Karl-Konrad Knooshood

Greatest Hits - Teil 25


NEW MODEL ARMY – "History – The Best Of NEW MODEL ARMY" (1992/2001)

Der Song, dessentwegen ich das Best-Of kaufen musste: "No Rest", "Brave New World", "51st State"…

Fehlende Songs/Mangel: keine wesentlichen, erkennbaren.

An- und Bemerkungen: keine, normales Jewel-CD-Case.

Besondere Extras: keine.

Begleitheft: Keines, nur ein Foto im Innenteil und rudimentäre Songinfos. Der eine der drei sieht aus wie EMINEM, wenn man nicht zu genau hinsieht. Die Frisuren sind schrecklich!

Die wilde englische Band, die ihre Wurzeln im Punkrock hat, aber "Independent"-Rock betreibt, also eigentlich Alternative-Rock mit Mix- und Crossoverelementen anderer Stile wie Folkrock und Punk, ist für ihre düsteren, politisch natürlich links aufgeladenen Texte bekannt, ihre Musik ist auf eine morbide, makabre und düstere Finsternis-Weise interessant, sehr das Ohr ansprechend, wenn man deprimierte oder gar depressive Momente hat, was sicherlich jedem Menschen früher oder später, häufiger oder seltener so geht. "There is no rest for the wicked ones" heißt es im Refrain des ersten Songs "No Rest". "Better Than Them" ist ebenfalls ein Einpeitscher, "Brave New World" ein flotter 80er-Wave-Rock-Ohrwurm, der von einer tatsächlich ziemlich düsteren Zukunftsvision handelt. "51st State" ist der 51. Staat der USA, ein wenig Lokalpatriotismus wird hier in einer schnellen Nummer abgefeiert. "Poison Street" ist da schon belangloser, doch besonders finster ist der mollartige Akkord in "White Coats", verhärmte Chöre im Hintergrund, zu einem unheimlichen Geräusch verfremdet, untermalen die Geschichte zweier Leute, die sich nicht umbringen wollten: "You and I we made no suicide pact, we didn't want to die…" – doch sie wurden trotzdem in "White Coats", also Zwangsjacken gepresst und schauen nun die Wand starrend an: "But we watch the wall, little darling, while the chemical trucks go by…":

You and I we made no suicide pact - we didn't want to die
But we watch the wall, little darling, while the chemical trucks go by
This desperate imitation, now, of innocence
Those last few days at Jonestown ain't got nothing on this


Hey, hey I listen to you pray as if some help will come
Hey, hey She will dance on our graves when we are dead and gone

Now beneath the fitted carpets, beyond the padded cells
Within these crimes of passion, the naked truth She dwells
And this fury's just a part and this thunder's just a part
Desire is just a part - the cracking ice, the splitting rock


Hey, hey I listen to you pray as if some help will come
Hey, hey She will dance on our graves when we are dead and gone
Hey, hey to the suicide day, the blind man blunders on
Hey, hey She will dance on our graves when we are dead and gone

Eine richtig schöne Folkrocknummer ist Lied 8, "Vagabonds", wo eine Violine kunstvoll eingesetzt wird, ein Song fürs furiose Mittanzen. Womit dann der richtig gute Teil des BEST-OFS vorbei ist. Es ist Rock vom Feinsten, ich lieb' es zuweilen, wenn ich meine dunkleren Augenblicke hab. Die Titelliste speist sich daraus, ich hab den Fettdruck gemacht für das Beste:

No Rest

Better Than Them

Brave New World

51st State

Poison Street

White Coats

Stupid Questions

Vagabonds

Green And Grey

Get Me Out

Purity

Space (LIVE)

Far Better Thing

Higher Wall

 

NIRVANA – "Best Of" (2002)

"Load up on guns, bring your friends - It's fun to lose and to pretend - She's over-bored and  - self-assured - Oh no, I know a dirty word - Hello, hello, hello, how low - Hello, hello, hello, how low - Hello, hello, hello, how low - Hello, hello, hello - With the lights out, it's less dangerous -
Here we are now, entertain us - I feel stupid and contagious - Here we are now, entertain us -
A mulatto, an albino, a mosquito, my libido - Yeah, hey…"/" He's the one - Who likes all our  - pretty songs - And he likes to sing along - And he likes to shoot his gun - But he knows not what it means - Knows not what it means - And I say he's the one…"-


Der Song, dessentwegen ich das Best-Of kaufen musste: Hey, da ist, laut Aufkleber auf der Hülle, ein neuer Song drauf ("You Know You're Right", sogar unter den "1001 Songs – Musik, die Sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist")!

