Felicia Rüdig
Totenbeschwörerin von Endor
Die Totenbeschwörerin von Endor ist eine biblische Figur. Sie taucht im 1. Buch Samiule auf, gehört also zum jüdischen Tanach wie zum christlich-biblischen Alten Testament gleichermaßen.
Saul war der 1. König Israels. Als er Krieg gegen die Philister führt, fühlte er sich in einer ausweglosen Lage. Als Gott ihm keine Antwort auf seine Gebete gab, suchte er nach einem Weib mit Wahrsagegeist, also einer Hexte. Saul verkleidete sich, nahm 2 seiner Mätter mit und ging zur Totenbeschwörerin von Endor. Saul gab ihr das Versprechen, sie nicht wegen (von Saul selbst verbotener) Wahrsagerei zu verfolgen. Die Frau beschwor den einige Zeit zuvor verstorbenen Propheten Samuel herauf. Die Nekromantin sagte daraufhin die Niederlage Sauls sowie seinen Tod voraus. Dies trat auch einige Tage später ein, wie von Samuel vorhergesagt.
Die "Trompete von Jericho" ist die älteste, heute noch erscheinender Tageszeitung der Welt. Seit der Regierungszeit des römischen Kaisers Quintus Maximilian erscheint sie - soweit möglich - taglich, also auch freitags bis sonntags.
Die Trompete berichtet derzeit son skandalösen Ereignissen im Heiligen Land. "Das christliche Israel fällt vom wahren Glauben ab!" tituliert die Zeitung in einer aktuellen Ausgabe und meint damit - um es ausdrücklich zu sagen - weder noch den jüdischen noch den islamischen Teil der Bevölkerung.
"Wir reden hier von eingewanderten Christen, die aus Westeuropa und Amerika gekommen sind," berichtet Urs, der schweizstämmige Chefredakteur des Blattes. "Unter Berufung auf bestimmt Schriftstellen des Alten Testaments wollen sie das Christentum um okkulte und magische Elemente bereichern."
Doch dagegen regt sich Widerstand. "Die Bibel ist keine Zwiebel." - "Das Testament nur Jesus kennt." - "Keine Magie jetzt und nie.". Unter Rufen wie diesen demonstrieren orthodoxe wie fundamentalistische Gruppen schon seit geraumer Zeit für ein "reines" Christentum.
"WIr befürchten Schlimmes!" blickt Menachem, der jüdische Polizeichef in Jericho, in die nahe Zukunft. "Wir haben bei YouTalk schon Aufrufe gehört, man solle den christlich-okkulten Tempel zerstören.
Ob das wohl stimm? "Keine Ahnung," antwortet Nahum, eine der "Bläser" (=Journalisten in leitender Funktion). "WIr haben zwar versucht, einen sogenannten V-Mann in die okkulte Szene einzuschleusen. Dummerweise kannte er sich weder mit Spiritismus, Okkultismus oder gar mit Magie aus. Er ließ sich von diesen Leuten umdrehen und gehört heute selbst der Hexen-Szene in führender Position an."
Die Hoffnung: Der religiöse israelische Geheimdienst möge als theologische Instanz einschreiten. "Das 1. Buch Samuel gehört schließlich zum Alten Testament, also zur Heiligen Schrift des israelischen Volkes," so Amos, der Reporter. Ein Einheimischer als Schiedsrichter? "Ja, klar. Wir kennen uns im Alten Testament doch besser aus als ihr Christen. WIr können euch schon sagen, was richtig ist und was falsch...."
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.04.2023.
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