Carina Veigel

Neid

Du strahlst, als du mir die Tür öffnest. Dein Heim so schön hell.
Weite weiße Räume mit Wänden, die Geschichten erzählen.
Es fällt leicht sich wohl zu fühlen.
   Ein Stich, ganz klein. Irgendwo zwischen Zwerchfell und Magen.
   Ich kenne das, verabscheue es.
   Dieses Gefühl macht dreckig,
   macht unfrei. Ich atme aus, dreh mich zu dir.
Wie schön du bist, das Kleid zu deiner Haut. Ich beobachte dich,
nehme jede Facette auf. Ich komplimentiere deine Wahl
und du erzählst mit leuchtenden Augen.
   Der Stich nimmt zu, er zieht nach Innen, Engegefühl.
   Augen suchen nach Fehlern, doch sind voller Scham
   solche zu erkennen. Ich meide den Spiegel,
   will mich selbst nicht sehen.
Wir gehen nach draußen, du zeigst mir deine Welt.
Die Menschen hier kennen dich. Der Park so wunderschön,
die Silhouette der Stadt versinkt im Abendlicht.
Alles wie ein Filter, ich im Bann gefangen.
   Aus dem Ziehen wird ein Druck,
   der dem Lächeln seine Natürlichkeit entreißt.
   Es ist anstrengend, doch ich bleibe konstant.
   Meine Gedanken dir verborgen.
Der Abschied ist herzlich, du bist mir wichtig.
Ich bin dankbar, dass es dir gut geht.
Nun gehe ich wieder meinen Weg, nur ich allein.
Gedankenschleifen. Das Druckgefühl begleitet mich.
   Unverständnis. Ich bin zufrieden, oder nicht?
   Bin geliebt und gesehen. Was soll da fehlen?
   Etwa alles was du hast ?
   Weil all das besser ist, besser als meins, besser als ich? 


Doch die Erkenntnis kommt. Wärme breitet sich aus, allumfassend.
Der Druck löst sich, fliest in Strömen die Wange hinunter.
Ich öffne die Tür, bin Zuhause, bin wieder ganz bei mir.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.06.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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