Lothar Krist

DIGIMERCK I - Der so wütende alte kranke Mann

DIGIMERCK
oder
Der so wütende alte kranke Mann

Verdammt! Ich war heute vormittag in meiner Apotheke. Auf meiner E-Card waren alle für mich so irre wichtigen und auch nicht so ganz irre wichtigen Medikamente drauf.

1 x NovoRapid – Insulin zu den einzelnen Mahlzeiten

1 x Tresiba – 24-Stunden-Langzeit-Insulin

Ich bin seit August 2001 zuckerkrank. Beschissener Jugendzucker mit Vierundvierzig. Eine geile und andere Geschichte, die ich vielleicht noch erzählen werde.

1 x Entresto, Herz-stärkend und mein wichtigstes Medikament gegen den hohen Blutdruck. Mein Arzt, der Internist, meinte damals, als er es mir verschrieben hat, dafür werden wir von der Gesundheitskassa eine Sondergenehmigung benötigen, aber die kriegen wir schon. Und wenn Sie einmal einen zu niedrigen Blutdruck haben, dann trinken sie ein Cola oder einen Kaffee.

Geil! Dachte ich. Ich liebe den echten Kaffee. Der entkoffeeinierte ist ja wahrlich nicht die Welt von einem Kaffeetscherl. Und seit ich im März 2022 Korona gehabt habe, und das nach drei Mal Impfen mit Pfizer, trinke ich dieses Kaffeetscherl jeden Tag in der Früh. Jeden Tag zu niedriger Blutdruck. Ich komme am Morgen kaum in Gang. Ich hatte nach Corona dieses ominöse Long Covid. Unter anderem auch völligen Geschmacksverlust.

Ich ging zuvor zumindest einmal in der Woche zu einem meiner Chinesen. Ich gehe also nach Corona ins Lokal hnein. Verdammt! Da brunzelt es! Der Geruch haute mich fast um. Die Acht Schätze, eines meiner Lieblingsgerichte, brunzelten. Die Acht Schätze stanken nach altem Urin. Ich glaubte es nicht, und ging zu einem anderen Lieblingschinesen, nein, es war ein Koreaner. Es brunzelte. Und die Speise ebenso.

Dann eine meiner Lieblingsjausen so nebenbei:

Die erste Leberkäsesemmel! Der Leberkäse schmeckte wie ein Pappendeckel. Nun ja, ich habe so einen Pappendeckel in Wahrheit ja noch nie probiert, aber ich wusste, mein Leberkäse schmeckt nun so. Trockener, völlig geschmacksloser Pappendeckel. Und so ging es weiter. Selbst mein selbstgemachtes Weltklasse-Pasta-Asciutta nach Mama's Rezept schmeckte mir nicht mehr.

Und dann diese Müdikeit am Morgen. Vor 13 Uhr bin ich nicht mehr aufgestanden. Und so weiter und so fort.

1 x Doxazosin (Herz-stärkend, glaube ich zumindest)

1 x Eliquis (Blutverdünner)

1 x Concor (für das Herz)

1 x Concor plus (Spezial-Entwässerungstablette für die Lunge, das glaube ich ebenfalls zumindest, bitte, bei so vielen Medikamenten, da kennt man sich ja selbst als studierter Jurist nicht mehr aus.)

1 x Lasix (Entwässerungstablette für die Beine, Hände und dem hinigen Rest von meinem Körper)

1 x Forxiga (damit mein Körper nach über 20 Jahren Spritzen von NovaRapid dieses Insulin besser verarbeiten kann. Ich habe wohl auch schon ein kleines Problem mit Diabetis 2, der Alterszuckerkrankheit. Und DAS wiederum ist eine eigene geile Geschichte, die ich im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern bei zwei Einweisungen hintereinander erleben durfte. Eine irre geile Krankenhaus-Geschichte.)

