Meike Schrut

Vergangenes muss stückchenweise bearbeitet werden...

Es sind tatsächlich mehr als 20 Jahre her? Irgendwann im Februar 2003 beschloss ich, meine "Zelte" in Z. abzubrechen, meinen kleinen Jungen natürlich mitzunehmen. Z.: nettes Dorf in Nähe von Stralsund. Ich werde auch hier alle Namen anonym halten. Denn: egal, ob man im Guten oder im Schlechten mit dem einst so Geliebten auseinanderging, wer gibt einem das Recht, nach zu treten mit dämlichen Sprüchen, ganz nach dem Motto:
"Sie hätte die Hausarbeit e nie allein geschafft..."
DAS war ein Ding der Unmöglichkeit. Fakt: um 4 Uhr stand ich auf - Rest der "Familie" schlief noch, einschließlich Kind, welches vom OPA in den Kindergarten oder später in die Schule gebracht wurde - bereitete mich vor, um dann gegen 5 Uhr den Zug nach Stralsund zu erreichen, hetzte dann in Stralsund zum Zug, der nach Greifswald fuhr, um dort bei der Bahn zu fegen und zu wischen! Ja! Ich verrichtete Reinigungsarbeiten, wie das heute und früher so viele Leute taten. Die wenigen Momente, in denen ich in der Wache Dienst tat (Schlüssel entgegen nehmen und austeilen, viel mehr wurde einem nicht gelassen..) zählten kaum, dienten nur der traurigen Erinnerung an bessere Tage der Beziehung aus dem Jahr 1991!
"Ich habe dich mit zur Taufe genommen, weil du zu mir gehörst!" Später - so um das Jahr 1994 herum - lautete es ungefähr so:
"Du musst tun, was ich sage..." Das habe ich so stehen gelassen, ohne es ernst zu nehmen. Wollte es weder ernst nehmen noch wollte ich glauben, das das ein Mann aus der heutigen Zeit war, der noch der Idee nachhing:"Frau: du arbeite mal, fahre per Auto zur Arbeit, kaufe ein, mach allein die Hausarbeit, hüte das Kind, gehe nicht fremd (während man sich diese Freiheit auch noch nimmt?! Mann - gleich man in diesem Fall!)..." Mir wurde das schon im Jahre 2000 zuviel, aber ich nahm mir vor, wenigstens nur für das gemeinsame Kind da zu sein, der Vati und Mutti, Omi und Opi unter einem Dach behalten sollte. Leider waren Omi und Opi aber nicht meine Eltern!
"Lieber Vati: du hast evtl.angenommen, diese Beziehung hält ewig? Warum sollte sie? DU hast allein Geld für die Familie verdient, das tat aber T. ganz und gar nicht: ich verdiente immer mehr Geld, Fluch und Segen zugleich, so kam es mir vor. Als ich mich vom Kindesvater trennte - nicht er von mir, wie er wsl.herumposaunte - habe ich dir auch nicht erzählt, das er mich ins Gesicht schlug, nachdem ich mein weinendes Kind bemerkte. Stolz auch in dieser Sache: Zahn musste zwar gezogen werden, den man evtl.noch hätte retten und behandeln können (lange vorher?!), aber ich wollte irgendwann 2003 nur noch raus aus dem Horrorhaus, wie ich es irgendwann schon 1992 nannte?!" 
Wenn Mann die Frau ins Bad drängt, sie unter 4 Augen schlägt, präzise, so dass man auch keine Stellen sieht, kann natürlich später behauptet werden, man schlägt keine Frau, so einfach ist das! Bedauere ich meine Nachfolgerinnen? Du lieber Himmel:nein! Jede muss selbst sehen, ob sich eine Zeitverschwendung lohnt. Und ich habe mit meinem schwarzen Humor "vergessen", das mein erwachsener Sohn mir einen Gruß zum Muttertag sandte?! In Gedanken etwa? Hab jedenfalls weder Post noch Anruf bekommen, egal! Seine sogenannte Stiefmutter wird ihm schon erzählen, wie ich so drauf war, nach den Erzählungen des Kindesvaters, den ich NIE geheiratet hätte, 1992? Nein, auch nicht in jenem Jahr, als ich stundenweise froh war (!), den frisch gebackenen Vater in der Frauenklinik nicht sehen zu müssen, er schwieg. Und wenn er nicht schwieg , erzählte er mir Dinge, die mich nicht interessierten. Meine Mitpatientin war da so viel lustiger..(hoffe, es geht ihr und den 2 Töchtern gut! Wette, auch diese Frau wird sich weder an mich erinnern noch diese Geschichte lesen..)   

