COLUMBO – ein Phänomen. Mehr als eine Serie. Keine klassische Krimiserie. Drama. Comedy. Kluge Ermittlungsarbeit. High-Society-Täter, vermeintlich unantastbar... Und noch viel mehr…
Dem grandiosen Phänomen, dieser Serie mit einem schrulligen, skurrilen und dennoch sehr klugen, exzentrischen Detektiv in der Hauptrolle gerecht zu werden, ist wohl fast unmöglich. Es gibt so viel darüber, es gibt jede Menge zu berichten, meine eigene Seh-Erfahrung dürfte dürftig ausfallen und nicht annähernd ausreichen, um zu beschreiben, worum es sich handelt. Dennoch oder gerade deshalb möchte ich einen Versuch wagen, zu schildern, was mir an dieser Serie so ausgesprochen gut gefällt, weshalb sie eine meiner Lieblingsserien ist, wenn nicht die Krimiserie, die ich als einzige (neben dem ebenfalls eher dem Genre der Comedy zuordnungsbaren "Monk") wirklich gern schaue, voll akzeptiere und die auch qualitativ weit über (fast) allem steht, das ich im Genre Krimi jemals zu sehen bekam.
Fast immer hält sich der skurrile, schrullige Inspektor, der immer den Zerstreuten mimt, sodass man ihn unterschätzt bis zuletzt (und die Täter umso leichter in seine ausgelegten, ausgeklügelten Fallen tappen), im Milieu der Reichen & Schönen auf, der gehobenen Schicht, Individuen, die glauben, mit allem, selbst einem Mord, durchzukommen. Dennoch hat er es quasi nie mit gedungenen, skrupellosen Berufs- respektive Gewohnheitsverbrechern zu tun, die dementsprechend Fehler begehen, die COLUMBO zuverlässig auf ihre Schlichte führen. Da es sich um meist stilvolle, kultivierte Personen handelt, kommt es in der eher "biederen", ruhigen und äußerst niveauvollen Serie niemals zu Handgreiflichkeiten und ernsthaftem Widerstand gegen die Verhaftung und Bestrafung vonseiten der Kriminell-Gewordenen. Schießereien, Adrenalin in Wallung bringende Verfolgungsjagden und spektakuläre Action sucht man bei COLUMBO vergeblich. Wie in einem Drama (weshalb die Serie im Buch "1001 Serien und Shows, die Sie gesehen haben sollten, bevor das Leben vorbei ist" nicht unter "Krimi", sondern "Drama" zu finden ist) gibt es einen Anfang, an dem man in die Vorgeschichte des Mordes eingeweiht wird, genau erfährt, wie der Mörder sein Opfer erledigt und seine Spuren verwischt oder gewisse Spuren legt, die entweder auf ihn selbst hindeuten (nach dem Motto: "Wer wäre so doof, die Spuren so zu legen, dass sie einen selbst belasten?") oder jemand anderen in den Fokus der Ermittlungen bringen sollen. Natürlich checkt der clevere Inspektor relativ rasch, wer der wahre Mörder/Killer/Töter ist, sein Instinkt verrät es ihm schnell, auch verräterische Signale in Körpersprache, Aussprache und den Manierismen der Täter fallen ihm allzu rasch auf, ohne dass der Täter es merkt – jedenfalls meistens nicht.
Hier meine ganz persönliche Top-13. Warum nicht 10? Weil selbst diese 13 viel zu wenig sind, um der Brillanz und Qualität dieser Serie gerecht zu werden. Sehet und staunet: