Günter Weschke

Mein Bewerbungsgespräch

 


Ja, ich habe mich bei der 'DB' Deutsche Bahn beworben, als Mitarbeiter im Reiseverkehr. Stell ich mir toll vor, so immer auf Reisen sein, immer nette Menschen kennen lernen. Also Anzug und Krawatte und dann los!

"Guten Morgen, ich bin der neue Mitarbeiter für ihren Verkehr!" Die Dame am Schreibtisch schaut mich überrascht an : "Sooo? Ach so, sie wollen sich bewerben, dann kommen sie mal mit!" Einige Türen weiter begrüßen mich zwei Herren: "Bitte nehmen sie Platz!" Ich nehme! "Sie sind also Herr...?" "Genau der bin ich und ich möchte mich gern nachher als Mitarbeiter von Ihnen verabschieden dürfen!" "Na ja, soweit ist es ja noch nicht," sagt der Eine: "Wir stellen ihnen jetzt ein paar Fragen, die sie hoffentlich richtig beantworten werden. Stellen sie sich vor. "Ach so ja, ich bin Günter"... "Aber ja, das haben wir bereits ihrer Bewerbung entnommen!"

"Ja aber wenn da noch jemand anders reinschauen möchte und er findet meinen Namen nicht, weil sie ihn entnommen haben, was dann?"
"Also lassen sie uns doch weiter machen, stellen sie sich also vor, sie sind Zugbegleiter und kontrollieren ob jeder Fahrgast einen gültigen Fahrausweis besitzt. Dabei stellen sie fest, der Herr vor ihnen hat keine Fahrkarte, wie verhalten sie sich?"
"Ja, wenn er einen Fahrausweis hat, aber keine Fahrkarte besitzt, frage ich höflich... Kerl, wo ist ihre Fahrkarte?"
"Nein, nein, nein, der Fahrausweis ist doch eine Fahrkarte, aber der Kerl... äh Herr, hat keine Fahrkarte, was tun sie?"
"Ich packe den Kerl an den Kragen und...", "Halt, halt, sie können doch dem Kerl... äh Herrn, nicht einfach an den Kragen packen!"
"Das geht doch nicht!"
"Nein?"
"Nein!"
"Sie müssen den Fahrgast fragen ob er den Fahrpreis nach entrichten kann?"
"Nach entrichten? Ne, wäre ich nicht drauf gekommen!"

"Also eine andere Frage. Sie sind Zugabfertiger auf einen kleinen Bahnhof, plötzlich sehen sie... von links rast ein ICE heran und von rechts nähert sich ein Güterzug, die Strecke ist Eingleisig, was machen sie als Erstes?"

"Also, als Erstes würde ich meinen Schwager anrufen, der hat so etwas nämlich auch noch nicht gesehen!"

"Hören sie, die Anstellung bei uns können sie vergessen, sie hätten zuerst Alarm geben müssen, Feuerwehr, Notärzte benachrichtigen und selbst erste Hilfe leisten müssen!!" 

"Ja natürlich, aber das macht man doch alles erst, wenn etwas passiert ist!"

"Sie melden sich morgen Früh auf dem Arbeitsamt!"
"Tschüss!"

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