Wie komme ich nun auf  Computer?
Ursprünglich wollte ich der Geschichte einen Titel geben, der irgendwas mit Computer zu tun hat, habe umentschieden. PC`s kann man sicherlich auch heute noch zusammensetzen, wieder auseinander bauen usw.Man kann ihn auch aus dem Fenster werfen, wie es missgelaunte Menschen mit dem TV-Apparat tun, weil sie nicht einsehen: selbst für langweilige Programme ist es üblich, an irgendeine Stelle irgendwelche Beiträge zu entrichten. Kommt mir wie eine Strafe vor...
Damals also mein Computer noch mit angeschlossenem Drucker, einem Turm, Extramaus, ohne Internet. Jahr 2000 war es, als ich der Meinung war:sollte ich je wieder ins Berufsleben "hineinschlittern", besser wieder im Büro?! Also wurde der PC auch dafür angeschafft, ein Kurs besucht, der Versuch einer Umschulung unternommen, abgebrochen...
Was blieb: mein nicht ganz so kleiner Sohn kam auf den Geschmack: Computerspielerei das war doch etwas Dolles! Und natürlich wurde der PC mit Auszug mitgenommen! Mochte der Oma dort nicht gefallen - die ja vorhergesagt hatte, man würde sich e nicht mehr trennen - aber für Wunschträume bin ich nicht zuständig, mein eigenständiges Leben wollte ich behalten!
Mit der Spielerei am PC hatte ich aber falsch entschieden: nicht nur ich spielte ab und zu gern, auch mein lieber Kleiner! Ich konnte aber x-beliebig ausschalten, es ist nur ein Ding, ein Gegenstand! Was wäre gewesen, wenn ich den Gegenstand aus dem Fenster geworfen hätte? Wäre dann dieser Teil einer Lebensgeschichte anders verlaufen? Menschen sind aber leider unberechenbar, sie wollen  Gutes erreichen und ernten das Verderben oder fast das Verderben..
"Ich kann das Spiel nicht abspeichern!" So das Reden meines damals Kleinen, der dann erlebte, wie ich die Stromzufuhr "eiskalt" unterbrach, was ihm sehr missfiel. Nun, die weitere Szenerie könnte aus einem Horrorfilm stammen, ich habe es überlebt, mein Sohn auch, ich fragte mich nur im Jahr 2010: wieso will man mit 18 nicht eigenständig zu leben lernen?!

Die Idee, den PC im Jahre 2003 aus dem Fenster zu werfen?
Im Kopf habe ich da keinerlei Szenario, wie das evtl.geendet hätte....
Hätte mein erwachsener Sohn irgendwann die große Mietwohnung behalten können, wenn ich mich entschieden hätte, mit meinem neuen Partner zusammen zu ziehen? Aber dazu hätte er besser lernen müssen (das konnte ihm keiner abnehmen), einen schönen Beruf erlernen, selbständig werden wollen, das so als Bedingungen fürs LEBEN!
Und ja, lieber Sohn: wenn du mich fragen solltest, was du tun sollst: HIER kannst du es nachlesen! Wenn du magst...

Bei meiner sehr netten Nachbarin spielt sich ein ähnliches Drama ab: Spielerei wichtiger als LERNEN fürs Leben?!
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Meike Schrut).
Der Beitrag wurde von Meike Schrut auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.05.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Meike Schrut als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Aus dem Leben eines kleinen Mannes von Swen Artmann



Karl Bauer führt ein glückliches Leben – doch leider sieht er das ganz anders. Und so lässt der 46-jährige Finanzbeamte und Reihenhausbesitzer keine Gelegenheit aus, um diesem Dasein zu entfliehen. Dass er dabei von einem Malheur ins nächste steuert, ist fast vorprogrammiert.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Meike Schrut

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Irgendwo hier von Meike Schrut (Wie das Leben so spielt)
Omas Pflaumenkuchen von Heideli . (Sonstige)
... direkt ins Herz von Monika Hoesch (Impressionen)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen