Günter Weschke

Erna und Icke und der gute Ton



Guten Morgen mein Schatzilein, es ist an der Zeit aufzustehen!

Nun sag bloß, es ist bereits wieder elf Uhr durch?

Du hast es erraten, los hurtig ins Bad und einen schönen Gruß an die Seife.

Seit wir diesen Benimm Kurs mitgemacht haben, läuft es zwischen uns wieder richtig gut, auch der Deutsch Kurs war wichtig, so können wir uns auch mal in einer anderen Sprache, gesittet unterhalten.

Na Otto, da bist du ja endlich, hast du der Seife gezeigt, wo sie dich richtig Reinigen soll?

Erna was soll das?
Ich kann mich schon alleine sehr gut Waschen.

Das war ja nicht böse von mir gemeint, sollte nur hilfreich sein.

Also Otto, was möchtest du heute trinken, Kaffee oder lieber ein Bier?

Was hast du eben gesagt?

War ein kleines Späßchen mein Lieber, also Kaffee.

Nein Erna, jetzt hast du mein Durstgefühl geweckt, ich hätte doch gerne ein Bier.

Also gut Otto, ich mach dir heute mal eine Freude, nach dem Frühstück gehst du in den Keller, dort steht ein ganzer Kasten Bier, den holst du rauf und dann feiern wir ein kleines Bierfest.

Ein ganzer Kasten voll?
Den kann ich nicht tragen, da muss ich ein paar Mal gehen und immer nur zwei Flaschen tragen.

Nun stell dich doch nicht so an, oder soll ich dir zeigen, wie deine Erna einen Kasten Bier in unsere Wohnung trägt?

Ach ja Erna, das möchte ich gerne mal sehen.
Na denn komm mal mit.

So, hier ist der Keller, schließ den mal auf und siehe da, dort steht der Kasten Bier.

Mensch Erna, jetzt hab ick janz blanke Ogen jekricht, entschuldige bitte, ich wollte sagen, meine Augen sind vor Freude ganz blank geworden.

So ist es richtig, lieber Otto und jetzt nehme ich den Kasten und…ächs,
Der ist doch schwerer als ich dachte.
Aber das packe ich schon.

Erna zieht sich am Geländer der Treppe, Stufe für Stufe höher, Otto läuft hinter ihr.

Im Hausflur kommt ihnen ihr Nachbar entgegen.

Ja meine liebe Frau Erna, was muss ich denn da Sehen?
Sie schleppen einen ganzen Kasten Bier die Treppen hoch und ihr Mann läuft mit leeren Händen hinter her?

Geben sie mal den Kasten her, ich helfe ihnen.

Vor der Wohnung angekommen sagt Otto, kommen sie doch herein und trinken sie eine Flasche Bier mit uns.

Erna ist noch ganz außer Puste.

Erna, bring uns doch mal zwei Gläser, oder willst du auch ein Bier mittrinken?

Der Blick von Erna lässt nichts Gutes vermuten.

Der Nachbar holt noch eine Flasche Weinbrand und es wurde ein feucht fröhlicher Vormittag.

Erna geht ins Bad, um sich “frisch” zu machen.

Als sie zurückkommt, sieht sie ihren Otto, wie er sich über den Nachbarn beugt und ihn heiß küsst.

Ja watt jeht denn hia ab?
Kaum bin ick mal kurz weg, da fällste schon üba den Kerl her und knutschst ihn ab. bist du noch zu Retten?

Also nee Erna, dett ist nich so wie ett aussieht.

Na wie sieht ett denn aus?

Erna, der Nachba is ohnmächtich jeworden und da hab ick nur vasucht, ihn mit eena Mund zu Mund Beatmung, wieda wach zu machen.

Der und Ohnmächtich? Der iss einfach nur besoffen.

Los Otto, fass mal mit an, den bring wa jetzt in seine Wohnung, da kanna sich aus penn.

So, der Kerl hat uns dett jute Bierfest vasaut.
Nu zu dia.
Wenn du denkst, ick habe nich jesehn, wie de hinta mia, uff die Treppe jegrinst hast, denn haste dia jeirrt.

Erna, watt willst denn jetzt mit den Teppichkloppa machen?

Ernaaaa! Nee, mach dett nich, aua, aua aua…
















































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