Günter Weschke

1945, kalt, kälter, am kältesten

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Ja, der Krieg ist endlich vorbei, die meisten Großstädte liegen in Trümmer, so auch meine Heimatstadt Berlin.
Wir hatten dabei noch großes Glück gehabt, wir haben unsere Wohnung behalten.
Ich war damals 15 Jahre alt, hatte eine schöne Jugendzeit erlebt, wurde auch nicht gezwungen, auf irgendwelche “Feinde” zu schießen.
In den 30er bis Ende der 70er Jahre, gab es auch bei uns viel Schnee, was ja jetzt nicht mehr geschieht.
Es gab, 1945, weder Kohlen, Holz oder gar Heizöl.
Die Winter waren bitterkalt, die Wasserleitungen waren eingefroren, aber es gab ja Schnee.
Da es weder Autos noch Fabriken gab, blieb der Schnee, für lange Zeit, immer schön weiß.
Dann haben wir einen Topf mit Schnee gefüllt und mit Hilfe meiner schönen Karl-Mai- Bücher, konnte der Topf erhitzt werden und so gab es wenigstens heißes Wasser.
Manchmal gab es auch auf Lebensmittel Karten getrocknete Kartoffel Würfel, Kohlrüben oder auch Brot.
Aus Kartoffelschalen konnte man auch Suppe bereiten.
Nein, Kuchen gab es keinen zu Weihnachten, keine Geschenke und den Festtagsbraten -eine Gans- musste man sich Erträumen.
Der Landbevölkerung ging es schon etwas besser, als den Städtern.
Es gab auch keine Kleidung, etwa Schuhe zu Kaufen, so etwas konnte man nur im Tauschhandel Erwerben.
Wer Zigaretten hatte, war gut dran, dafür bekam man dann auch Butter, Schokolade oder Alkohol.
Und wenn es gar eine Tochter in der Familie gab, so etwa 18 Jahre alt (?) dann gab es Zigaretten, Schokolade oder auch andere schöne Sachen, aber auch nur dann, wenn sie im amerikanischen Sektor wohnte und einen “Ami” zum Freund hatte.
Ich hatte leider keine Schwester.
Diese Zeit würde ich gern vergessen, aber dann denke ich …NEIN, wenn man das schon alles durchmachen musste, dann soll man es auch nicht vergessen und sich immer wieder einmal bewusst werden, wie hart das Leben sein kann und wie furchtbar es ist, in so jungen Jahren in den Krieg ziehen zu müssen, um irgend wo sein Leben zu lassen.
Wir haben jetzt diesen Ukraine-Krieg, täglich sterben oft hunderte Menschen ………WARUM?






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