Francois Loeb

UM EIN HAAR

Und täglich grüsst das Murmeltier: Zu erfahren in meiner neuesten Wochengeschichte:
UM EIN HAAR
„Um ein Haar wäre es um mich geschehen gewesen! Ist das in deinem Leben auch schon einmal vorgekommen?“, spricht mich ein fremder Mann in der U-Bahn an, in der ich mich auf dem Weg zur Arbeit befinde.
Nun, denke ich, noch so ein Verdrehter, der seine Zeit mit dem Ansprechen fremder Menschen totschlägt. Oder steckt ein anderes Ziel dahinter? Geldbittsteller? Womöglich hat er es auf mein neues iPhone abgesehen, das ich in der Hand halte und das seit gestern technikfrisch in meinem Besitz weilt. Dessen Bedienung ich zu verstehen versuche. An dem ich taddelnd herumprobiere. Mit einem Augenaufschlag antworte ich dem Kerl. Hoffe, er versteht, dass ich nicht in meiner für mich wichtigen Tätigkeit gestört werden will. Doch falsche Hoffnung! Der Glatzkopf, poliert und frisch eingeölt, wie ich feststelle, fährt fort:
„Genau wie du war ich mit meinem neu erworbenen Smartphone beschäftigt, hatte alles um mich herum vollkommen ausgeblendet. Die Bedeutung meines Tuns für meine Zukunft gegenwärtig, die Umgebung in den Hintergrund gerückt. Meine Aussenantennen eingefahren. Da sprach mich ein Mann in der U-Bahn frech und ohne Rücksicht auf mein bedeutendes Tun auf dem Weg zur Arbeit einfach lauthals an.“
„Um ein Haar wäre es um mich geschehen gewesen!"
Nun, denke ich, noch so ein Verdrehter, der seine Zeit mit dem Ansprechen fremder Menschen totschlägt. Oder steckt ein anderes Ziel dahinter?
"Ist das in deinem Leben auch schon einmal vorgekommen?“, spricht mich ein fremder Mann in der U-Bahn an, in der ich mich auf dem Weg zur Arbeit befinde.
Nun, denke ich, noch so ein Verdrehter, der seine Zeit mit dem Ansprechen fremder Menschen totschlägt. Oder steckt ein anderes Ziel dahinter? Geldbittsteller? Möglicherweise hat er es auf mein neues iPhone abgesehen, das ich in der Hand halte und das seit gestern technikfrisch in meinem Besitz weilt. Dessen Bedienung ich zu verstehen versuche. An dem ich taddelnd herumprobiere. Mit einem Augenaufschlag antworte ich dem Kerl. Hoffe er versteht, dass ich nicht in meiner für mich wichtigen Tätigkeit gestört werden will.
Was geschieht mit mir?
Bin ich in einer Zeitschleife gefangen? Oder ist eine Zeitmasche von der Uhrnadel, die Minuten anzeigt, heruntergefallen?
Berühre die Holzbank, auf der ich sitze. Sie fühlt sich hölzern an und nicht nach wolkigem Traummaterial. Also kein Traum, in dem ich gefangen bin. Und derjenige, der mich anspricht, sitzt echt da. Samt polierter Glatze. Wiederholt und wiederholt seinen Text, als wäre er in einem Theaterstück und der Regisseur zwinge ihn immer wieder zu neuer Betonung, die ihm partout nicht gelingen will.
Zum Verzweifeln! Und mein Augenaufschlag wirkt immer unglaubwürdiger. Fake-Aufschlag? Wer soll in der Gegenwart der Wirklichkeit Glauben schenken? Das Gegen ist im Wort bereits vorausschauend gesetzt. Und ein Glatzkopf, der über ein Haar spricht, das sich selbst mit Kopfstoss nicht auf seinem Kopf vorfinden lassen will!
Ein a mit einem r verwechselt? Geht es um harren? Ausharren. Kopfständig, anständig und weder an- noch abstossend. Sitzen wir nicht alle in der Zeitfalle? Zumindest im Falle eines Falles bodenständig in die Wiederholungslebensfalle fallend.
Nun erklingt die Ansage aus dem U-Bahn Lautsprecher: „Nächste Station Endstation. Bitte alle aussteigen, danke für die Fahrt mit unserer Lebensbahn.“
Da stelle ich fest, dass ich im Tunnel des Lebens, im Spiegelbild des U-Bahn-Fensters mit mir Selbstgespräche führte. Um ein Haar wäre ich auf meine eigene Glatzköpfigkeit hereingefallen.
Im Falle eines Falles steige ich leichtfüssig aus meiner eigenen Umlaufbahn…
Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:
H A A R I G
Nimm
In die Hand
Die blinde Lupe.
Zum Übersehen
Jederzeit in
Der Suppe
Das Haar.
Dann
Bist du
Nah an der
Wahrheit deiner
Zeit die seit Neuem
Im Fakeshimmel ruht.
Herzlichst
François Loeb
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.05.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Versunken in des Meeres Brandung / sitz’ ich am weiten Strand, / das Salz der Gischt auf meinen Lippen, / durch meine Finger rinnt der Sand.
Ich schließ’ die Augen, / geh’ ein in die Unendlichkeit, / es ist ein irres Sehnen / bis hin zur Ewigkeit.

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