Wie vernichtet man Algen?

Wie angekündigt, wollen wir uns heute der Veralgung annehmen, die doch für alle bis auf den Algenteehersteller ein schlimmes Übel darstellt. Trotzdem sollte nicht unerwähnt bleiben, das Algen auch ihre positiven Aspekte haben. Angefangen von der Verwendung als Schönheitsmittel für die Haut bei äusserlicher Anwendung über die blutreinigende als auch entschlackende Wirkung bei innerlicher Anwendung. Algen eignen sich allerdings auch als Knieschoner, wenn man hinfällt, nachdem man über wucherndes Unkraut, z.B. Algen, Moose, Farne, gestolpert ist. Das gleiche gilt übrigens auch für Moose oder Farne.
Algen vermehren sich bevorzugt in warmem, klarem Wasser. Da sich Freibäder in der Regel draussen befinden, eignen sie sich somit ideal zur Algenbildung. Das Wasser ist warm, sonst würde keiner darin baden und auch klar damit der Bademeister am Abend sofort sehen kann, wer über Tag alles im Sprungbecken ertrunken ist. Ideale Bedingungen für beide! Deshalb sollte in Zukunft der Algenprohibitor angewandt werden.
Algenprohibitor: Um die unkontrollierte Vermehrung der Blau- als auch Grünalgen zu unterbinden, bedient sich das Reinigungspersonal – in diesem Falle der Schwimmeister – eines natürlichen Algenvernichtungsmittel, der Planktonschnecke.
Sie ist für einen kleinen, finanziellen Aufwand in jeder Zoohandlung oder zum Nulltarif in Nachbar`s Aquarium erhältlich. Zuerst muss die Schwimmbeckenwand gut gereinigt werden, um der Schnecke eine hindernisfreie Strecke zu ermöglichen, die sie im Laufe der Zeit zurücklegen muss (ein Schwimmbad hat doch eine grössere Wandfläche als ein Aquarium). Dann werden die Tiere mit einem wasserfesten Stift auf dem Gehäuse nummeriert und ins Bassin gelassen. Nach ca. 4 Wochen wird diem erste Erfolgskontrolle durchgeführt, indem man am Beckenabfluss ein Trinkglas voll Wasser nimmt und sie einer Testperson – besonders eignen sich Azubis der eigenen Badeanstalt – zum Trinken anbietet. Wird das Wasser mit Genuss absorbiert, ist das Wasser als klar und algenfrei zu bezeichnen. Nimm der Proband das Prüfmuster jedoch unter massivstem Widerstand zu sich, bedeutet das Ärger in doppelter Hinsicht. 1. Das Wasser ist nicht mehr als rein deklarierbar und 2. Der Azubi wird Anzeige wegen Nötigung erstatten, was allerdings als sekundäres Problem betrachtet werden muss. Haben sich bei der gleichzeitigen Zählung auch noch nicht numerierte Planktonschnecken eingefunden, die als Planktonfresser auch abgestorbenen Haut- und Haarpartikel bis hin zu kleineren Gliedmassen, wie Finger oder Zehen, als Nahrung zu sich nehmen, kann man von einer Vermehrung ausgehen, die bei Übermass das biologische Gleichgewicht stört. Um dem entgegen zu wirken, sollte der Badleiter jeden Samstagabend die überzähligen Schnecken aus dem Bassin fischen und ein geselliges Schneckenessen mit Kräuterbutter und frischem Baguette veranstalten.
Wider einmal wurde ein gravierendes Problem mit einfachen Hilfsmitteln behoben. Für den einzelnen betrachtet, erscheint diese Problematik eher profan und nicht beachtenswert, für die Gesamtheit aber ein kaum überwindbarer Sachverhalt. Eine zufriedenstellende Lösung ist deshalb schwer zu erzielen, bedenkt man doch dabei, das die Wissenschaft versucht, die Überbevölkerung und das damit einhergehende Problem der Nahrungsbeschaffung durch die Kultivierung und den Einsatz der Algen als Nahrungsmittel zu lösen.

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Warum müssen Probleme immer gross sein, damit sie gelöst werden. Sind es nicht die vielen kleinen Dinge, die uns wirklich zusetzen. Hier wieder ein Vorschlag.

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Gerda Schmidt, Anmerkung zur Geschichte

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