Fehlende Songs/Mangel: keine für mich relevanten; Kunststück: die Band hat kein so riesiges Repertoire, dass man zig BESTOFs damit vollmachen könnte…

An- und Bemerkungen: keine, normales Jewel-Case…

Besondere Extras: keine.

Begleitheft: Ja, leider ohne Songtexte, nur mit ein paar Bandphotos, dazu noch eine lange, breite Erklärung über den Werdegang, Erfolg und die Bedeutung der Band. Diese Dinge dürften uns Fans allen klar sein.

Wenn NEW MODEL ARMY das solide Billigprodukt aus dem Hause ALDI ist, das man lange Zeit verwenden kann, ehe es in sich zusammenbricht, ist NIRVANA der Goldstandard unter den Rockbands unserer Zeit: Sie alle machen sie nach – doch den wenigstens gelingt der Spagat zwischen Eigenständigkeit und gelungener Umsetzung der Inspirationen, die sie durch NIRVANAs Schaffen und Werk erhalten. NIRVANA ist selbst durch etliche vorher existente Bands (etwa der 80er) stark inspiriert, haben aber diese klaffende Lücke zwischen Anspruch, Eigensinn und Eigenständigkeit sowie Inspiration hin zu einem originär eigenen Stil kunstvoll und souverän geschlossen – und das ist ihnen hoch anzurechnen, bis in alle Ewigkeit. Dies ist Rock für immer – den man immer und immer wieder hören kann, der niemals alt und schlecht wird, sondern jegliche düsteren kommenden Zeiten überwinden können wird (so das Ursprungsmaterial in irgendeiner Form erhalten bleibt). Die Poesie, die Kryptik, die Mystik des KURT COBAIN, seine übersprühende Kreativität, doch auch die mantraartig und affirmativ wirkenden Wiederholungen einzelner Textteile, Wörter oder sogar ganzer Strophen machen die Songs aus. Vielfach kommen Letztere ohne allzu viel Text aus, sind aber dennoch inhaltlich tiefsinnig.

Partiell etwas monoton, dröhnt schleppend mit quietschenden, knirschenden E-Gitarren "You Know You're Right" los, der neue Song als Pulver, das gleich zu Beginn verschossen wird – aber keineswegs sinnlos. Es bleibt bestehen und hängen. COBAINs Stimme steigert sich bei diesem bis 2002 unveröffentlichten Song zum absoluten Exzess, die Gitarren quietschen und knirschen nicht mehr, sondern scheppern mächtig los, es geht voll zur Sache! Nach diesem Rausch kommt "About A Girl" fast banal daher, eh es vom flotten "Been A Son" und dann "Sliver" in rasantem Tempo und mit Verve überholt wird. Der Klassiker, der wohl beste Rocksong aller Zeiten – oder zumindest einer der besten – wartet als Nummer 5: Schon wenn die ersten Akkordfolgen erklingen, bin ich aus dem Häuschen! Zeit, die Regler und Bassknöpfe voll aufzudrehen, das Maximum ist nicht genug! Kopf zum Headbangen bereitmachen, mitbrüllen und schimpfen: "When the lights out – it's less dangerous – here we are now – entertain us…"

