Eine Weisheit, die nicht nur im Jazz
sondern auch für die Amts-Menschheit gilt.
Das 1/4 bis 4/4 Takt komponiertes Text-Arrangement
für Semi-Musiker und städtische Senil-Amtsinhaber !
4/4 Takt
Jazz stimuliert den Geist und erhebt die Seele
sowohl derer, „die ihn spielen“, wie derer, die
ihn hören und voll und ganz in ihn eintauchen.
Zu meiner Schulzeit und derer meiner drei Kinder
in musisch-höheren Lehranstalten (halbstaatlich),
haben WIR ES ALLE „wieder“ erlebt, in denen vom
Elternbeirat gesponserten Schulorchestern … wenn …
Verkannte Wedel-Karajans & Tremolo-Diven
in Ermangelung eigenem Mehrtalents, „lehramtlich“
nun Zöglinge mit völlig überzogenen Partituren
der klassischen Musik-Literatur „ihr seit alle wohl
nicht ganz Dicht‘ & Denker“, - taktlos traktierten !
Ihr Oma-Publikum (mit Hackenporsche) bei
der gymnasialen Aufführung und unsere Mündel
ständig triezten mit akad. Spiel-Findigkeiten …
Welche den Spielfluss sowie die einhergehende
„Öde“ an der Freude, also „ihre vor-Freude“ an
der Musik verleideten, statt lustvoll förderten.
Sinn wäre es doch, Kindern dabei zu helfen,
Neugier – Originalität – Teamgeist - Orientierung
und „vor allem Kreativität“ in einer immer mehr
komplexeren Welt zu erwerben, so „dressiert“
man sie zu angepassten Langeweilern.
Kreative sind deshalb kreativ,
weil ihr Gehirn auf Sinnesreize aller Art
höchst offen reagiert.
In durchschnittlichen Oberstübchen sorgt
ein Mechanismus „latente Hemmung“ dafür,
dass Reize von außen mehr oder weniger
abgeblockt werden.
Innerhalb vieler verbeamteten Lehr-Strukturen
sind „jene Leute“ die Erfolgreichsten, welche am
Unbeweglichsten sind. - Langsame siegen immer.
Kreative werden „vom Lehrplan“ behindert.
Eine rare Vermittlungs-Spezies hier in Nürnberg
ist die Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz,* welche
die seltene Begabung hat, unterhaltsam und lehrreich
in Expeditions-Konzerten „Normalhörer“ zu verblüffen.
Staatstheater „Jung-Publikum“ mit Aha-Erlebnissen
in kompositorische „Betriebsgeheimnisse“ einführt.
Europas beste Dirigentin „derzeit“ freie Hand hat
ohne Amts-Einmischung „von außen“ zu agieren.
( … siehe Youtube:* Videorundgang durch die
6. Symphonie von Beethoven mit Joana Mallwitz )
Weil der lähmende Zweck jedweder Bürokratie
„der Erhalt“ eigener geschaffener Strukturen ist.
Wer kreativ sei, sozial verantwortlich und Risiken
nicht scheut, begeht karrieretechnisch Selbstmord.
Lahme fordern auf zum 100-Meter-Sprint
und Blinde empfehlen sich als Fahrlehrer.
Als wüssten die meisten nicht, was sie tun.
Siehe Schul-Zeichenunterricht, wo das vorher
„spontane“ kindlich & phantasievolle, nun wie
Bonsai-Pflänzchen „zurechtgeschnitten“ wird.
Nur kreative Jazz-Profis, wie mein Vater
an der Bassposaune, ließen z.B. in Rundfunk-
Tonstudios „ungeschnitten“ Kieks-Töne stehen,
um bei „Thad Jones“ Partituren „den Schwung“
in modernen Kompositionen flüssig zu halten.
Nichts hinzugefügt oder weggelassen. Take1. Passt.
Höchstens er 2 Oktaven tiefer spielte, wenn stimmig.
Straight-ahead-Jazz. - Keine Zick-Zacks & Kapriolen.
Dies die BR/SWR/HR-Gebrauchsmusik-Tontechniker
schier wahnsinnig machte, da der öffentlich-rechtliche
Rundfunk „immer noch“ zwischen U(nterhaltungs)-Musik
und E(rnste)-Musik „Gremien-verordnet“ unterscheidet.
Linientreu mit notierten Partituren vor dem Brustkorb,
am Ton-Schneidetisch „in der Ergebenheit Jehovas“
einen blickstrafend so ansahen, wie „der Tod“ im
Brandner Kaspar, der von den Segnungen ewiger
Glückseligkeit überzeugt war.
So steht’s geschrieben, so wurde es dir auf-ge-setzet,
von der obersten Trinität der dreifaltigen Hypostasen.
