Günter Weschke

-J., wie Jutta



Nachdem ich mich damals von meiner Lebensgefährtin Jutta trennte,musste ich, gesundheitlich schwer angeschlagen, eine Kur antreten.

Auf dem Bahnsteig in Limburg, traf ich einen netten Herren, der wie ich auch, zwei Koffer bei sich hatte.
Er lachte mich an und fragte: “Na, geht es auch zur Kur?”
Ich nickte und antwortete kurz -ja-.

Vor dem Bahnhof stand ein Klein - Bus von der Kuranstalt.
Wir stiegen ein und waren kurz darauf an unserem Ziel angekommen.

In der Halle sahen wir uns um, Peter, so hieß der freundliche Herr, hatte einen Aushang entdeckt, auf dem zu Lesen war, dass es heute Abend, eine Fackelwanderung zum Waldschlösschen gebe.

Er sagte zu mir: “Komm, da könnten wir doch mitgehen!”

Um 19.00 Uhr traf man sich in der Halle, jede zweite Person bekam eine Fackel und dann ging es los.
Wir Zwei unterhielten uns, belangloses  Zeug, etwa wo wir herkamen, was wir arbeiteten. Er war ein lustiger Typ.

Das Waldschlösschen war eine Schenke mitten im Wald, jeder bekam ein Begrüßungsgetränk, es gab auch Musik, man konnten Tanzen, oder sich einfach nur Unterhalten.
Wir saßen Beide an der Bar, es war ein langer Tresen mit Barhocker, überall waren Tische mit je vier Stühlen aufgestellt.
Wir vom Kurhaus, durften zwei Bier oder Wein trinken, man sagte uns vorher, dass man mit unserem Verständnis rechne und wir uns nicht voll laufen lassen sollten.

Während wir uns unterhielten, stand Peter plötzlich auf und sagte: 
“Dort drüben sitzt eine junge Frau allein am Tisch, ich werde mal rüber gehen, vielleicht tanzt sie gern!”

Er stand also auf und im gleichen Moment, setzte sich eine Dame auf den freigewordenen Hocker.
Ich sah sie an und blickte in ein fröhliches Gesicht, welches von kurzen, schwarzen Locken umrahmt wurde, dunkelbraune Augen sahen mich an.

Sie gefiel mir.
Ihre Frage, ”Kurkrank oder Abenteuerlustig?” Brachte mich etwas aus der Fassung.
Ich sagte, -Beides-!
Dann stellte ich mich vor: Ich bin der Günter!
Sie sagte: Ich bin die Jutta!!!
Mir fiel fast der Unterkiefer runter, J u t t a, ja das ist aber mal ein schöner Name!

Konnte die dusselige Kuh nicht Olga, Paula oder Anna heißen?
Musste es nun gerade -Jutta- sein?

Ich täuschte nach kurzer Zeit ein Unwohlsein vor und verabschiedete mich von ihr. (Ich sah ihr die Enttäuschung an)

Allein ging ich den Weg zurück.

Am anderen Morgen kam Peter an meinen Frühstückstisch.
“Wo bist du denn gestern gewesen, ich hab dich überall gesucht?”

Ich redete mich damit raus, dass mir nicht gut war.

Er erzählte dann: “ Ich wollte ja mit der einsamen Dame am Tisch Tanzen, aber sie mochte nicht und danach habe ich eine tolle Frau kennen gelernt. Schwarzes, lockiges Haar, braune Augen und ein Mund der ständig Lachte.
Wir haben viel getanzt, sie erzählte dabei, dass sie gerade einen sehr netten Herrn kennenlernte, dem es aber plötzlich nicht so gut ging und er das Lokal verlassen hatte.
Übrigens, ihr Name ist Jutta!

In ihrer Freizeit, waren sie stets zusammen, waren verliebt bis über beide Ohren.
Sie hatten aber auch etwas Gemeinsames …sie waren beide verheiratet.


 

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