"Come As You Are" geht denn viel betulicher los, die Harmonie ist von KILLING JOKEs "Eighties" beliehen, das wissen wir ja längst, siehe JUBILÄEN, doch auch es hat seine schnellen, rockigen Momente. Mit "Lithium" haben wir einen musikdramaturgisch ähnlich gestrickten Song, der es erst langsam und nahezu lethargisch angehen lässt und dann im Refrain mit der bis dahin größten Zahl an "yeahs" aufwartet – bis dies später von REM (siehe hier in der Datei) in "Man On The Moon" übertroffen wurde, da gab es wesentlich mehr "yeahs". C'est la vie! "In Bloom" ist und bleibt die gewaltige Gitarren- und Schlagzeugwand, ein behäbig stampfendes Ungetüm, das richtig ins Ohr geht und zum Mitmachen animiert: Auf einmal möchte man wortwörtlich BERGE VERSETZEN! Dazu reist man spontan in die Alpen und schiebt sie bis ans Mittelmeer, sodass die Schlepper und ihre NGO-Helfer fortan eine wesentlich beschwerlichere Odyssee für ihre "Schützlinge"/"Schutzsuchenden" kräftigen jungen Männer bereithalten, wenn sie erst die "natürliche Grenze" der Alpen überwinden müssen, um ins "Gelobte Land" namens Germoney (Schreibung beabsichtigt!) zu gelangen. Das wär doch was…

"Heart-Shaped Box" klingt romantisch, doch es ist ein harter Brocken Beziehungsprobleme, die hoffentlich nicht allzu arg autobiografisch für Herrn COBAIN waren! Andererseits: Welchen Grund könnte er sonst gehabt haben für seien Suizid?...Na egal. "Pennyroyal Tea" ist hier in der wesentlich griffigeren Studioversion zu hören, rockigbrettighart, was in der UNPLUGGED-Version nicht so rüberkam. "Rape Me" ist der umstrittene Song, hat ein phantastisches Riff, besitzt Ohrwurm-Qualitäten und ist, etwas zynisch aber wahr, die perfekte Untermalung für die spärlich gesäten Berichte über die Wahrheit: Islamische, muslimische Migranten, gerade die "geschenkten Menschen" (KGE) der Jahre seit 2015, neigen zu einer besonderen Form der Gruppenvergewaltigung, für die es aus diesem Kulturkreis sogar einen eigenen Begriff gibt: TAHARRUSH GAMEA, zu einer Form von sexueller Nötigung und Sexualgewalt, die in unseren Breitengraden in dieser Art kaum bis gar nicht bekannt war, hier auch eher nicht üblich. Dass ganze Gruppen junger, kräftiger Kerle (der sog. "Schutzsuchenden" im euphemistischen Anti-Realität-Sprech der BRD MERKEL), etwa in der Kölner Silvesternacht 2016 auf der dortigen Domplatte, auf über 900 junge Frauen losgingen und sie teilweise vergewaltigten, teilweise massiv sexuell belästigten (so richtig mit Fingern, nicht mit "verbaler" "Belästigung"), ist ein in Deutschland und Teilen Europas ein gänzlich neuartiges Konzept. "Rape Me" wurde von SHLOMO FINKELSTEIN in einigen seiner Videos ironisch eingespielt, wenn es darum ging, die Verharmlosungen der Mainstreammedien und linker Aktivisten und Influenzer aufzugreifen und anzuprangern. Das eigentliche Vergewaltigungslied heißt "Polly" – und ist nicht hier drauf. Dort vergewaltigt EIN Mann (nicht EINMANN) ein Mädchen nach einem Rockkonzert – und nicht auf der Domplatte, umringt von Seinesgleichen, die ihn noch anstacheln und gern mitmachen. Ja, was in den letzten Jahren hier abgeht, ist schon ein gewaltiges Problem, das man natürlich gern kleinreden und beschönigen kann. Mit allen Konsequenzen. Ist es etwa schon Rechtspopulismus, wenn man solche Probleme überhaupt offen anspricht und nach einer Lösung verlangt? Was ist denn die BESSERE Alternative? Alles totschweigen? Jaja, das ist ein WIRKSAMES Konzept, hat ja immer gut geholfen, nicht wahr?