Siehe meine ferne Kultus-Verwandtschaft,
die immernoch die gleichen Lehrstoffe in immer
verdichtenden Mutationen abschnurt. Ihre einseitige
Ahnung in den Seilschafts-Gremien sperrig verteidigt.
Alles „so-was“ auf perfekt und steril hinausläuft,
in den Anstalten der musischen Zwangsjacken.
Wie gesagt, ehedem nur in GEZ-Deutschland.
80% an Gelder in die ÖR-Verwaltungen fliest.
In meiner musischen Jugend, der BR-Nürnberg
am Ende des Jahres lieber sinnlose Faxgeräte
für die Verwaltung anschaffte, um „nur nicht“
den „von München genehmigten“ festen Etat
fürs darauffolgende Jahr zu unterschreiten …
Partout nicht in den BR-Anstalts-Sinn kam,
stattdessen der KONS-Big Band noch zwei
weiter T-Monk-Aufnahmen zu genehmigen,
um sie gegen „Round Midnight“ zu senden.
Andere Anrainer-Länder und deren Kulturisten
können dies doch auch „lockerer“ handhaben !
Sage nur (sehr) ehrfürchtig:
SANT ANDREU JAZZ BAND* (Barcelona).
Eine reine Jazz-Schule für Heranwachsene.
( … siehe Youtube:* ) 2011- EASY MONEY
SANT ANDREU JAZZ BAND & JESSE DAVIS
( JOAN CHAMORRO DIRECCION )
Oder auch seit Jazz-Gedenken:
Metropole Orkest (Niederlande).
( … siehe Youtube:* ) Martin van den Berg
basstrombone plays Saturdaynight!
Finanzieren dort vermutlich kein verbeamtetes
Kultusministerium, die mit dem Klemmbrett
und Stoppuhr, wie in der Vereins-Schwimmhalle
„es wird da gespielt“ was da steht, an Noten-
Leistung im doppelten Sinne erwartet wird !
Viele Beneluxstaaten, speziell Holland,
handhaben das so, wie in ihren Fußballclubs.
Nach vorne spielen „für's Publikum“, selbst
wenn am Ende „der End-Sieg“ ausbleibt.
(3:0 geführt, aber 4:5 verloren) … Allesamt
zufrieden. - Außer Dirigenten & Funktionäre.
Beschwingt nach Hause tänzeln, weil Sie
kunst-sportiven Ereignissen beiwohnten und
keiner Materialschlacht ohne Individualisten.
Erst seit an den Top-Musik-Hochschulen
zunehmend amerikanische Jazzmusiker in
Prof.-Lehrämtern agieren, ist unsere Orchester-
Landschaft (im wahrsten Sinne des Wortes)
„farbiger“ und vielschichtiger geworden.
Siehe WDR-BIG Band. - Traumhaft modern.
Meine Rundfunk-Gebühren „Sinn“ ergeben.
Nun als Beispiel, ist mein Jazz-Lieblingsstück
für Trombone (tb) seit meiner KONS-Pubertät
Nica’s Dream von Horace Silver.
64 Takte Form AABA in mäßig schnellem Tempo.
Es ist eine der bekanntesten Kompositionen Silvers
und ein Klassiker des Hardbob. - Erlebte selbst eine
unerreichte Live-Aufnahme mit Frank Rossolino (tb)
mit der Peter Herbolzheimer* Gala-Big-Band 1977
bei Jazz-Ost-West hier in Nürnberg.
( … siehe Youtube:* )
Nica's Dream - Frank Rosolino & Jazz Gala 77 All Star big band
Die Initialzündung schlechthin für mich, als der Sohn
eines 120%-notensicheren Berufsmusikers, welcher
nicht improvisieren konnte. – Ich „bis dato“ keinesfalls
in die Funk-Fußstapfen „des Erzeugers“ treten mochte.
Böse Musiker-Zungen bis heute behaupten,
dass ich nur „entstanden“ bin, weil irgendwo
zufällig eine wichtige General-Probe ausviel ?!
Erübe noch heute die Modern-Jazz-Harmonien
an der Posaune „zum Einspielen“ vor jedem Konzert
im Semi-Orchester. - Ja, was mein Vater nicht lehrte,
von Haus aus … dass lernt … Egbert nimmermehr …
Besagtes Gala77’er-Plakat dazu, hängt seither
als Ansporn „dazuzulernen“, über alle Jahrzehnte
an meinen jeweiligen Media-Arbeitsplätzen.
Nun, seit diesen Zeiträumen versuchte ich
herauszufinden, was es mit dem Jazz-Titel
auf sich hat. - Wer ist oder war „Nica“ !?!