1 x Atorvastatin (Nachts einzunehmen, um die Nachts etwas erhöhte Cholesterin-Produktion zu senken)

1 x Temesta (ich kann oft nicht richtig schlafen)

1 x Sirdalut (ein Antispastikum für meine Nackenprobleme – ich habe einen Nackenwirbelbruch von einem schweren Auffahrunfall. Ein Lastkraftwagen, der Fahrer war von einem wütenden Gespräch mit seinem Chef auf seiner Funk-Gurke abgelenkt, und schoss mich 1982, mit fünfundzwanzig Jahren, eiskalt in den an der Ampel vor mir stehenden LKW mit 80 km/h hinein, der Schotter geladen hatte.

Also ich sage Euch, bis mich die Feuerwehr unter dem LKW endlich heraus geschnitten hatte, schluckte ich sicher ein Kilo Staub und Sand, der in meinen 450er-Mercedes von oben herein gerieselt ist. Und dieser alte 450er-Mercedes-Panzer hat mir das Leben gerettet, so hat das einer der Feuerwehrmänner hinterher zu mir gemeint.

Und dieser Mercedes hat seine andere irre, geile Geschichte. Ich bin während meines Studiums und zuvor während meines Versuchs, das Abitur nachzumachen, unter anderem auch Taxi gefahren. Mit 28 habe ich dann einfach den Vorbereitungskurs für JUS bestanden, in Latein mit „Ausgezeichnet“. (Doch Das ist wieder eine geile andere Geschichte. Ich wache am Samstag vor der Latein-Prüfung mitten in der Nacht auf, und habe nur ein einziges Wort im Kopf: Mancipation

Verdammt! Diese „Mancipationen“ sollten doch im März zur schriftlichen Prüfung kommen. Und dann kam ganz etwas anderes. Verdammt! Und dann habe ich über das Wochenende diese scheiß Mancipationen und alles Drum Herum noch einmal gebüffelt. So geile Inspirationen hatte ich schon des Öfteren in meinem Leben. Aber ich gebe es zu, manchmal schoss ich dabei auch gewaltig daneben.

Mitte November 1982 hat mein Chef einen neuen Fahrer eingestellt. Der hat nach zwei Wochen einen Mercedes zu Schrott gefahren. Und kurz vor Weihnachten dann den zweiten. Und wir haben hinterher erfahren, dass ihn die Polizei in der Nacht zuvor mit dem Radar gestoppt hat, mit 140 km/h durch das Trauner Ortsgebiet in Richtung Haid, ins Submarine, eine Discothek.

Mein Chef hatte die Taxi-Nummer erst vor Kurzem gekauft, die Autos, die Zentrale in einem kleinen Häuschen auf einem kleinen Grundstück gemietet, also viel Geld investiert, und da schießt ihm ein einziger Fahrer innerhalb von vier Wochen zwei Autos ab. UND DAS vor dem Weihnachtsgeschäft. Also schmeißt er den Fahrer hinaus und kauft um ein paar tausend Schillinge zwei uralte Autos, unter anderem den 450er-Mercedes. Deshalb lebe ich heute noch!

Aber, mit einem Nackenwirbelbruch.Typisches Peitschenschlag-Syndrom. (Die Geschichte einmal in einer anderen Geschichte später. Verdammt! Wenn ich gleich alle Gechichten erzählen würde, die zu dieser Geschichte dazu gehören, uiii, dann würde diese Geschichte ja kein Mensch zu Ende lesen, weil sie zu lang ist. Shit!)

All diese Medikamente habe ich in meiner Apotheke bekommen, und ein paar mehr. Wieder einmal über hundert Euro.

ABER NICHT
mein womöglich wichtigstes Medikament.
1 x Digimerck 84 Stück, also Großpackung. Verdammt!

 

Dieses Digimerck ist nicht mehr auf dem Markt! Und es gibt zur Zeit auch nichts Gleichwertiges! Tut mir leid!“ meinte die Frau heute morgen in der Apotheke, also so um zwei Uhr nachmittag, das heißt für mich zur Zeit „früh“. Okay?