"Dumb" ist der linke Mainstream, soweit kann ich folgen, und "All Apologies" (vom UNPLUGGED-Konzert) nützen einen feuchten Scheißdreck, wenn man beschönigt. Von DAVID BOWIE coverte man beim UNPLUGGED "The Man Who Sold The World" – und es klingt weitaus besser als das Original. Die Scheibe schließt genial und schön mit einer weiteren Coverversion, die das Original um ein Weites, Vielfaches übertrifft, so steigert sich COBAINs Stimme zum Exzess und hysterischen Kreischen – wenn er eines konnte, war es die richtige Dramaturgie – und schön – und im nächsten Moment heftig kakophonisch – singen. "Where Did You Sleep Last Night?"heißt das Stück, dessen wahrer Ursprung ungewiss und unbekannt ist. Es stammt aus dem Folk-Repertoire der Gebirgskette der APALACHEN auf dem Gebiet der heutigen USA, das Stück ist aus den 70er Jahren – des 19. (!) Jahrhunderts, hat also schon etliche Jährchen auf dem Buckel. LEADBELLY, DOC WALSH, BILL MONROE, ROSCOE HOLCOMB, NATHAN ABSHIRE, PETE SEEGER (der Gott der 60er-Jahre, 20. JH versteht sich, was Blues und Folk betrifft, etwa stammt "Where Have All The Flowers Gone?" von ihm), DOC WATSON, THE LOUVIN BROTHERS, ODETTA, CHET ATKINS, FRED KARLIN, DAVE VAN RONK, CONNIE FRANCIS (der amerikanischen Country-Queen, die auch einige deutsche Hits hatte, "Liebeskummer lohnt sich nicht" etwa), JOAN BAEZ, BOB DYLAN (der Gott des Blues), GRATEFUL DEAD, DOLLY PARTON (einer weiteren Country-Größe) – und eben von NIRVANA haben diesen Song bereits gesungen.

NIRVANA sind und bleiben die wahren Götter des Rock – alles, was vorher war: nett. Alles, was später kam: Ein lauer Abklatsch, von Stümpern für Stümper. Dieses BESTOF wird eines derjenigen sein, die ich mir noch in 500.000 Jahren anhöre, falls ich so alt werde. Selbstverständlich strebe ich dies an.

Was WIR ALLE, liebe Fans und Leser meiner Texte und Connaisseure bzw. Aficionados fantastischer Rockmusik, sollten uns allerdings dieses BESTOF inklusive seiner Titelliste reinziehen wie eine ordentliche Line Kokain, die FETTGEDRUCKTEN Tracks sind die "fettesten", also besten, die kapitalen Sahnestücke, die wir uns alle jetzt bitte unter den Nagel bzw. in die Gehörgänge ziehen! Los geht’s:

You Know You're Right

About A Girl

Been A Son

Sliver

Smells Like Teen Spirit

Come As You Are

Lithium

In Bloom

Heart-Shaped Box

Pennyroyal Tea

Rape Me

Dumb

All Apologies

The Man Who Sold The World

Where Did You Sleep Last Night?

 

NIRVANA – "Sliver – The Best Of The Box" (2005) (Beste B-Seiten, Outtakes, Schnipsel, Demos)
Der Song, dessentwegen ich das Best-Of kaufen musste: kein bestimmter, war einfach neugierig darauf. Manchmal stehe sogar ich auf B-Seiten und Demoversionen, allerdings legte ich mir diese Zusammenstellung aufgrund des attraktiven Niedrigpreises zu – und weil NIRVANA eine meiner absoluten Lieblingsbands ist.

Fehlende Songs/Mangel: keine bestimmten, jedenfalls wüsste ich nicht, welche B-Seiten fehlen könnten, wenn ja schon nicht feststeht, was die Band noch im Rest-Repertoire hatte.

An- und Bemerkungen: keine, normale CD im normalen, stabilen Jewel-Case.

Besondere Extras: keine weiteren.

Begleitheft: Ja, es enthält allerdings keine Songtexte, wiedermal. Dafür viele Skizzen und Zeichnungen, gemalt von Sänger KURT COBAIN und Fotos der Band, dazu einzelne Zitate der Beteiligten zur Musik, vage Songinfos, dazu alles im kleinen Zeitstrahl.

