Ihr alle wisst ja, wie das damals war mit der Schöpfung. Gott hat in 6
Tagen alles erschaffen und am siebten Tage ausgeruht. Am 5 Tag erschuf er Adam,
den ersten Menschen, und in der Nacht darauf, erschuf er aus seiner Rippe Eva,
damit Adam nicht so allein sei. So steht es auch ganz am Anfang in der Bibel, im
ersten Buch Mose, der Genesis. Und dann betrachtete er sein Werk und sah, dass
es gut war.
Heute will ich euch erzählen, wie es weiterging.
„Steht doch auch in der Bibel“, werdet ihr sagen. Aber
da steht nur, was dann mit den Menschen geschah oder zwischen Gott und den
Menschen. Was da nicht zu lesen ist, ist dass auch die Schöpfung eine
Fortsetzung hatte.
Der allmächtige und allwissende Gott
betrachtete die Welt, die er geschaffen hatte, eine ganze Weile und er sah, wie
sie sich entwickelte nach seinem göttlichen Plan. Aus Staub wurden ganze
Galaxien, Arten entwickelten sich und vergingen, Kulturen entstanden, schwangen
sich auf und gingen wieder verloren. Vieles davon dauerte unendlich lange,
manches geschah in einem Wimpernschlag, aber alles in seiner allumfassenden
Weisheit und Voraussicht.
Dann nach ein oder zwei Ewigkeiten,
fragte sich der liebe Gott, was wohl dabei herauskäme, wenn er nicht
ausschließlich allein kreierte. Es ist schon ein Rätsel, warum er
sich fragte, denn allwissend wie er ist, musste er ja die Antwort bereits
kennen, aber das ist eine Frage für Theologen und Philosophen. Ich
erzähle hier nur, wie es sich zugetragen hat.
Gott rief also
Jesus zu sich, seinen Sohn, und sagte: „Jesus, geh und hol Maria, deine
Mutter, und weck den Heiligen Geist, er soll alle seine vier Gaben mitbringen.
Und wenn beide da sind, dann lässt du die Erzengel kommen, damit sie die
Cherubim und die Serafim und alle himmlischen Heerscharen zusammenrufen. Auch
alle Menschen sollen kommen, die den Weg in den Himmel gefunden haben, die
Heiligen, die Seligen und alle, die auf Erden gute Menschen waren. Ich will eine
Rede halten und eine Aufgabe stellen.“
Und sie kamen aus
allen Richtungen und Dimensionen und Distanzen des unendlichen Himmelreichs. Und
weil der Ruf vom Herren selbst ausging, dauerte es noch nicht mal einen Gedanken
bis alle versammelt waren. Unüberschaubar waren die himmlischen Wesen nach
Arten und Zahlen. Und alle waren unendlich gespannt, was es zu hören und zu
tun gäbe, denn eine Ankündigung wie diese hatte es noch nie gegeben.
Noch eine Versammlung all dieser unendlichen himmlischen Heere. Und trotz der
schieren Urgewalt der Mengen, die hier zusammenkamen, war es
mucksmäuschenstill, denn vor lauter Ehrfurcht wollte keiner das Wort des
Herrn stören. Die absolute Stille bei so vielen hätte unheimlich sein
können, wäre nicht jeder ganz zuhause im Vertrauen auf das Wohlwollen
des lieben und gütigen Gottes. Und dann hob Gott an zu seiner Rede und er
sprach:
„Ich habe euch gerufen, weil ich eine Aufgabe habe.
Es gilt, etwas Neues zu schaffen. Es soll das Beste werden, das jeder von euch
sich vorstellen kann. Und ihr sollt euer Bestes zu meinem Besten
hinzufügen. Ich habe geschaffen, was göttlich ist. Nun lasst uns
kreieren, was göttlich-all-himmlisch ist. Wir fangen sofort an und ruhen
nicht bis wir fertig sind.“
Damit war alles gesagt. Doch es
sollte Jahrtausende dauern, bis es getan war.
Die Freude der
Versammelten war unvorstellbar. „Gott lässt uns mit-
schöpfen.“ „Das ist unfassbar, das gab es noch nie.“
„Er will etwas noch Besseres und wir dürfen helfen.“ „Er
hat ‚wir‘ gesagt.“
Schnell war klar, dass der
Startpunkt das Höchste und Beste sein musste, was es bisher gab, das Juwel
auf der Krone der Schöpfung, die menschliche Frau.
Sofort
fingen alle an, jeder an dem Platz, wo er seine Fähigkeiten am besten
einbringen konnte und jeder Einzelne mit aller Energie und allem Willen. Der
Heilige Geist selbst steuerte seine Gaben bei: Einsicht, Erkenntnis,
Frömmigkeit und Gottesfurcht. Maria steuerte Tugend bei und Gottvertrauen.