Das darf ja nicht wahr sein! Dieses Digimerck ist gegen meine Herz-Rhythmusstörungen. Wenn ich dieses Medikament nicht mehr bekomme, dann gebe ich den Löffel ab. Überhaupt in der Nacht! Da bekomme ich das „Reißende“. Ich bekomme Schnappatmung! Ich liege im Bett und alle paar Minuten schnappe ich nach Luft! Iiiiuh! Ich werde nie wieder schlafen können, und wer weiß, wie es mich reißt am Tag, wenn ich die Tablette länger nicht nehme? Das habe ich noch nicht ausprobiert!“

Ja, das ist mir bewusst! Ich weiß, um was es geht! Doch wir bekommen dieses Medikamt zur Zeit nicht, und es sieht so aus, als würde sich das auch in den nächsten Monaten nicht ändern, so weit wir erfahren haben. Sie wissen ja aus den Nachrichten, China hat viele Medikamenten-Lieferungen in den letzten Monaten eingestellt. Und wo anders werden sie noch nicht erzeugt. Doch Sie sollten mit Ihrem Arzt reden, vielleicht hat der inzwischen ja schon mehr Informationen, wie wir.“

Ich habe diese Geschichte heute Nacht angefangen zu Schreiben! Ich bin irgendwie total verzeifelt. Verdammt, so beschissen es mir auch krankheitshalber geht, VERDAMMT, ICH WILL NOCH EIN WENIG LEBEN! Und ich bin so wütend! In mir kocht ES! Verdammt!

Ja! „WIR WERDEN DAS SCHAFFEN!“ So hat dieses Ober-Gut-Frauen-Weib 2015 gesagt! Verdammt! Einen Scheißdreck werden WIR schaffen! Wenn ich meine Digimerck nicht mehr bekomme, dann hat dieses Gutweib mich höchstpersönlich auf dem Gewissen, Sie hat mich umgebracht, und all Euch Anderen Kranken auch, die IHR EUER Medikament ab nun nicht mehr bekommt! Diese Weltmeisterin aller Gutweiber weltweit hat 2015 die Büchse der Pandora geöffnet, und die ganze Welt wird es erst jetzt, ab 2023, in den nächsten Monaten und dann Jahren so richtig begreifen!

Wenn nämlich das Sozial- und Wirtschaftssystem der westlichen Gutmenschen-Welt aus krud entarteten Gutmenschen-Gründen einbricht, dann zerfetzt es auch jedes andere Sozial- und Wirtschaftssystem mitsamt natürlich Unserem Eigenen, ja selbst auch jene mit dem zartesten Hauch aller Humansysteme der gesamten Welt!

Gggggrrrrrhhhhh! Und so ein weltweiter Multi-Kulti-Bürgerkrieg ist!

Verdammt! ICH WILL MEIN DIGIMERCK! Oder ich besorge mir irgendwo so eine Pump-Gun und fange an alle nur möglichen GUTMENSCHEN-DEPPEN und auch so -Deppinnen abzuschießen! Gggggrrrrrhhhhh! Natürlich werde ich Das nicht machen. Ich wüsste ja gar nicht, wo ich hingehen müsste, um so eine Pump-Gun aufzutreiben, die nötige Munition hiezu, und vielleicht noch so einen Rucksack mit Handgranaten, und so.

Ich kranker alter Mann, ich dichter Dichter, ICH KOCHE! Ich bin sooooooo wütend! Verdammt! Ich will mein DIGIMERCK! Oder ICH …......????? Gggggrrrrrhhhhh! Verdammt! DAS lasse ich mir nicht gefallen! (Ich dichter Dichter, ich steigere mich in meine WUT hinein und SCHREIBE: Ticki-di-tack! Ticki-di-tack! Und rauche dann den dritten Joint.