Denn eigentlich erdachten sich farbige
Jazz-Musiker gegen Ende der 40er extra
„die Blue Notes“ in vertrackten Harmonien …
Damit weiße Musiker „Sie“ nicht kopierten.
Jazz-Musik mit neuem Kunstanspruch.
Eigenständige Tonfolgen und den Modern-Jazz
mit erweiterten komplexen Akkorden erschufen.
Der Titel „Nicas-Dream“ (erst jetzt herausgefunden)
galt als Reverenz an die Freundin und Mäzenin der
damaligen Jazzszene - Pannonika de Koenigswarter -
„genannt Nica“. - Eine geborene Rothschild.
Ihre Initialzündung, fast wie die meinige und
daraus resultierender Lebens-Traum wurde es,
als Sie einen Schulfreund nach Kriegsende
in New York besuchte, der die rare Jazzplatte
„Round Midnight“ von Thelonious Monk auflegte.
Drei Minuten und elf Sekunden dauert der Song,
der das Leben der Baronin auf den Kopf stellte.
Ich traute meinen Ohren nicht. - Ich hatte noch nie
so etwas gehört, sagte sie später. Ich muss es 20-mal
am Stück gehört haben und verpasste mein Flugzeug.
Tatsächlich ging ich nie wieder zurück nach Hause.
De Koenigswarter ließ alles hinter sich:
Mann, Kinder, ihr Leben in der High Society.
Stattdessen wurde sie Förderin und Freundin
von Jazzmusikern wie Miles Davis, Charlie Parker
und vor allem später von Thelonious Monk.
Als Spross der reichen Rothschild-Familie hatte Sie
bis dahin ein Leben geführt, das mit dem der armen
schwarzen Jazzmusiker wenig gemein hatte.
Sie hatte deren fünf Kinder und kämpfte im Zweiten
Weltkrieg für den Widerstand. - Nach dem Krieg lebte
sie in Mexiko, wo ihr Mann als Botschafter arbeitete.
Dann hörte sie „Round Midnight“ und blieb in New York.
Die Jazz-Musiker wurden ihre neue Familie.
Aus Pannonica de Koenigswarter gedieh
die Jazzbaronin Nica, (Eublemma pannonica),
weil Sie nachtaktiv war.
Sobald die Sonne unterging, begab sie sich mit ihrem
silbergrauen RR-Bentley zu den Musikern und fuhr
sie von deren armen Behausungen in die Jazzclubs.
Immer wieder half sie ihnen aus der Klemme.
Löste Instrumente aus den Pfandleihen, beglich Schulden
bei Lebensmittel-Händlern. - Kaufte mit deren Kindern ein,
während die Musiker übten oder spielten.
Im Amerika der 1950er Jahre war es schwarzen Musikern
oft nicht erlaubt, in dem Restaurant zu essen, in dem Sie
auftraten. - „Nica“ lud sie in ihre Luxussuiten ein.
Als in ihrem Hotelzimmer der heroinabhängige Saxofonist
Charlie „Bird“ Parker starb, warf man sie raus.
Kurzerhand erwarb „Nica“ ein Haus mit Blick
auf den Hudson River. Sammelte weitere Talente ein.
Erfüllte ihnen drei machbare Wünsche.
Diese klebte sie in ein Album „mit Bild“. Versuchte ihnen
menschliche und bescheidene Anliegen zu ermöglichen.
Erst 1954 lernte sie T. Monk (Round Midnight) kennen.
Zwischen der reichen Adligen und dem mittellosen Musiker
entwickelte sich eine enge Freundschaft. Sie war begeistert von
seinem Klavierspiel, bezeichnete ihn als „achtes Weltwunder“.
Monk*s Leben war von Armut, Rassismus und Drogen-
Abhängigkeit geprägt. Mit seiner Familie lebte er in einem
schlichten Apartment. - Er litt unter Depressionen und
Schizophrenie, war aber „im Hintergrund“ ein zentraler
Wegbereiter ganzer Jazz-Generation gewesen.
( … siehe Schlussbild:* )
Durch Sie konnte er den kompromisslosen Stil
entwickeln und beibehalten. - Sie tat alles, um Monk
ein freies Leben zu ermöglichen. Im Gegenzug gab er
ihr ein unglaubliches Gefühl der Bestimmung
und Zugehörigkeit. ( … siehe Youtube:* )
Monk Big Band and Quartet in concert
Nica selbst starb am 30. November 1988.
Über 20 Jazzkompositionen wurden ihr gewidmet.
Ihr letzter Wunsch: dass ihre Asche im Hudson River
verstreut werde, um Mitternacht, „Round Midnight“ !
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Egbert Schmitt).
Der Beitrag wurde von Egbert Schmitt auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.06.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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