Günter Weschke

Karambolage XVII


oder: Das Gesetz der “Familie”

Die aus Sizilien stammende Familie von -Antonio Rossi -, lebt schon seit längerer Zeit in Deutschland, genauer gesagt in Berlin.
Der Vater Antonio, arbeitet als Schlosser bei Siemens, die Mutter Marbella, ist als deutsch Lehrerin tätig.
Ihre zwei Söhne leben nicht mehr bei den Eltern, sie betreiben zusammen einen  Gebrauchtwagen Handel.

Paolo, der Ältere ist verheiratet, und hat mit seiner Frau -Verena - eine sechsjährige Tochter, Bennito, der jüngere von Beiden, ist  ledig.

Am Freitag, den 6. Juni, fährt eine schwere Limousine auf ihren Hof, zwei Männer steigen aus, Bennito geht auf sie zu und fragt:
“Wollen sie ihren schönen Wagen verkaufen?”
Einer der Männer sagt  “-nein-, aber wir wollen ein Geschäft mit dir machen!”
“Das können wir hier in deinem Büro besprechen!”
Bennito geht voraus, öffnet die Tür und sagt zu seinem Bruder:
“Die zwei Herren möchten mit uns etwas Besprechen!”

Paolo blickt überrascht von seinen Unterlagen auf, etwas Besprechen?

“Na dann nehmen sie mal  hier….

Aber die Beiden haben sich schon auf die Stühle gesetzt.
Der Eine von ihnen, sein Name ist - Rocco Valente -, sagt, zu Bennito:
“Du hast ja unseren Wagen gesehen, wir wollen, dass ihr im Kofferraum ein sicheres Versteck einbaut, ja wir schmuggeln Geld und Drogen über die Grenze. Ihr seid, wie wir auch, Sizilianer, unsere Familie ist die Ndrangheta, ihr gehört dazu. Also, wenn ihr gute Arbeit leistet, werdet ihr auch sehr gut bezahlt.
Andern falls, denkt an eure Tochter oder eure Familie.
Seid ihr hier gut Versichert?”

Die zwei Brüder sahen sich an, Bennito schüttelte den Kopf:
“Das können wir doch nicht machen, das geht nicht, wir führen  hier ein unauffälliges Leben!”

“Das ist es ja, wir haben euch beobachtet, und deshalb werdet ihr das machen, was wir von euch verlangen.
Ihr kennt ja die vielen Unfälle die passieren, wenn man gerade unter einen Wagen arbeitet.
Seid also vernünftig, macht die Arbeit die wir von euch verlangen und alles ist o.K.!”

Wir kommen am Montag wieder und holen dann den Wagen ab, für die Arbeit bekommt ihr 5000 €uro!”

Die beiden erhoben sich und verließen das Büro.

Die Brüder sind blass geworden.
Viele Jahre leben sie schon hier, niemals ist etwas passiert und nun das!

“Also machen wir uns an die Arbeit, Benni, liefern wir ihnen eine gute Arbeit ab, dann können wir hoffen, dass sie keine weiteren Forderungen haben!”

Am Montag fuhren die Beiden mit einem Taxi vor, begutachteten ihren Wagen und fanden, dass eingebaute Versteck, war ihnen super gelungen.

Aus einer mitgebrachten Tasche, entnahmen sie zehn Päckchen, jedes war 1 Kg. Schwer, sie verstauten alles in dem Versteck.
Zufrieden betrachteten sie danach ihr Werk.

“So, hier sind die versprochen 5000 Euro!” Rocco legte ein Bündel Geldscheine auf den Tisch.
“Jetzt haben wir noch einen Auftrag für euch.
Einer von euch, wird heute Abend mit unseren Wagen nach Bozen fahren, dort wird er an der Tankstelle - Bozero - erwartet, übergib den Wagen und fahr am nächsten Tag mit der Bahn zurück nach Berlin.
Wenn alles zu unserer Zufriedenheit abläuft, bekommt ihr dafür 10.ooo Euro!”