Jesus brachte die Kraft, Wunder zu tun und zu überzeugen. Jeder andere der
unendlichen Schar brachte und gab, was er finden und beisteuern konnte.
Ressourcen waren kein Thema in diesem Projekt. Alles durfte verwendet und
verbraucht werden. Bevor etwas knapp werden konnte, wurde es geschaffen. Ideen
wurden verfeinert und vervollkommnet und untereinander verwoben. Unter mehreren
phantastischen Alternativen wurde niemals ausgewählt, es wurden einfach
immer alle zusammengebracht.
Der unendliche Aufwand und die ganze
göttlich-all-himmlische Schaffenskraft waren nötig, um die eine, die
perfekte Frau zu schaffen.
Als sie fertig waren und erkannten, wen
sie geschaffen hatten, breitete sich Stille aus. Tiefe Ergriffenheit rührte
die himmlischen Wesen.
Gott selbst schließlich löste den
Bann, atmete tief durch und sprach: „Das ist sie. Wir haben es
vollbracht.“
Und sie nannten sie Desirée, die
Ersehnte.
Der Heilige Geist aber sagte: „Was ich an Weisheit
sehe, an Rat und an Stärke, das fehlt bisher an meinen Gaben. Ich muss es
hinzufügen und zukünftig sollen es die sieben Gaben des Heiligen
Geistes sein.“
Was ihre Schöpfer wissen, aber unsere
Wissenschaft noch nicht entdeckt hat ist, dass nicht nur der Mond ein kalter
Stein ist, der von der Sonne angestrahlt wird, sondern auch die Sonne keinerlei
eigene Energie hat sondern allein vom Wiederschein Desirées
Schönheit leuchtet.
Ihre Güte ist so unerschöpflich
wie das Meer und großzügig verschenkt sie ihre wertvolle Zeit. Ihrer
Weisheit und ihrem Rat gilt es, blind zu vertrauen. Sie gibt dir Halt und
Sicherheit, wenn alles in Bewegung gerät und die Welt um dich herum
zerfällt. Glücklich ist, wer sie kennt und wem sie ihre Freundschaft
schenkt.
Furchtlos bereist sie das Land und fährt durch die
Luft und über das Wasser, denn die Elemente sind ihr zu Eigen: die
Ganzheitlichkeit der Erde, die Energie des Wassers, die Schnelligkeit des Windes
und das Temperament des Feuers.
Unauffällig lebt sie zwischen
den Menschen als wäre sie eine von uns. Wie hinter einem Wolkenschleier
verbirgt sie ihre wahre Natur und gibt sich hier einen alltäglichen Namen.
Nur manchmal, wenn sie allein ist, ganz entspannt und unbemerkt von allen, dann
schwebt sie leise vor sich hin. Dann legt sie die Luft in bunte, farbenfrohe
Schwingungen, die kein Auge begreifen kann. Dann ertönen Harmonien und
Melodien, die kein Ohr hören und kein Mensch erfassen kann. Irgendwo auf
der Welt werden dann die Bäume grün und die Blumen blühen auf.
Stürme und Naturgewalten werden dann ruhiger. Jenseits unserer Teleskope
entstehen dann gerade ein paar neue Sonnen. Dann ist sie eins mit sich und dem
Himmel.
Doch bevor es jemand bemerken kann, verzichtet sie auf dieses
Glück und ist wieder eine von uns.
Und wären das alles
nicht Wunder genug, dann ist doch das Unglaublichste, Unfassbarste von allem,
dass dieses Wunderwesen meine Frau wurde und ausgerechnet ich nun schon 30 Jahre
mit ihr verheiratet sein darf.
Wenn ich ihr drei Leben widmen
könnte, würde es immer noch nicht reichen, auch nur einen Tag
aufzuwiegen, den sie mir schenkt.
Was bleibt da noch zu
wünschen?
Möge sie lange und glücklich leben,
möge all das Glück zu ihr zurückkehren, das sie schenkt.
Und solange das irgend möglich ist, will ich gerne daran teilhaben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.07.2022.
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Die Herrlichkeit des Libanon wird dir geschenkt. Jesajas
von Eveline Dächer
Psalmen sind eine Zusammenstellung von 150 Gebeten, Liedern und Gedichten. Auch heute noch, über dreitausend Jahre nach ihrer Entstehung, werden Psalmen verehrt und gebetet. Schriftstellern und Musikern war und ist der Psalter eine Quelle für Inspiration. – So kann man nachlesen – Auch mich haben sie inspiriert. Ich habe versucht, hier ein paar Psalmen in meine Sprache, in meine Worte zu kleiden, oder mich einfach an sie angelehnt. Sicher werden Andere eben auch andere Worte, andere Gedanken beim Lesen haben, hier sind es meine Gedanken, meine Worte, die ich empfand. Die mir aus dem Herzen sprachen.
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