Adrian Braissant

Delta: 3. Die neue Welt

Schon am nächsten Morgen fuhr Herr Roth wieder zurück in die Schweiz. Der Abschied war unkompliziert und kurz. Im ersten Moment hatte Andy ein sehr großes Unbehagen verspürt, er fürchtete sich davor, ganz allein in der neuen Stadt, unter fremden Menschen zu bleiben. Aber ihm blieb keine Zeit, sich noch mehr Sorgen um sich und die Zukunft zu machen, denn kaum zehn Minuten waren verstrichen, seit- dem Herr Roth das Studio verlassen hatte, da klopfte es bereits an die Tür und... Andy stockte der Atem. Da trat doch tatsächlich jener drahtige Mann zur Tür herein, den er gestern beim Getränkeautomaten getroffen hatte!

"Ah, Herr Anderson", sagte Collins und empfing ihn mit einem kräftigen Händedruck. "Das ist Andy, Ihr neuer Schützling."

Andy trat näher und kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. "Andy, das ist nun Herr Anderson. Er wird dafür sorgen, daß du trotz der Dreharbeiten weiter fleißig lernst, damit du in der Schule nichts verpaßt", stellte Collins ihn vor.

"H - Andy. Na, hast du den ersten Schreck bereits überwunden?" fragte Anderson mit seiner tragenden Stimme und zerzauste mit einer Handbewegung Andys Haar.

"Ja, alles okay..." sagte Andy und mußte lachen. Gerade in diesem Moment konnte er sich kaum noch vorstellen, wie es je hatte möglich sein können, daß er geglaubt hatte, sich vor Anderson fürchten zu müssen. Gewiß, Andersons Gesicht trug auch jetzt noch, bei normalem Licht, diese tiefen und ernsten Züge, aber die treuen, grauen Augen schauten so wohlwollend und verständnisvoll auf ihn, daß ihm plötzlich alle Zweifel wie Verrat erschienen.

"Ihr kennt euch?" fragte Collins erstaunt. "Ja, gewiß, der junge Mann ist mir schon mal begegnet", und Anderson erzählte Collins von ihrem ersten Zusammentreffen.

"Ist ja prima, dann braucht ihr euch gar nicht erst lange aneinander zu gewöhnen", sagte Collins lachend.

"Sind Sie Amerikaner?" wollte Andy nun wissen. "Ja", antwortete Anderson mit fragendem Blick.

"Waren Sie auch bei der Air Force? Mein Dad war Pilot!"

"Und bestimmt der beste der Staffel, schätze 'eh", lenkte Anderson cm und legte ihm die Hand auf die Schultern.

"Komm Andy, zum Fragen hast du noch viel, viel Zeit. Ich möchte dir nun zeigen, wie ein Film gemacht wird", unterbrach Collins das Gespräch und nahm ihn bei der Hand.

In den nächsten Stunden überschlugen sich die Ereignisse. Collins und Anderson führten ihn durchs ganze Studio. Andy kam sich vor wie in eine Traumwelt versetzt, so viel Neues und unheimlich Fesselndes gab es in den verschiedenen Abteilungen zu bewundern.

Im Handumdrehen wußte er, wie eine Filmkamera funktionierte, lernte die Labors kennen, in denen die Filmspulen entwickelt wurden und streifte durch die riesigen Räume, in denen die Kostüme und Requisiten ordentlich katalogisiert lagerten. Er sah, wie in der Trickabteilung atemberaubende Szenen entstanden, die getrennt betrachtet banal und völlig ungefährlich schienen. Gemälde auf großen Glasplatten er- setzten teure Kulissen und ganze Vulkane brachen in einem kleinen Sandkasten aus. Am Schneidetisch schließlich bekam der Film erst seine richtige Form. Nach genau vorgegebener Reihenfolge suchte ein Cutter an einem komplizierten Schneidetisch aus einem Riesensalat von Filmstreifen die richtigen Szenen heraus und montierte sie so zusammen, daß daraus der eigentliche Film entstand. Sehr kompliziert und hektisch ging es auch in den Vertonungsstudios zu. Am stärksten beeindruckt hatte Andy, wie ein auf der Weide galoppierendes Pferd nach- vertont wurde. Ein Mann saß vor einer Kiste Sand, beobachtete die Szene auf einem Schirm und tappte dazu mit zwei halben Kokosnuß- schalen in der Sandkiste herum. Das Geräusch, das dadurch entstand, klang verblüffend echt.

