Engel von Wolke 7
Ein verlängertes Wochenende stand bevor, viele Jahrzehnte ist
es nun schon her und ich denke noch immer daran, was sich
wie nun folgt zugetragen hat.
Die erste größere Fahrt, mit meinem neuen Mercedes, sollte meine drei
Freundinnen und mich nach Oberhof in den Thüringer Wald führen.
Oberhof war vor der Wende ein beliebtes Urlaubsziel und ich hatte
mehrmals die Gelegenheit im heutigen Sporthotel und im Hotel
„Panorama“, sowie im Hotel „Rennsteig“ Ferientage zu verbringen.
Nun hatten wir für das Wochenende Zimmer Im Hotel “Panorama“ gebucht
und freuten uns auf erholsame Stunden im Wellnessbereich,
einem Tanzabend in der Piano Bar und ausgiebigen Wanderungen zu den
Sportstätten und in den Rennsteiggarten.
Wir waren schon zwei Stunden frohgelaunt unterwegs, als es zu dem
Ereignis kam, dass mir bis heute in guter Erinnerung geblieben ist.
Ganz unerwartet und wie aus heiterem Himmel kam aus einer
Seitenstraße ein weißer Trabant, nahm mir die Vorfahrt und fuhr in
gemäßigtem Tempo vor mir her.
Es war schon erstaunlich, dass es ein weißer Trabant war, denn die
Autos waren zu dieser Zeit nur noch selten auf unseren Straßen
zu sehen.
Als sich der erste Schreck gelegt hatte, wandelte er sich, was mir
sonst nicht zu eigen ist, ins Fluchen um, wir fuhren ja schließlich auf
einer Hauptstraße und tuckerten langsam dahin.
So verlief eine ganze Strecke des Weges und ich war gezwungen
hinter ihm herzufahren, da es keine Möglichkeit zum Überholen gab.
Als wir durch die nächste Stadt gefahren waren, bog er ab und
so plötzlich wie er gekommen war, war er wieder verschwunden.
Ich atmete auf, doch zugleich wurde mir bewusst, wie gut er mich
durch den Stadtverkehr gelotst hatte. Ein „Navi“ hatte ich damals
noch nicht und die Stadt mit ihren vielen Umleitungen war schwierig
zu durchfahren, das war allgemein bekannt.
Trotz der kleinen Episode wurde es für uns ein schönes Wochenende,
fass wir in vollen Zügen genossen haben.
Als ich am Montag meinen Arbeitskollegen von unserem Ausflug
nach Oberhof und vom „weißen Trabi“ erzählte, schmunzelten sie, denn sie
kannten die Strecke von ihren vielen Dienstreisen
Ihr Tenor war nun: „Da hast du aber einen Schutzengel gehabt“ und es stellte
sich heraus, dass genau nachdem der Trabant mir die
Vorfahrt nahm, gleich zwei Blitzer auf der Strecke installiert waren.
Mit Sicherheit hätte ich die Blitzer, auf der schnurgeraden Strecke, gar
nicht wahrgenommen und mir wäre später ein saftiges Bußgeld ins Haus geflattert.
Auf seine Weise hat der „weiße Trabant“ mir Bußgeld erspart und
mich gut durch den Stadtverkehr geleitet.
Seitdem denke ich mit einem Lächeln an den Tag zurück und bin froh,
dass es Schutzengel, im Himmel, aber auch auf Erden gibt.
Text ©Karin Keutel
Es war nicht das Einzige, aber lustigste Erlebnis, indem ich eine schützende Hand spürte. (hierzu gibt es auch ein Gedicht)
Noch Zweimal hörte ich in den folgenden Jahren einen Arzt sagen:
„Sie hatten einen Schutzengel“.
Man kann sich fragen, was es für Mysterien sind, die manchmal in unser Leben
eingreifen und ein Jeder hat seine eigene Sichtweise. Ich gab ihr einen Namen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.02.2022.
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