Rocco gab Bennito die Autoschlüssel, nebst dazu gehörenden Papieren.

Die zwei Brüder waren verzweifelt, wie kamen sie da wieder heraus?

Nach zwei Tagen war Bennito wieder zurück, es hatte alles so geklappt, wie es Rocco gesagt hatte.
Rocco legte wieder éin Geldbündel, diesmal mit 10.000 Euro, auf den Tisch.
Die Brüder mussten sich Beraten.

Am Abend besuchten sie ihre Eltern, die waren sehr erfreut.
Mit ihrem Vater sprachen sie über die Vorgänge der letzten Zeit.

Weit nach Mitternacht, waren sie wieder in ihrem Zuhause.

Ihr Vater hatte sie Beraten.

Sich der Polizei stellen, war keine Option.

Die zwei Mafiosi kamen am Abend wieder zu ihnen.
Paolo bereitet für jeden einen Espresso vor.
Sie redeten davon, wieder eine Fahrt machen zu müssen, dieses Mal sollte es nach Holland gehen.

Wieder packten sie mehrere Päckchen in das Versteck.

Dieses Mal sollte Paolo die Fahrt machen.

“Fahr morgen Früh los, dann bist du schon Nachmittags in Kerkrade, im Coffe Chop, -Dern und Dern- wirst du erwartet, übergib alles und fahr noch am gleichen Tag wieder zurück.
Hier, für diese Fahrt bekommt ihr 20,000 Euro!” Er legte wieder ein dickes Geldpaket auf den Tisch!

Die Beiden ließen sich wieder von einem Taxi abholen.

Paolo rief am Abend seinen Vater an.

Auf der Autobahn, wurde Paolo von einem blauen Combi überholt, aus ihm wurde eine rote Kelle  - Bitte folgen - heraus gehalten.
Am nächsten Halteplatz waren plötzlich viele Polizisten um den Wagen, sie durchsuchten den Wagen genau und fanden natürlich das Versteck.

Paolo wurden Handschellen angelegt, er wurde im Polizeifahrzeug abtransportiert.
Auf dem Revier nahm man ihm die Fessel ab, es gab viel Lob und Schulterklopfen.

Paolos Vater, hatte nach dem Gespräch mit seinem Sohn, die
Polizei informiert, so konnten die Beamten alles vorbereiten.

Leider konnten die zwei Sizilianer nicht Verhaftet werden, wahrscheinlich hatten sie “Wind” von der Sache bekommen und konnten  sich rechtzeitig absetzten.

Beide Brüder wurden angeklagt und mussten eine mehrjährige Gefängnisstrafe absitzen.
Das geschah schon deshalb, um keinen Verdacht nach außen aufkommen zu lassen.
Das Geld durften sie behalten, weil sie mit der Polizei zusammen gearbeitet hatten.

Nach ihrer Entlassung versuchten sie, getrennt, ein neues Leben an zu
fangen.

















































 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Günter Weschke).
Der Beitrag wurde von Günter Weschke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.05.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Günter Weschke als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Wahre Szenen einer Ehe (Hörbuch) von Rudolf Geiser



24 Spielszenen aus dem Alltag eines Ehepaares um die 40. Eine gelungene Mischung von "Typisch-Männlichem" bzw. "-weiblichem", sprachlichem Witz und Situationskomik des Alltags. Ob Alltags- und Partnerprobleme, Sport und Verwandtschaft, Benimm und Bildung oder das liebe Geld - in pointierten und treffsicheren Dialogen sind Sie Zeuge einer intellektuellen Streitkultur, wie man sie selbst gerne pflegen würde - wenn man denn könnte!

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Krimi" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Günter Weschke

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Erna und Icke, wie im Krimmi von Günter Weschke (Mundart)
Das Verhör von Klaus-D. Heid (Krimi)
Familienbesuch von Uli Garschagen (Wie das Leben so spielt)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen