Siegfried liebte es,
Weihnachten im Gefängnis zu verbringen.
Davon ging er auch im Jahr 1971 nicht ab.
Im April war er von seiner letzten Straftat
aus dem Gefängnis entlassen worden.
Sofort strengte er sich wieder an,
in die gewohnte Umgebung zurückzukehren.
Er verübte einen Einbruch nach dem anderen.
Siegfried fand im 19-jährigen Hilfsarbeiter Walter und
im 23-jährigen Installateur Albert passende Kumpel,
um die Tätigkeit als Verbrecher wieder aufzunehmen,
die durch das Sitzen unterbrochen war.
Auch Walter und Albert waren erst kurz zuvor
aus der Haft entlassen worden.
Zu dritt machten sie fast zwei Monate Oberkärnten unsicher:
Sie verübten einen Einbruch nach dem anderen
und stahlen, was sie vorfanden,
brachen Autos auf,
drangen in Geschäfte ein
und versuchten Tresore zu knacken.
Auf etliche 100.000 Schilling war die Schadenssumme
angewachsen, bis man sie Mitte Juni 1971 wieder fasste.
Wieder war es der Schneider,
der sich das frechste Verbrechen geleistet hatte.
Am hellen Tag stahl er einen schnittigen Sportwagen
und fuhr damit in Richtung Salzburg.
Kurz vor der Stadt ließ er den Wagen in die Salzach rollen,
um alle Spuren zu beseitigen.
Unvorsichtigerweise hatte er sich mit seiner Heldentat
gegenüber Mithäftlingen geprahlt.
Daher misslang sein Versuch,
die Sportwagengeschichte bei Gericht zu leugnen.
Der Vorsitzende eines Schöffensenates zeigte Verständnis
für Siegfrieds Geselligkeitsbedarf:
Er verurteilte den 31-jährigen Schneider vor Weihnachten
zu vier Jahren schweren, verschärften Kerkers
und bedingter Einweisung in ein Arbeitshaus.
Walter wurde zu 18 Monaten schweren, verschärften Kerkers
und bedingter Einweisung in ein Arbeitshaus verurteilt,
Albert erhielt 7 Monate strengen Arrests.
© Brigitte Waldner
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.04.2023.
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