Verdammt! Ich habe mein ganzes Leben lang brav gearbeitet! Na ja, fast! Ich habe erst mit 28 Jahren mit dem Studium der Rechtswissenschaften begonnen. Manchmal hatte ich drei Jobs gleichzeitig. Ich bin Taxi gefahren, zuletzt zwei Vier-und-Zwanziger die Woche, also zwei mal vierundzwanzig Stunden, von Sieben Uhr früh bis Sieben Uhr früh. Nebenbei habe ich zwei Mal die Woche für die Feibra-Werbung Prospekte ausgetragen. Okay, mein Freund dort, der Robert, hat mir das schnellste, also leichteste Rayon zugeteilt. Bitte, für WAS sonst auf der Welt hat man seine Freunde? Und dann habe ich mir so nebenbei auch als Fotograf ein Zubrot verdient. Ein anderer Freund, mit dem ich studiert habe, er war Fotograf für ein paar kleinere Zeitungen, und wenn er seine Aufträge in der Woche nicht geschafft hat, hat er mir ein paar abgegeben. (Sonst hätten die Zeitungen noch einen anderen Fotografen neben ihm eingestellt. Alles klar? Kleiner Kapitalismus war. Und auf mich konnte er sich immer verlassen.)

Und meine ersten sieben Arbeitsjahre war ich ab fünfzehn Vertragsbediensteter bei einer kleinen Gemeinde, in Kirchberg-Thening. Dort habe ich Alles gelernt, was so ein Gemeindemensch halt können muss. Bauamt. Meldewesen. Passwesen und all das andere Dingsbums halt. Ich habe damals, als ich dort angefangen habe, ein paar Jahre Buchhaltung auf Trab gebracht. In der Gemeinde wurde damals der Kanal gebaut. Also habe ich dann über Dreihundert Kanal-Anschlussgebühren-Bescheide nach den einzelnen Wohnflächen berechnet und erstellt. Und dann ebenso viele Kanal-Gebühren-Bescheide. Und einen Haufen anderer Schreiben an die Gemeindebürger oder sonstwo hin und eine Menge sonstiger Bescheide auch.

Und dann war ich 1978 einer Eurer ersten Zivildiener, beim Roten Kreuz in Wels. Ich war noch keine drei Wochen dort, da musste ich mit meinem Partner, einem echt coolen „Hund“, zu einem der schlimmsten Unfälle der letzten Jahre im ganzen Land.

Da ist ein Firmenbus, ein VW mit einer geteilten Frontscheibe in der Mitte, beim Abbiegen frontal in einen LKW gekracht. Damals gab es noch keine Sicherheitsgurte. Der rechte Beifahrer flog aus dem Fenster hinaus, geradeaus in die Front des LKWs hinein. Mein cooler Partner, ein Freiwilliger schon seit Jahren, so nebenbei war er Polizist in Wels, der mich in dieser Nacht eingeschult hat, und ich, wir haben den Toten aus dem LKW gekletztelt, also irgendwie heraus gekratzt. Der Mann in der Mitte steckte mit seinem Kopf in der Mittelstrebe fest. Beide tot! Den Rechten, ein einziges Blutbündel, haben wir auf die Ersatztrage gelegt und angeschnallt, damit er beim Fahren nicht im Auto herum kugelt. Den Mittleren mit dem halb geteilten Kopf, den schnallten wir auf dem Sitz fest. Nun ja, und den Fahrer, der mit seinem Kopf auf dem Lenkrad gelegen ist, und der noch gelebt hat, den haben wir auf die Einser-Trage gelegt.

Und dann sind wir ins Krankenhaus gebraust. Zwei Tote und einen Schwerverletzten. Auf einmal fängt der Verletzte an zum Röcheln. „Was soll ich tun? Der Kerl erstickt, glaub' ich!?“ So rief ich zu meinem Fahrer.

Streck' ihm den Kopf zurück, und schau Dir seine Zunge an! Hol sie raus, wenn er sie verschluckt hat!“

Ich greife ihm also unter den Nacken, hebe ihn an, ich will mir schon mit der linken Hand den geschlossenen Mund ansehen, da macht es auf seiner Stirnhaut ganz leise „Tschiiit“! Und die ganze Stirnhaut zerplatzt von Links rüber nach Rechts bis zum Ohrwaschel, von mir aus gesehen. Die Schädeldecke kippt in Zeitlupe nach hinten und das ganze Gehirn schwappt auf seiner Schädeldecke hinunter auf meinen Oberschenkel. Ich bin völlig hinüber, total perplex, und denke: Sieht aus wie ein Teller Eierspeise, mit ein wenig zu viel Eiklar! Und zu lange gebraten.

