Günter Weschke

Erna und Icke, die doppelte Erna



Juten Morjen Otto, los uffstehn, elfe iss ooch schon wieda vorbei.
Watt kiekste mia denn so komisch an, siehste etwa een Jespennst?

Erna, warum biste denn mit deine Schwesta hia?

Wie mit meine Schwesta?

Na die, die neben dia steht?

Otto, jetzt iss aba mal jut, wo steht denn hia meine Schwesta, wo ick doch keene Schwesta habe?

Erna du bist mia unheimlich. Ick hab ja schon oft vor dia Angst, aba wenn ett dia nun ooch noch zweemal jibt, muss ick ja och doppelt so viel Angst ham, wie vorher!

Mensch Otto, watt iss denn bloß los mit dia?

Wirklich Erna, ick seh dia zweemal, eenmal so richtich, wie ick dia kenne und eenmal denn so vaschwomm, so wie im Nebel.

Also Otto, steh erst mal uff, jeh int Bad und danach Früstücken wia erst mal richtich und wenn ett denn nich bessa iss, jehn ick mit dia zum Arzt.

Zum Arzt? Zu watt vor een Arzt?

Der heeßt Augenarzt.

Na jut, wenn de meenst!

Am Frühstückstisch:

So Ottochen, ick hab dia ooch schon Kaffe injeschenkt, ooch zwee Brötchen beschmiert, nu eß mal erst.
Ja aba watt machste denn? Dett iss doch meine Tasse, die de nimmst.

Entschuldije Erna, dett hab ick nich jesehn.

Und Finga weg von meine Brötchen. Ach Otto, so kenn ick dia ja janich!
Wie kann denn sowatt bloß passiern?
Otto, eben iss dia der Kaffe Löffel runta jefalln, heb den mal wieda uff.

Watt heißt hia  een Löffel, hia unten liejen schon zwee davon.

Ach nee, iss doch bloß eena.

Dett nimmt ja richtich schrecklichen Formen bei dia an.

Na komm, denn zieh dia mal an, denn jehn wa jetzt zum Arzt.

Sach mal Erna, hatten wa schon imma zwee Türen int Schlafzimma?

Meenste eene zum Rinn jehn und eene zum Raus jehn?

Iss schon wieda jut Erna, wa nur eene Türe hia.

Beim Augenarzt:

Also liebe Frau Erna, ihr Kind hat…Stopp Herr Dokta, erstens iss dett nich mein Kind und zweetens iss dett mein Mann, der Otto.
Und jetzt erklärnse mia bitte, watt hat der Kerl?

Ja, also ihr -äh- Mann, leidet an einer sehr seltenen, Exorbitanten, pneumatischen Linsendrehtellerrichtungsverdrehung im Augapfel, die aber durch eine einfache, psychotherapeutische Maßnahme, innerhalb von sechs Monaten, eventuell wieder hergestellt werden kann.
Mit anderen Worten, ich werde ihrem -äh- Mann, eine Brille verordnen.

Also ne Brille. Ha, ha, ha, ne Brille, der sieht ja jetzt schon so komisch aus, wie wird der denn mit ne Brille erst aussehen, ha, ha, ha.

Also Frau Erna, so dürfen sie nicht über …

Watt darf ick nich?7

Mein Mann, der wollte mal Mister Universum wern und watt issa jeworn? Mein Mann.
Aba ick werde ihn doch nu nich mit ne Brille vorm Kopp hia runloofen lassen.

Ick habe mal jehört, dett ett solche Dinga, ach ja, Erbsen jibt, die solln unsichtbar sein, aba man kann wieda richtich Sehen damit.

Sie meinen sicherlich Linsen, ja das gibt es wirklich, die kann man sich sogar farblich aussuchen. Das Einsetzen ist völlig einfach.

Na Mensch Otto, siehste, ett jibt imma eene Lösung vor die Probleme.

Ein Woche später beim Optiker:

Na mein Herr, welche Augenfarbe haben sie sich denn nun ausgesucht?

Ja also, hier dett Blaue für mein rechtet Auge und vor dett linke nehm ick….

Na sie müssen schon beide Augen gleich haben.

Nee, wenn mia meine Frau vahaut, hab ick meistens nur dett rechte Auge blau. Aba manchmal ooch beede.



 




















































Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Günter Weschke).
Der Beitrag wurde von Günter Weschke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.03.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  • Autorensteckbrief
  • guenter-weschket-online.de (Spam-Schutz - Bitte eMail-Adresse per Hand eintippen!)
  • 2 Leserinnen/Leser folgen Günter Weschke

  Günter Weschke als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

...weil es eben Liebe ist von Viola Meyer-Schaa



All diese Gedichte sind Gefühle und Gedanken, die jeder schon einmal erfahren hat. Traurige Gedichte, die nachdenklich machen. Aber auch fröhliche, voller Lebensmut schreiende Worte. Und liebevolle Gedichte, als Geschenk für erlebte wundervolle Gefühle.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Mundart" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Günter Weschke

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Herzenssache von Günter Weschke (Liebesgeschichten)
Hier lebe ich von Rüdiger Nazar (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen