Horst Lux

Du bist da!

 

Wenn ich so vor dir stehe, dann glaube ich, dass du auf mich gewartet hast! Warum?  Nun, ich spüre deine Natürlichkeit, du bist besonnen, du lässt alle Schwierigkeiten einfach hinter dir, kämpfst nicht verzweifelt gegen etwas an, dass du doch nicht ändern kannst und sparst deine Kräfte für die Zeit danach.

  Anscheinend kann dich nichts erschüttern. Wie machst du das nur? Lässt alles einfach abprallen, du trotzt allem, was dich bedrängt. Ich wollte, ich würde auch solch eine stoische Ruhe besitzen. Ich komme gern zu dir. Ich bilde es mir jedenfalls ein, dass du mich auch magst. Ich kann mich einfach zu dir setzen, ohne dass du fragst, woran ich denke! Und du stellst keine Forderungen an mich. du versuchst auch nicht, meinen Gedanken eine andere Richtung zu geben. Du erdrückst mich nicht mit deinen Wünschen, nimmst mir nicht den Atem zum Leben.        

       Weisst du, bei dir kann ich so sein, wie ich wirklich bin. Ich muss mich auch nicht verstellen, nicht etwas darstellen, das ich nicht bin, nicht sein kann! Und trotzdem darf ich zu dir kommen.
Du bist direkt bei mir, ganz nahe; aber du lässt mir meine Freiheit, um zu träumen, nachzudenken. Ich kann dir alle meine Sorgen beichten, du wirst sie nie weitererzählen. Da kann ich ganz sicher sein. Ich darf bei dir weinen, klagen, lachen. Oder auch ganz einfach glücklich sein.

  Wenn ich bei dir bin, wenn ich neben dir auf dem Rücken liege, kann ich stundenlang den Wolken nachschauen, so völlig losgelöst von allem Ärger, allem Stress. Und wenn es auch mal faustdick kommt, du bist da! Dann darf ich dich ganz einfach anfassen und in mir wird alles ganz ruhig. Ich fühle, dass ich auf eine Art mit dir verbunden bin, die ich nicht erklären kann. Und wenn sich dann dein uralter, rissiger Stamm fast unmerklich bewegt, höre ich im Rauschen deiner Blätter ein leises, aber für mich vernehmbares Flüstern: 

»Ich bin für dich da, Mensch, wann immer du mich brauchst!«

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.02.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Jahre wie Nebel: Ein grünes Jahrzehnt in dunkler Zeit von Horst Lux



Es wurde sehr viel geschrieben über jene Jahre der unseligen Diktatur eines wahnwitzigen Politikers, der glaubte, den Menschen das Heil zu bringen. Das meiste davon beschreibt diese Zeit aus zweiter Hand! Ich war dabei, ungeschminkt und nicht vorher »gecasted«. Es ist ein Lebensabschnitt eines grünen Jahzehnts aus zeitlicher Entfernung gesehen, ein kritischer Rückblick, naturgemäß nicht immer objektiv. Dabei gab es Begegnungen mit Menschen, die mein Leben beeinflussten, positiv wie auch negativ. All das zusammen ist ein Konglomerat von Gefühlen, die mein frühes Jugendleben ausmachten. Ich will versuchen, diese Erlebnisse in verschiedenen Episoden wiederzugeben.

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