Francois Loeb

DAS TREIBHAUS

Das Treiben der Treibhäuser erklärt erhalten in der neuen Wochengeschichte aus meiner Feder:

Das Treibhaus

Mein Freund, er ist mir intelligenzmässig wolkenkratzermässig überlegen, habe grosse Hemmungen, ihn meinen Freund zu nennen, bevorzuge deshalb den Ausdruck Bekannter. Denn Freundschaft erfordert gleiche Augenhöhe und von dieser bin ich weit entfernt, sofern ich von meinem linken Hühnerauge absehe.

Mein Bekannter ist Professor für Klimatologie, das in früheren Zeiten ein tiefes, in Dornröschenschlaf versunkenes Fach durchschlief. Dann von den sieben Zwergen Erderwärmung, Dürren, Starkregen, Hungersnöten, Gletscherschmelzungen, Meerespiegelerhöhungen, Tornadohäufigkeiten wie überstarker Kaffeegenuss geweckt worden ist. Absolut spannend, meinem Bekannten zu lauschen. Stundenlang seinen Hirnwindungs-Äußerungen wie einer Schnitzeljagd zu folgen, um dann von ihm eingeladen das beste über den Tellerrand hinaus schwappende Wienerschnitzel unserer Stadt als kleine Nebenbelohnung zu geniessen. Die Hauptbelohnung für ihn war bestimmt einen geduldigen, stets aufmerksamen Zuhörer, der ihm nie widersprach, gefunden zu haben.

In der heutigen Vorschnitzelzeit, also nicht der Vorschnitzdeljagdhirnwindungsmomentenfolgenden Überlegungen meines bewunderten klimatischen Idols, er nimmt für mich den Platz der Beatles meiner Jugend ein, eröffnet er mir neue Gedankenuniversen die mich in diesem Fall so beeindrucken, dass ich meine Lebensgrundlage grundsätzlich ändern werde. Es wird jedem in gleicher Weise ergehen, der des Professors Gedankenhimalajahochzehn Denksprüngen folgt. Diese beherzigt. Die hier niedergelegten Zeilen liest. Als seien diese eine Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten samt Blasmusikeinlage ‚ICH HAT EINEN KAMERADEN‘ auf unsere heutige Zeit und deren magere, ja schütteren bis glatzköpfigem wissenschaftlichem Wissen.

„Treibhausgase“, so beginnt mein idealisierter Bekannter und fährt fort: „Treibhausgase treiben mir Tränen in meine fixen Augensterne. Kaum zu glauben, was alles über diese neue Menschheit Plage berichtet wird. Überall wird darüber gesprochen. Diskutiert. In Kneipen. An Stammtischen. Wer sind die Verursacher. Wie entstehen diese. Was ist dagegen zu unternehmen. Die Auswirkungen auf die Zukunft sind gar nicht vielversprechend, wie die einen bemerken, für die andern sind sie beängstigend. Ungehemmter Temperaturanstieg. Meeresspiegelerhöhung. Trockenheit. Verheerende Monsunregen. Versteppung. Hungersnöte. Doch all diese Gedanken, samt deren Ableger die entsprechenden Gedankensprünge sind Schall und Rauch. Haben keineswegs die Kraft, das Rote Meer zu teilen oder die griechischen Götter im Olymp in Aufregung zu versetzen. Weshalb beklagen wir uns, jammert die Menschheit über den Treibhauseffekt, den die Humanoiden doch auch zu ihrem Vorteil nutzen. Treibhäuser bauen. Ganze Gegenden des Blauen Planeten unter Plastikbahnen verschwinden lassen, nur um den Drang nach besseren Produkten zu unmöglichen Jahreszeiten auf die Märkte werfen zu können? Bemerkt den niemand ausser mir, dass wir in einem von wem auch immer errichteten Treibhaus leben! Nur haben wir den Zweck dazu noch nicht erkennen können. Was soll auf die galaktischen Märkte geworfen werden?
Verschleiern die Wolken, die wir immer wieder am Himmel beobachten können, das Ziel? Könnte es nicht sein, dass das Klima bewusst von wem oder was auch immer, so verändert werden soll, damit neue oder längst verstorbene Lebewesen oder gänzlich neu entstehende Kreaturen ideale klimatische Bedingungen vorfinden können? Dies um Leckerbissen erlesenster Art, für wen oder was auch immer sich verbreiten können? Oder geht es einzig darum, Abwechslung für das Beobachtende zu schaffen, um dessen Langeweile zu bekämpfen. Anyway und geschehe nichts Böseres, lieber Freund, wir leben in einem fremderrichteten Treibhaus, haben das nur noch nicht erkannt!“

Was bin ich stolz, das erste Mal, seit wir uns kennen, hat mein Bekannter mich seinen FREUND genannt. Mein Hühnerauge ist dadurch so gewachsen, dass es alle Wienerschnitzel dieser Erde auf einen Biss verzehren könnte …

Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:


T R E I B J A G D

Es treiben
Der Wolken
Weiden das Blau
Des Himmels Grau.

Das Haus der
Himmelblauen Maus
ins irdisch schmale Loch.

Wer weiss in weiss
Kontrast reich
Malen will
Ganz Still
Maunzt
Extra
Laut
Rabatz.


Herzlichst
François Loeb

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.04.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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