Ich sage zu meinem coolen Freund, wir sind in den späteren Monaten dann echte Freunde geworden: „Der Dritte ist auch hinüber! Ich habe seine Schädeldecke samt seinem Hirn auf meiner Hose! Gggggrrrrrhhhhh! Was soll ich tun?“

Im selben Augenblick kommt über Funk ein Anruf von der Zentrale: „Seid Ihr deppert! Ihr fahrt einfach weg, ohne die drei Toten mitzunehmen! Ihr lasst drei Tote einfach am Unfallort liegen!“

Bingo! „Wir haben schon drei Tote im Auto!“ sagt mein Kumpel am Lenkrad. Hinterher hat sich heraus gestellt, dass in diesem Firmenbus noch drei Männer hinten gesessen sind. Die Drei hat es bei der aufgerissenen Schiebetür weit hinaus in das angrenzende Kukurutzfeld geschleudert, und sie wurden erst gefunden, als wir schon weg waren.

Im Krankenhaus hat mein Kollege dann gemeint, nach dem ein paar Pfleger die zwei Tragen und den Schiebesessel mit den drei Toten weggeschafft haben: „Ich erledige das mit den Papieren, und Du, Du machst den Wagen dort bei der Waschanlage ein wenig sauber. Spritz das ganze Blut raus, sonst vertrocknet es und wir müssen dann zu Hause wirklich putzen. Du verstehst?“

Und da ist er gegangen und hat mich mit dem Wagen voller Blut und all dem Hirn allein gelassen. Ich habe mich dem Wagen vorsichtig genähert. Ich habe vorsichtig hinein geschaut. IGITT! Und da habe ich weiche Knie bekommen, und ich habe ein Recken im Hals verspürt! Ich muss Speiben!

Also laufe ich zu einem Klo unten in der Nähe. Umarme die Klomuschel und …. und habe mich dann im Waschraum daneben hingesetzt, nachdem ich mir das Gesicht gewaschen und den Mund durchgespült habe. Weiche Knie! Ein Ganz-Körper-Zittern!

Nach gut zwanzig Minuten kommt mein Partner zurück. „Hey, Lothar, wo bist denn? Verdammt! Der Wagen ist noch immer dreckig!“ Und dann hat er mich gefunden. Ich habe all meine Innereien in die Klomuschel gekotzt, doch ich schwöre, keinen Tropfen daneben. Und ich habe mein Zeug auch mehrmals hinunter gezogen.

Zu Hause dann in der Zentrale mussten wir dann den Wagen hinten natürlich richtig putzen, also ich. Und die Tragen und den Sitz auch.

Und dann habe ich nach dem Studium einen Job bei Imperial bekommen, nicht als Jurist, nein, als „Projektleiter“ in den Neu-Deutschen Ländern. Die haben gedacht, sie könnten mich wegen meiner Vita (49 Jobs vor meiner ersten Arbeit als Jurist) einfach ins Kalte Wasser werfen. Ich würde Das schon schaffen! Wir haben damals Anfang der Neunziger-Jahre als Österreichische Immobilienfirma brav mitgeholfen, dort das ganze Land mit Aldi-, Lidl-, Norma- und sonstigen Märkten zuzupflastern, DM-, Bipa- und Was auch immer für Märkte waren auch dabei.

Ein Horror-Job! Am Montag um vier Uhr in Linz auf, und irgendwohin in die Pampas, in die EX-DDR. Dort schöne Plätze zum Bauen suchen, mögliche Verkäufer kontaktieren, dort aufs Grundbuch gehen, und so weiter und so fort. Das war Nichts für mich, also habe ich in den einsamen Nächten dort im Hotelzimmer zig Bewerbungen auf meinem ersten Notebook geschrieben, 1995 war, zu Hause auf meinem Drucker ausgedruckt, einkuvertiert und abgeschickt. Meine Mama hat mir beim Einkuvertieren geholfen, und zuvor die Schreiben auf Fehler überprüft. Sie hat mir das Lesen und mein Schreiben und auch gut rechnen beigebracht.