Collins und Anderson zeigten ihm jeden Winkel, erklärten ihm jedes auch noch so komplexe Gerät und hatten auf alle seine Fragen prompt eine Antwort parat. Nie hätte er gedacht, daß ein so großer Aufwand nötig sei, um einen Film herzustellen.

Andy war nach dieser gerafften Einführung mehr als begeistert, er war fasziniert und gleichzeitig überzeugt, es gäbe nichts Interessanteres als ein Filmstudio.

 

Am Nachmittag lernte er dann so viele neue Gesichter kennen, wie es sonst in so kurzer Zeit noch nie gewesen war. Von Kennen konnte darum auch bald keine Rede mehr sein. Man hatte sich einfach gesehen, war vorgestellt worden und hatte Höflichkeiten ausgetauscht. Sich an all die Namen hinterher noch zu erinnern, fiel ihm jetzt wirklich schwer.

Omi hatte sich oft darüber geärgert, wenn sie diesen oder jenen Nachbarn nicht gleich mit dem richtigen Namen hatte ansprechen können. Sie hatte es dann auf ihr Alter geschoben, aber er? Er war noch jung!

Seine Hand fühlte sich nach dem letzten Händedruck beim Produzenten Frey irgendwie lahm und überanstrengt an. Von all den roten, fahlen, schmalen, langen oder runden Gesichtern, erinnerte Andy sich an ihn noch am besten.

Frey trug als einziger des ganzen Teams eine Brille, die darüber hinaus noch aussah wie die von John Lennon. Dazu hatte er einen Bürstenschnitt und auffallend breite Schultern. Bestimmt gehörte er zu jenen Männern, die jeden Abend vor dem Schlafengehen hundert Liegestütze machten und zwischen den einzelnen Hüben noch klatschen konnten.

Frey hieß mit Vornamen Robert. Er war mit seinen fünfunddreißig Jahren nur wenig jünger als sein Regisseur John Collins und damit ungefähr so alt wie Ellison. Collins blieb, mit beinahe vierzig Jahren, der älteste und vielleicht auch erfahrenste Mann im Team.

"Andy, Herrn Frey gegenüber mußt du immer besonders nett sein", hatte Collins zu ihm gesagt, als er ihm vorgestellt worden war. "Robert ist mit Abstand der wichtigste Mann im ganzen Unternehmen. Er muß all die Mengen von Rechnungen und selbstverständlich auch alle Löhne oder Gagen zahlen."

Andy vermutete, daß Robert Frey und John Collins gute Freunde sein mußten. Jedenfalls hatte es genau so ausgesehen. Andererseits schienen die beiden doch irgendwie grundverschieden zu sein. Collins war eher ruhig und bedächtig, wahrend Frey bei jeder Kleinigkeit aus der Haut fahren konnte.

