Und es passiert wieder, die Überlastung körperlich spürbar, alles zieht sich zusammen. Mitleidvolle Blicke von außen, ich möchte schreien. Aber ich bin doch so leise, noch nie die Stimme gehoben, kenne ihren bestimmten Tonfall nicht. Unvorstellbar die eigenen Gedanken zu formulieren, einen aktiven Rückstoß des Gegenübers zu wagen.
All die anderen tragen ihr Herz auf der Zunge. Wie sehr sehne ich mich nach ihrer Gabe. Sie haben Mitsprache, sie gestalten, sie verhandeln. Sie halten die Zügel ihres Lebens fest in beiden Händen. Aber ich bin doch so leise, ein wandelnder Kompromiss. Zügel zwar in der Hand, aber locker. Ein Griff genügt, um die Richtung zu ändern.
Allseits beliebt und geschätzt, doch klar, wer hätte nicht gern die stumme Perfektion zum Partner. Es ist angenehm, kein Aufwand notwendig. Häufig ausgenutzt doch ich verstehe es, wieso sollte man Grenzen akzeptieren, die niemals aktiv gesetzt werden.
Ringen mit dem Gefühl der Hilflosigkeit. Es sind doch nur Worte, einfachste Bewegungen der Lippen. Ich forme die Sätze im Kopf, gehe sie durch wieder und wieder, angepasst auf hunderte Variablen. Doch am Ende verbleibe ich wieder stumm, denn ich bin doch so leise.
Ich klammere mich an den einen Hoffnungshalm, dass die Verzweiflung eines Tages in Wut umschlägt, die ausreicht die Blockaden zu sprengen. Und ich werde warten auf die Blicke von außen die da verwundert sagen werden „aber sie war doch immer so leise“.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.04.2022.
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