Und Bingo! Da habe ich von Heute auf Morgen einen Juristen-Job beim Arbeitsmarktservice Oberösterreich bekommen. Die hatten genau das Richtige für mich:

Ich musste gut ein halbes Jahr lang fast nur aus Krankheitsgründen schon länger liegen gebliebene Bescheide und Verwaltungsgerichtshofentscheidungen aufarbeiten. Scheiß industrielle Schreibarbeit, so dachte ich zuerst.

Doch verdammt! So Etwas habe ich ja schon einmal gemacht, damals als Lehrling bei der Gemeinde mit der Buchhaltung, und dann später jeden Tag ein paar Kanal-Bescheide. Wieso also nicht? Und nach den „fremden“ Bescheiden bekomme ich meine eigenen. Und gehe mit diesen meinen eigenen Bescheiden in den Ausschuss. Geil! Den Job will ich! Und wer weiß heute schon, was sich bei dieser Arbeitsstelle sonst noch so ergibt? Und ich musste ja auch an mein schon ein wenig erhöhtes Alter denken. Mit über 35 als Einsteiger-Jurist ist man nicht mehr erste Wahl, da ist man nur "der Notnagel". Die brauchen einen "Krieger", der aus genau den ihnen wohl bekannten Gründen einen guten Job braucht und ihn auch haben will, der ihren irre großen Rückstand an Bescheiden stemmen kann, und das auch noch schnell.

Verdammt! Und heute lässt mich diese gutmenschen-verseuchte Idiotologen-Welt einfach ohne mein DIGIMERCK, meine Tabletten verrecken!

Gggggrrrrrhhhhh! Ich bin soooooo ETWAS von wütend! Ich könnte ALLE umbringen, die dafür verantwortlich sind, dass mein DIGIMERCK nicht in Europa hergestellt worden ist und nicht wird. Und all die anderen Medikamente auch, die UNS KRANKEN ALLE heute nicht mehr von den Apotheken ausgehändigt werden können, weil dieses beschissene China, aus welchen Gründen auch immer, Nichts mehr liefert. Und ich habe diese Situation als dichter Dichter immer voraus geahnt und vorher geschrieben.

Wir werden DAS schaffen!“ Hahahahaha! Einen Scheißdreck werden WIR schaffen! Verdammt!

Verdammt! Ihr Gutmenschen-Deppen, die Ihr WAS zu sagen habt in der Politik, Ihr sorgt ab jetzt dafür, dass ich mein DIGIMERCK regelmäßig bekomme, oder ich sammle alle kranken Alten hinter mir, und WIR ALTEN, WIR schließen UNS dann ALLE mit DER LETZTEN GENERATION zusammen, und dann kleben WIR UNS ALLE zu Tausenden, nein zu Zehn-, ja zu Hunderttausenden auf allen nur möglichen wichtigen Straßen auf der ganzen Welt fest, und WIR sorgen dafür, dass IHR Geld-Gier-Banditen, IHR Geier der Gier, IHR Haifisch-Kapitalisten, all Euer von UNS gestohlenes Geld wieder verliert! WENN IHR nicht funktioniert! Und sei es darum, dass WIR ALTEN ALLE deshalb ebenso arm werden. Verdammt! Ohne unsere Medikamente sind WIR kranken Alten ALLE sowieso bald im Arsch!

Verdammt! Legt Euch ja nicht mit UNS ALTEN und UNS Kranken an!

Gggggrrrrrhhhhh! Macht endlich Euren ordentlichen Job! Oder, …., oder ich, ICH so einsamer Steppenwolf, ich hiniger, alter, kranker, und so dichter Dichter von Heute, ich ficke diese ganze so wohlstandsverwahrloste Gutmenschen-Welt NUR mit meinen so dichten Dichter-Worten ins Nirvana! Ich dichte Euch ALLE

in den gutmenschlich so unschönen, jedoch gehörigen Tod!