Alles in allem aber schien dieser Frey, so wie auch alle anderen des Teams, ganz nett zu sein. Zwar hatte Frey bei ihrer Begegnung betont, er müsse bei ihm seine Geld sehr hart verdienen. Aber schließlich war da noch Anderson, er würde sich bestimmt für ihn einsetzen, so gut kannte er ihn schon. Überdies war es Anderson, der ihm erklärt hatte, er dürfe pro Tag laut Gesetz nur eine genau vorgeschriebene Zeit arbeiten. Andy grübelte: Hatte er nicht gesagt vier Stunden am Tag? Leider aber zählte die Schulzeit nicht als Arbeitszeit, obwohl das doch auch ganz schön Nerven kosten konnte. Ein weiterer Tiefschlag war, daß er sogar während der großen Ferien Schule hatte, die voll in die Drehzeit fielen. Das mußte so sein, weil er sonst nicht die vorgeschriebene Unterrichtsstundenzahl erreichte, denn ein Schultag beim Film war kürzer als normal. Aber mit Tom Anderson als Lehrer konnte das kaum so schlimm werden, Tom war voll in Ordnung. Doch bis Drehbeginn dauerte es noch knapp einen Monat. In dieser Zeit mußte er wieder mit Herrn Roth vorliebnehmen. Herr Roth hatte mehrmals darauf hingewiesen, daß Andy auf keine Sonderbehandlung hoffen dürfe. Er würde auch keinen Augenblick zögern, alles abzublasen, wenn Andy es provoziere. Doch was war provozieren? Andy wollte es nicht darauf ankommen lassen und traute sich nicht einmal, mit Murrli über seine große Freude, beim Film mitmachen zu dürfen, zu sprechen. Er versuchte, noch weniger aufzufallen als sonst, strich die Zeit ab, bis endlich der langersehnte Tag nahte, an dem er abreiste.

 

Schon Ende Mai fiel die erste Klappe vor der Arriflex 35-Millimeter-Kainera. Purpur verfärbte sich der klare Abendhimmel, die Sonne schwebte in atemberaubender Schönheit wie ein blutroter Feuerball über dem wolkenlosen Horizont des Atlantiks und die abgeebbte See hatte in der Bucht weite Teile des flachen Sandstrandes freigegeben. Eine frische Brise fegte über die Rippelmarken im feinen Sand und kräuselte die Spitzen des Kliffgrases. Pechschwarz zogen sich die Wassermarken entlang des trotzigen Kliffs beiderseits der breiten Bucht. Andy sah draußen, neben vielen aufgeregt blinkenden Warnlichtern auch die grellen Leuchtfeuer der Ile de Sein weit weit weg aufblitzen.

"Baie des Trépassés" wurde diese wilde Bucht genannt, und das kaum zu unrecht. Von Collins wußte Andy, daß die Bewohner dieser "Bucht der eben Dahingegangenen" früher Strandpiraten gewesen waren, die jeden Überlebenden eines gestrandeten Schiffes, gleich welchen Alters, Geschlechts oder Standes er war, brutal erschlagen hatten, um dann an das Strandgut zu kommen. Vielleicht mochten sie gar falsche Feuer gesetzt haben, um ahnungslose Handelsschiffe auf ihre tückischen Riffe zu locken!

Schon vom ersten Augenblick an hatte Andy gewußt, daß er diese Bucht immer mögen würde. Denn hier lockte das Abenteuer wie noch nirgends zuvor. Da gab es Höhlen zu entdecken, die bei Flut kaum noch sichtbar waren und in denen die Strandpiraten womöglich einmal ihre Schätze versteckt hatten. Vielleicht würde er Münzen oder gar eine alte Karte finden, eine Schatzkarte wie in der "Schatzinsel"...

Aus neuerer Zeit stammten die vielen Bunker und Feuerstellungen mit Unterständen, die über0 verstreut auf der hohen Landzunge zwischen dem letzten Drei-Häuser-Dorf Lescoff und der Pointe du Raz lagen. Selbst unten in der Bucht hatte Andy schon zwei größere Bunker entdeckt. Sie waren zum Teil eingestürzt oder mit Abfall überschüttet. Sie stammten noch aus dem letzten Krieg, wie Anderson gesagt hatte. Anderson schien von militärischen Dingen erstaunlich viel zu verstehen, bestimmt war er entweder in der Army oder in der Air Force gewesen.

Andy konnte es nun kaum mehr erwarten, endlich auf Entdeckungs- reise gehen zu können. Auch der Gedanke daran, gerade hier Robins Abenteuer hautnah erleben zu dürfen, half mit, die Faszination für diese Bucht und deren Umgebung noch zusätzlich zu steigern.

 

"Bitte Ruhe... und 'Action'!" rief John Collins erwartungsvoll von seinem Stuhl.

