Günter Weschke

Der Wanderfalke



Vor vielen hundert Jahren, lief ein seltsames Tier durch unsere Wälder, über Wiesen und Felder, jeder wunderte sich der es sah.
Im Wald eifrig nach Futter suchend, pickte es hier und da eine kleine Maus auf, manchmal jagte es einen flinken Regenwurm.
In der Nacht suchte es Schutz in verlassenen Fuchsbauten, oder in kleinen Höhlen und in dichtem Buschwerk.
Wenn dann der Tag erwachte, begab es sich zu Fuß zur  nahen Wiese.
Hier leben viele kleine Tiere, Mäuse, Hamster, sogar kleine, junge Häslein.
Ihnen allen rannte er nach, jagte sie vor sich her, fing sie und fraß sie genüsslich auf.
Eines schönen Morgens, jagte er einen jungen Fuchs. Der  war sehr flink, sprang nach links oder rechts, hüpfte über Steine und rannte sogar durch einen kleinen Bach.
Die Fuchsmutter, die das alles beobachtet hatte, rannte den Beiden nach.
Als sie den Wanderfalken eingeholt hatte, biss sie in seine Schwanzfeder,
so kam der Falke zu Fall.
Verdutzt rappelte er sich auf, sah die Mutter Böse an, sagte zu ihr, mach das nicht noch einmal mit mir, ich bin ein Wanderfalke und könnte dich Toten.
So, du bist also ein Wanderfalke?
Warum benimmst du dich dann wie eine lahme Ente?
Du hast doch zwei Flügel, kannst damit Fliegen und damit kannst du auch richtig Jagen, wie es sich gehört.
Der weggelaufene junge Fuchs kam zu den Beiden, die Fuchsmutter leckte ihn über das Maul.
Du bist ja schon richtig schnell, aber wenn der Falke geflogen wäre, hätte er dich erwicht und du wärst jetzt schon in seinem Bauch.

Ja, wie soll ich denn das machen, Fliegen?
Guck dich doch an, du hasst zwei Flügel, renn einfach los, Flatter mit den Flügeln und du wirst Sehen, wie gut das geht.

Gesagt getan, der Falke rannte, flatterte und stieg plötzlich in die Luft.
Hei war das schön. Als er sich so umsah, erblickter er den kleinen Fuchs, der noch immer bei seiner Mutter saß.

Er legte die Flügel an und schoss wie ein Blitz herab, genau auf den jungen Fuchs zu.
Die Mutter sah das Unglück kommen, stieß mit der Nase ihr Kind an,
das verdutzt taumelte, aber da war der Falke schon über ihn.
Mit ausgestreckten Fängen griff er den Jungen Fuchs, riss ihn vom Boden und trug ihn davon.

Die Fuchsmutter rief ihm noch nach, du undankbarer Kerl, du Fuchsmörder du…

Der Falke flog zu einen Baum, setzte sich auf den dicken Ast und begann genüsslich, dem Fuchs das Fell ab zu beißen.
Danach begann ein Festessen für ihn.
Fuchsleber ist sehr Proteinhaltig, aber auch das köstliche Muskelfleisch war nicht zu Verachten. Peinlich genau nagte er die Knochen ab

So und ab Morgen, jage ich die Tauben!
Die waren sehr erschreckt, kannten sie ihn doch nur zu Fuß.

Ab dieser Zeit war er der unbestrittene Herrscher am Himmel, schnell wie ein Pfeil und fangsicher, wenn es um die Tauben ging.




 







 

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