Harry Straach
Missverständnis
Missverständnis
Die Langeweile und der Zufall, so tat es sich mir kund, scheinen Geschwister. Jedenfalls hatten beide bei folgender Anekdote ihren großen Auftritt. Eines schönen Abends begab ich mich, dem Ruf der Langeweile folgend, auf einen Bummel durch das Einkaufs- und Vergnügungsviertel unserer Stadt. Um dem nach einer nicht definierbaren Zeit auftretendem Verlangen meines Körpers, seinen Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, Rechnung zu tragen, führte mich mein Weg in ein von außen einladend ausschauendes Lokal. Noch während die Eingangstür im Begriff war, sich zu schließen hörte ich eine mir nicht unbekannte Stimme meinen Namen rufen. Bei dem Erlebnis, jemanden zu treffen, den ich zwar jahrelang nicht gesehen, der aber auch nie aus meinem Gedächtnis verschwunden war kam meinerseits Freude auf.
So sprachen und tranken wir über und auf alte Zeiten. Über dies und über jenes. Auch über das Heute! Er erzählte, dass er Mitglied einer Stammtischrunde sei. Sie träfen sich einmal die Woche zum Skat spielen. Wer gewinnt hat an dem Abend alles frei. Er wäre ein guter Spieler und würde oft gewinnen. Ich erzählte ihm, dass auch ich mich mit drei Gleichgesinnten einmal die Woche treffe, wir aber würden Mozart und Haydn spielen. Sein erstaunter Gesichtsausdruck wurde ergänzt durch die Frage: Haste da schon mal gewonnen?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.03.2023.
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