Caspar Hild schwenkte die Kamera, dann rannte Andy Carson los, was seine Füße hergaben, in seinem nassen Wams über den Sand und versteckte sich hinter einem großen Felsbrocken des Brandungsgerölls. Er hatte erst geglaubt, diese Szene (in der er nicht mal Text lernen mußte) sei so mit links zu nehmen, aber er hatte noch keine Erfahrung im Filmgeschäft. Da tauchten plötzlich die verschiedensten Probleme und Hindernisse auf, die er sich nie hätte träumen lassen. Einmal war die Sonne zu grell gewesen, ein andermal stand ein Komparse falsch und voriges Mal hatte alles ganz gut geklappt, bis er schließlich über seine etwas zu lange Hose gestolpert und der Länge nach in den Sand gefallen war. So jagte Collins ihn an diesem Abend immer und immer wieder über den kalten Sand, bis seine Füße schmerzten.

Die fünfzehnte Klappe war gefallen und Andy rannte wie der Teufel über den Sand und warf sich hinter den Felsen, wo er sich nach Drehbuch vor seinen Verfolgern verstecken sollte. War diesmal nun alles...

Aber nein! Sven Horner, der langhaarige Tonmeister, hatte Einwände und winkte ab. Sein Mikro hatte vermutlich gestreikt oder der Wind hatte zu stark gestört. Jetzt mußten sie sich wirklich sehr beeilen, die Sonne würde bald untergegangen sein und gerade sie mußte unbedingt im Hintergrund leuchten. So fiel dann bald darauf die sechzehnte Klappe und wieder raste Andy los, als wäre der Teufel persönlich hinter ihm her.

 

"Cut!" hörte Andy Collins rufen, als er sich abermals hinter den Felsen warf. Erschöpft traute er sich kaum noch über den zackigen Rand zu blicken, er hafte wirklich die Nase voll, es mußte doch endlich alles geklappt haben.

"Andy, kannst hervorkommen. Brauchst dich nicht zu verstecken. Alles ist okay. Hast deine Sache sehr gut gemacht", rief John Collins in den Wind.

Andy hörte es und trabte enorm erleichtert zum Umkleidezelt. Er mußte unbedingt diese nassen und auch etwas juckenden Klamotten loswerden. Schließlich wurde es schon ziemlich frisch, überdies hatte er jetzt großen Hunger.

Die Speisekarte im Hotel de la Ville d‘Ys in der Bucht hatte heute morgen nicht gerade vielversprechend ausgesehen. Apfelstrudel oder etwas Derartiges schien es hier wohl nicht zu geben. Nur diese ekelhaften Seespinnen, Krabben oder sonstiges Meeresgetier, das womöglich ungekocht auf den Tisch kam. Daß man solche Viecher überhaupt essen konnte?

Kaum auszudenken, wenn sie ihn dann mit ihren herausgequollenen, milchweißen Augen anglotzen. Er würde sich gleich übergeben müssen. So etwas mußte sein zivilisierter Magen einfach verweigern, war er denn ein Haifisch?

Wenn nur Marie hier Köchin wäre. Sie wüßte bestimmt etwas Gutes zu kochen. Apfelstrudel und warme Schokolade? Das wäre jetzt genau das, wonach sein hungriger Magen sehnlichst verlangte.

"Na, Andy, keinen Hunger?" fragte Anderson beim Abendessen, als Andy verloren in seiner sogar für seine Nase gut duftenden Schüssel Muscheln herumstocherte.

"Doch, schon..."

"Ah, nimm's nicht so schwer. Hast du so etwas noch nie gegessen? Die sind sehr delikat und nirgendwo kriegst du bessere, als direkt am Meer." Anderson öffnete ihm ein, zwei Muscheln und überredete ihn, sie doch wenigstens mal zu kosten.

Andy graute zwar bei dem Gedanken, diese gelbliche Schlabbermasse in den Mund zu stecken, aber ein Feigling, das wollte er nun gewiß nicht sein.

Mit geschlossenen Augen und wild galoppierender Phantasie führte er die Gabel zum Mund. So lange wie gerade jetzt hatte er noch nie für diese Bewegung gebraucht, aber sie mußte eben reiflich überlegt sein, würde er sie bereuen?

