Monika Jarju

Zwei GEH plus

Heute fahre ich zum Alexanderplatz, ich spiele mit dem Gedanken, Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Vorm Kaufhaus eine lange Schlange, 2G+ gilt. Mir fehlt der aktuelle Corona-Test, ich muss draußen bleiben. Also kaufe ich an einem Kiosk einen bronzefarbenen Beutel. Argwöhnisch beäugt die Verkäuferin meinen Fünfzig-Euro-Schein, schließlich gibt sie mir kopfschüttelnd das Wechselgeld heraus. Bunte Scheine, Falschgeld, denke ich. Wir starren uns an. Dann prüfen wir das Geld. Es knistert zwischen Daumen und Zeigefinger. Es ist echt! Die Währungsreform hat uns neue Banknoten beschert, schöne Bescherung!

*

Leute drängen in den Hörsaal. Ich zeige einen Studentenausweis vor, schon bin ich drin. Der Impfnachweis wird nicht kontrolliert. Die Reihen füllen sich. Wir sitzen dicht beieinander. Wie viele werden sich infizieren, frage ich mich. Die Vorlesung beginnt, der Dozent tritt vor das Auditorium. Ich traue meinen Augen nicht. Tatsächlich, er reicht einem Hörer in der ersten Reihe eine silberne Platte. Ich recke den Hals, um besser sehen zu können – darauf liegt ein splitternacktes tiefgefrorenes Huhn. Was geht hier ab, kann ich gerade noch denken, bevor ich die Augen aufschlage.





 

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Freitag Nacht von Lars D. Unger



Der Taxifahrer "Hannes" und seine Fahrgäste erzählen Schicksale, die sich bizarr und eigenwillig miteinander verknüpfen.
So beginnt mit der "Fünften Sternschnuppe" die Reise in eine Welt aus Kindheitswünschen und vergangenen Zeiten, das sich in "...heute schon tot!" schlagartig in die Richtung "Wahnsinn" und "Skurriles" bewegt.
Erotische und albtraumhafte Momente werden in den verschiedenen Episoden geschickt verbunden und beschreiben einfühlsam und erschreckend die Main-Metropole Frankfurt.
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