Großer Räumungsausverkauf im Hause NIRVANA! Alles muss raus! Alles muss weg, der ganze Rest-Schrott, der ganze Dreck – und sei es für 'nen guten Zweck! Fan-Service halt…Aber Ernst beiseite, Spaß hinzu (oder umgekehrt): Es ist halt so. Also rock's raus, roll's raus, schmeiß es auf den großen Haufen Audiokassetten (siehe Coverfoto oben), der ganze Ramsch muss nochmal auf einen Datenträger gepresst werden, um noch ein paar müde Dollars abzustauben. So könnte man es sehen: Wieso bringen DAVE GROHL, KRIST NOVASELIC und COBAINs Witwe und selbst erfolgreiche Sängerin (HOLE) COURTNEY LOVE, alle Nase lang, alle paar Jahre, noch ein paar Rest-Best-B- und C-Seiten auf den Markt daher? Diese Zusammenstellung hier kann man durchaus als sinnvoll ansehen, ein klassisches BEST-OF/GREATEST-HITS ist sie nicht. Eine B-Seiten-BEST-OF träfe es schon eher. Soweit, so gut. Wie gesagt: Es ist nicht die einzige Zusammenstellung dieser Art (man denke nur an die 20-Jahres-Edition von "Nevermind" (siehe JUBILÄEN)). Die krasseste kommerzielle Ausschlachtung, von der man nicht sicher sein kann, dass der Meistersänger sonderlich warm mit ihr geworden wäre, ist "KURT COBAIN Montage of Heck – The Home Recordings". Sei's drum, ob es die Ausschlachtung und weitere kommerzielle Ausbeutung eines Mythos ist – der Kapitalismus, selbst in seiner sanfteren Form, der sozialen Marktwirtschaft, lebt nun mal davon, all kapitalen Kühe bis zum Letzten zu melken. Unter Umständen hängen eben Arbeitsplätze daran. Ich verurteile dementsprechend nicht alles von vornherein. Als Fan hat man eben auch was davon. COBAINs Erbschleicher werden natürlich reicher, doch das ist mir gleicher als gewisse andere ungute Entwicklungen. Geben wir dem Ganzen eine Chance.

