Felicia Rüdig

Teufelsanbetung

Die Teufelsanbetung meint die riuelle Verehrung des Teufels; im christlichen Glauben wird er als das Böse symbolisiert. Die Anfänge der Teufelsanbetung werden im manichäisch-gnostischen Dualismus gesehen, der eine prinzipielle Gleichrangigkeit von Gott und Teufel annahmen. EInige gnostische Gruppierungen sollen Satan angebetet haben, damit er ihnen nicht schade.

(Zeitungsartikel)

Der bundesdeutsche Verfassungsschutz ist aufgeschreckt. WIe in den USA verbreitet sich auch bei uns die Anschauung, daß Teufelsanbeter und Satanisten den Staat unterwandert hätten. "Diese Verschwörungstheoretiker verweisen auf angeblich wahrhaftige Berichte über satanistische rituelle Vergewaltigungen, Kinderentführngen und Morde,"  berichtet Hilpert Reichsfreiherr von Schlechtmannshausen, führender Verfassungsschützer. "Vielen Reigierungsmitgliedern (auf allen Ebenen) sollen unchristlichen Vereinigungen wie den Freimaurern, Rosenkreuzern, Spiritisten, Okkultisten oder Freidenkern angehören. Die Illuminaten sollen nach der Weltherrschaft streben. Zar Wladimir Wladimirowitsch der Eiskalte soll im Vergleich zu ihnen von feurigem Gemüte sein."

"Das ist alles ein großes Mißverständnis," schimpft Batholomäus. "Nur weil meine Frau Adelgunde mich einen `Satansbraten´ genannt hat, sind wir noch lange nicht schlechte Menschen. Ich wollte ihr nur das Kompliment machen, eine schlaue,clevere Frau zu sein. Und sie hat es mistverstanden."

Eine ganz andere Nachricht kommt aus dem Schwarzälder Krankenhaus. Dort wurden in den vergangenen Monaten immer wieder Kindern geboren, an deren oberen Stirn Hörner zu sehen waren. "Es handelt sich dabei um Knochenmaterial, das am Schädel angewachsen ist," berichtet der Leitende Kinderarzt.

"Die Kinder sind das Ergebnis des Hexensabbats," berichtet ein kirchlicher Informant, der anonym bleiben möchte. "Sie wurdena alle um den 21. Juni  vergangenen Jahres herum gezeugt. Dann fliegen besonders viele Hexen bei uns auf ihren Besen durch die Lüfte und vereinigen sich mit dem Herren des Bösen."
Die örtliche Polizei konnte zwar nachweisen,daß die Kinder weder vom Satan noch von Steinböcken oder gar Widdern abstammen; "dieses Ergebnis muß aber auf oberste Anweisung hin verschwiegen werden," schimpft Pirmin, führender Kopf derVerschwörungstheoretiker-SAzene. "Wir sollen so diskreditiert werden."

Weserburgdorf ist eigentlich ein kleiner Ort am Rande des Weserberglandes. Er kann jetzt aber nach eigenen Angaben mit einer sensationellen Touristenattraktion aufwarten. "Sie kennen bestimmt unser einzuigartit3ew untterirdeisches Höhlenssysten," berichtet Weit, der Chef-Touristiker. "Geologen haben dort durch Zufalll einen Altar gefunden, an dem der Teufel angebetet werden kann." Derzeit laufen die letzten Arbeiten, mit denen das neuartige Ausflugsziel für Ausflügler von weit und breit besuchsfertig gemacht werden soll.

Doich es gibt Ärger in dem beschaulichen Bauerndörfchen. "dieser Umbau ist ein schändliches Vorhaben," schimpft Pirmin von der "Kirche des vergoldteten Teufels". "Früher hatten wir den Raum für uns. Wir konnten die Felshöhle für uns setbst nutzen. Wir hielten unsere Rituale ab, hatten dann das Hundefleisch und Schlangenblut zwecks körperlicher Stärkung - und niemand störte uns." Die kleine Gruppe von Teufelsanbetern mnöchte auch weiterhin ihre Ruhe haben. Es soll alles so bleiben wie es war.

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