. Wer lange genug und aufmerksam genug in einer solchen Gegend und in einem solchen Ort wie dem unsrigen lebt, kennt bald alle Gegenstände und weiß bald, zu wem alle diese Gegenstände gehören und handelt es sich selbst um Stiefel und Hüte, wie ich sehe, geschweige denn um ganz andere hervorstechendere Gegenstände. Natürlich bin ich selbst in der Wahrnehmung und in der Beobachtung auf besonders gründliche Weise geschult und insoferne kein allgemeingültiges Beispiel. Eine solche Wahrnehmungs- und Beobachtungsgabe hat die größten Vorteile, die größten Nachteile andererseits und sie ist selten gern, beinahe immer ungern gesehen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.12.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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