Es jetzt mit dem Rohmaterial zu tun zu bekommen, ist eine durchaus reizvolle Angelegenheit. Es wirkt hier zum Teil allerdings so, als habe man von alten Audiokassetten ohne weitere digitale Aufbrezelung und Bearbeitungsmöglichkeiten auf CD aufgenommen, wie ich es mit meinem alten Kassettendeck liebend gern versuchte – früher. Es geht los mit einer B-Seite namens "Spank Thru", einer frühen Demo von 1985 (!), also vier Jahre, bevor die Band ihr erstes Album "Bleach" veröffentlichte, das noch nicht ihrem späteren GRUNGE-Sound, diesem einzigartigen, geprägt war. "Heartbreaker", eine alte LIVE-Version, schleicht sich auf Position 2 – eine Coverversion eines LED-ZEPPELIN-Songs. "Mrs. Butterworth" (nicht "Mrs. Robinson") heißt es in Song 3, am besten ist die LIVE-Version von "Floyd The Barber", die nicht von GEORGE FLOYD, sondern dem gleichnamigen Barbier aus der Comedyserie "The Andy Griffith Show" (erschien leider nicht in Deutschland) handelt. Die als "home demo" deklarierte Nummer 5, "Clean Up Before She Comes" ist ein Tipp an alle Junggesellen/Singles männlichen Geschlechts, ehe sie Damenbesuch per Date/Rendezvous bekommen. Ein schöner Service-Tipp für alle jungen Kerle, die sich kopfüber in die Hölle…äh eine Beziehung stürzen möchten. Jungs, nehmt Euch das zu Herzen, sonst müsst Ihr nachher über Rang 6, "About A Girl" ablästern. "Ain't It A Shame?", geklaut von LEADBELLY, die 1990 im Studio entstandene Demo "Sappy" (ist auch auf der 20th-Edition von "Nevermind" drauf) und "Opinion" ist auch ganz hübsch. Doch kommen wir zu den bekannteren Songs: "Lithium" ist hier in einer grob behauenen "solo acoustic radio appearance" ebenso drauf wie die "home demo" von "Sliver" – der größte Hit, "Smells Like Teen Spirit" liegt hier in einer echt verkackt kakophonischen, grottigen sog. "boom box version" drauf, eine ziemlich laute Boombox, ein sehr altes Effektgerät, das auch schon DIE TOTEN HOSEN in ihrem Lied übers Älterwerden, 2002 auf "Auswärtsspiel", dem Song "Graue Panther" (benannt nach der Kleinpartei, die sich ausschließlich um Seniorenbelange schert), einsetzten…Eine Boombox, die den Hitsong in eine holprige, staubige und stampfende, dumpfe Nummer voll grottiger Diffus-Nebengeräusche verwandelt. Hätte die Band den Song auf diese Weise auf ihrem Album "Nevermind" als Opener eingesetzt, wäre er womöglich eher als verdammt beschissener Rocksong aus der Puppenkiste verspottet worden. In kaum einem Standardwerk der Musik wäre der Song, wäre das Album erwähnt worden, weder in "ROCKHARD – Die 500 besten Rockplatten aller Zeiten", noch im ROLLING STONE MAGAZINE bei "Die 500 besten Alben aller Zeiten" und "Die 500 besten Songs aller Zeiten" und nicht mal in "1001 Songs – Musik, die Sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist"… Glück gehabt, dass dies nur eine Demo war, deren Text auch sehr improvisiert klingt und noch kryptischer, in diesem Fall eher sinnfreier wirkt. Selbiges gilt für die andere "boom box version" von "Come As You Are". "Old Age", ein "NEVERMIND outtake", hätte keiner sein müssen, stilistisch und musikalisch hätte er sehr gut zum Album gepasst. "Oh The Guilt" ist harmlos, der umstrittene Song "Rape Me" ist hintereinander in gleich zwei Versionen zu hören (und von seiner musikalischen Schönheit und Kraft aus gesehen kann man nie genug Versionen dieses Liedes haben, von dem ich sogar eine Technoversion akzeptieren würde, wenn ihr Sound superhart wäre): Die eine Version heißt "home demo", die andere ist eine "band demo". In einer weiteren "band demo" ist "Heart Shaped Box" enthalten, das alte "neue" "Do Re Mi" schockt auch, "You Know You're Right ist hier noch einmal in einer entperfektionierten Version, ebenfalls als "home demo", enthalten. Das BEST-OF-B-Seiten-Album schließt würdevoll mit einer letzten "home demo" (vieles scheint bei COBAINs daheim aufgenommen worden zu sein, hoffentlich nicht unterm Sofa wie bei den sog. "HEMPELS"): "All Apologies", das wir schon als Meisterstück des UNPLUGGED-Albums kennen – und schon ist das BEST-OF vorbei. Ich finde es super. Es ist super. Es ist gut und spitze, wenngleich es sich anhört wie mit einem Kassettenrekorder der alten Schule aufgenommen.

Die Titelliste soll kein größeres Problem darstellen, ich hänge das Beste als Fettdruck-Empfehlung an, der Rest ist Schützenfest:

Spank Thru (1985 Fecal Matter demo)

Heartbreaker (LIVE)

Mrs. Butterworth (rehearsal demo)

Floyd The Barber (LIVE)

Clean Up Before She Comes (home demo)

About A Girl (home demo)

Blandest (studio demo)

Ain't It A Shame (studio demo)

Sappy (1990 studio demo)

Opinion (solo acoustic radio appearance)

Lithium (solo acoustic radio appearance)

Sliver (home demo)

Smells Like Teen Spirit (boom box version)

Come As You Are (boom box version)

Old Age (NEVERMIND outtakes)

Oh The Guilt

Rape Me (home demo)

Rape Me (band demo)

Heart-Shaped Box (band demo)

Do Re Mi (home demo)

You Know You're Right (home demo)

All Apologies (home demo)

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.01.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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