Die köstliche Weißweinsauce, deren Duft ihm vorher schon so verführerisch in die Nase gestiegen war, zerlief auf seiner Zunge. Bald da- rauf folgte ein ungewohnt starker See- und Trangeschmack, der sich sofort überall in seinem Gaumen verbreitete, Alles in allem und trotz der ungewohnten Konsistenz des gelben Klumpens, war es doch nicht annähernd so übel gewesen, wie er vermutet hatte. Aber dennoch, Maries Apfelstrudel blieb konkurrenzlos an der Spitze.

"Und?" fragte Anderson forschend. "Es geht", gab Andy zur Antwort und verzog das Gesicht. "Nicht so gut? Na ja, jetzt hast du's wenigstens mal probiert."

Andy sah, daß Anderson der Kellnerin winkte, von der Collins behauptet hatte, sie sei eine typische Französin, und etwas bestellte, was er nicht verstehen konnte. Die schwarzhaarige Kellnerin mit den langen Beinen und den großen Ringen in den Ohren nickte verständnisvoll, warf beim Weggehen einen verführerischen Blick auf Andy, so als wolle sie sagen: "Süßer Junge", und schwänzelte dann beim nebenstehenden Tisch vorbei, wo die Leute für Spezialeffekte und die vom Ton saßen, zur Küchenschwenktür.

"Du gefällst ihr! Hast du ihren Blick gesehen... Das wird Collins aber nicht gern sehen, wenn du ihm jetzt schon die Damen ausspannst", sagte Anderson lachend und zerzauste ihm mit einer Handbewegung das frisch gekämmte Haar.

Andy fand diese Bemerkung überflüssig, denn er hatte auch so schon rote Backen bekommen, jetzt sorgte Anderson für den Rest. Bestimmt leuchtete er nun wie eine Kürbislaterne.

Plötzlich hörte Andy ein lautes Poltern und Grölen im Flur, die Tür zum Speisesaal wurde aufgerissen und vier torkelnde Fischer in ihren gelben Gummihosen platzten herein. Sie sahen alle richtig furchterregend aus mit ihren unrasierten und zerfurchten Gesichtern, in denen schelmische Augen funkelten.

Die Männer schienen von den Anwesenden keine Notiz zu nehmen. Johlend und mit den Armen fuchtelnd verließen sie den Speisesaal

wieder und schwangen sich draußen an der Bar mit erstaunlicher Sicherheit auf die Barhocker und verlangten Rum. Andy hörte gut, daß sich die vier sehr angeregt unterhielten, verstand aber von ihrem Kauderwelsch kein Wort. Dann kam die Kellnerin und brachte mehrere Scheiben kalten Aufschnitts auf einem großen weißen Teller. Andy hatte jedoch gerade keine Zeit, sich darum zu kümmern, denn drüben an der Bar ging es hoch her.

Mit einmal hob einer der Fischer, der mindestens ein Meter neunzig groß war und die Figur eines Wandschrankes hatte, seine Faust und schmetterte sie mit voller Wucht dem etwas dümmlich wirkenden Jungen von ungefähr zweiundzwanzig Jahren an den Kiefer. Blut spritzte auf den Tresen, der dümmliche Junge wurde vom Hocker geschleudert und krachte dumpf zu Boden. Er tat gleich keinen Muckser mehr, er lag da wie ein Sack schlechter Kartoffeln.

Daß sich erwachsene Männer wirklich schlugen wie Jungen, das hatte Andy bisher noch nie gesehen. Nur im Film konnte so etwas geschehen, und da hatte er geglaubt, es sei eben nur im Film so.

Herr Roth hatte doch selber gesagt, wenn sie sich im Internat wegen einer Nichtigkeit gezankt und geschlagen hatten, daß Erwachsene sich nur mit Worten schlagen wurden und man sich mit den Fäusten nie wirkliches, gerechtes Recht verschaffen könne. Im Gegenteil, es sei ein Zeichen von Schwäche, handgreiflich zu werden. Aber diese Fischer, das waren doch Erwachsene!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.03.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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