Andreas Rüdig

Floraniker

Der Club der Floraniker ist eine speziell britische Organisation; sie ist überwiegend in England und Wales vertreten. "Bitte verwechseln Sie uns nicht mit den Botanikern. Wir erforschen Pflanzen nicht; wir lieben sie - und das im wahrsten Sinne des Wortes."

Wohlgeformte Tulpen, entkernte Paprika, ausgehöhlte Kürbisse sowie Osterglocken seien hier als Beispiele dafür genannt, wo die Herren der Schöpfung ihre Männlichkeit demonstrieren.

"In meiner Anfangszeit alös Floraniker beging ich einen schweren Fehler," blickt Lord Archibald zurücki. "Ich wußte nicht, daß Venusfliegenfallen zu den Fleischfressenden Pflanzen gehören. Also tunkte ich meinen Freudenspender ein. Seitdem ist er verstümmelt."

"Warum sind meine Eltern Floraniker?" überlegt Sir Christopher. "Wir hatten früher einen Wintergarten zuhause. Meine Eltern hielten sich immer nackt dort auf. Wenn mein Vater mit meiner Mutter, meine Mutter aber nicht mit meinem Vater wollte, steckte der sein Gemächt immer in eine der Pflanzen. Ich selbst kann Pflanzen auch ohne die Anwesenheit einer Frau zufriedenstellen."

Die Floranik ist eine Störung der Sexualpräferenz, die überwiegend auf den britischen Inseln vorkommt; in Kontinentaleuropa wurde sie noch nicht beobachtet. "Wir haben auf der Insel einen eklatanten Männerüberschuß. Überkommt die Wollust die Männer, müssen sie ihren Samenüberschuß irgendwo loswerden. Inzwischen wurden sogar laufende Bäume auf den Inseln gesichtet..."

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Alle Haiku-Gedichte in "Den Wind jagen" von Heike Gewi sind im Zeitraum von Januar 2008 bis 2012 entstanden und, bis auf einige Ausnahmen, als Beiträge zur World Kigo Database zu verstehen. Betreiberin dieser ungewöhnlichen Datenbank ist Frau Gabi Greve. Mit ihrer Anleitung konnte das Jemen-Saijiki (Yemen-Saijiki) systematisch nach Jahreszeitworten für Bildungszwecke erstellt werden. Dieses Jahr, 2013, hat die Autorin die Beiträge ins Deutsche übersetzt, zusammengefasst und in Buchform gebracht. Bei den Übersetzungsarbeiten hat die Autorin Einheimische befragt und dabei kuriose Antworten wie "Blaue Blume – Gelber Vogel." erhalten. "Den Wind jagen" heißt auch, Dinge zu entdecken, die sich hoffentlich nie ändern. Ein fast unmögliches Unterfangen und doch gelingt es diesen Haikus Momente und zeitlose Gedanken in wenigen Worten einzufangen und nun in dieser Übersetzung auch für deutschsprachige Leser zugänglich zu machen.

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