Wehe, ich bekomme mein DIGIMERCK, mein wichtigstes Medikament gegen meine Herz-Rhythmusstörungen, nicht wieder! ???? Gggggrrrrrhhhhh! Ich einsamer und so hiniger und so dichter Dichter, ich fresse Euch Gutmenschen und Euch Haifisch-Kapitalisten mit Haut und Haar! Oh, ich bin soooooo wütend!

ICH will meine Medikamente, mein Digimerck, weiter haben!

Gggggrrrrrhhhhh!

Sonst gibt es mich wohl bald nicht mehr!???

Copyright by Lothar Krist (11. - 12.04.2023 von 22.45 bis 02.35 Uhr, also so ungefähr nach dem Champions-League-Spiel von Manchester City gegen Bayern München, Ergebnis: 3:0. Und heute am 29.05.2023 von 19.20 bis 21.20 Uhr)

Und ICH wütender kranker alter Mann, ich wette, da draußen gibt es Hunderttausende, die zur Zeit so wütend sind, wie ICH, weil SIE IHR Medikament nicht mehr bekommen, ohne Das IHR Leben nicht mehr lebenswert ist, für Manche von Euch mag es wohl, wie für mich, auch Euer Ende mit Schnappatmung bedeuten. Viele von Euch haben ihr Leben lang gearbeitet und mitgeholfen dieses Land „groß“ und auch „gut“ zu machen, und jetzt?

Nun lässt UNS Kranke ALLE dieses Gesindel von Haifisch-KapitalistINNen, die sich mit UNS eine Goldene Nase verdient haben, und diesen völlig entarteten Gutmenschen-PolitikerINNen einfach gemeinsam, so und oder so, in einem Neuen Wahnsinn sitzen.

Unser Sozialsystem wird kollabieren! DAS garantiere ich so dichter Dichter Euch! Verdammt! Und jetzt brauche ich noch einen Joint. Doch, bitte, nicht schlecht denken. Der Joint ist in erster Linie gegen meine Nackenschmerzen vom Auffahrunfall. Ich sollte eigentlich gar nicht vor meinem PC hocken. Aber sonst tut ER auch GUT! Gutti-guttti-gutttt!

Bild zu DIGIMERCK I - Der so wütende alte kranke Mann

Mir ist natürlich bewusst, dass diese Geschichte ein "zartes" Provokativerl ist. Nur zur Zeit "Medikamentenlose" werden sie hoffentlich schon begreifen. Und ich habe keine Hoffnung nicht, dass sich Das in der näheren Zukunft noch verbessern wird. Man bedenke, in China ist gerade wieder einmal der Teufel los, also der Papa oder auch nur der Opa von meinem Cerberus ist unterwegs. Und Millionen Menschen aus der Dritten Welt wollen sich bei Uns hier zur selben Zeit ansiedeln. Diese ganze Westliche Sozial-Wirtschafts- und Human-Gesellschaft wird in ganz kurzer Zeit vernichtet werden. Bitte, WER, bitte, soll diesen Wahnsinn einer Migration finanzieren? (Diese Menschen, die auf einer im Meer untergehenden Insel gerade ersaufen, die tun mir natürlich leid. Verdammt! Doch ich bin nun einmal Brutal-Realistischer Exzessionist!

Und, bitte, WAS wird geschehen, wenn diese Neuankömmlinge wegen der ausfallenden Zulieferdienste aus der Dritten Welt, weil dort gerade Corona ein wenig wütet, hier bei Uns keine Arbeit finden. Und so eine Mindestsicherung für sie, wie heute, die gibt es auf einmal dann auch nicht mehr. Kein Geld da! Geil!
Nun ja, könnte ja sein!? Man wird doch noch darüber nachdenken dürfen!?

Gutmenschen bekommen mit den Jahren ihrer Macht halt immer wieder so eine "Zensur-Geilheit", so ein schwer kontrollierbares Arschloch-Bedürfnis. Sie lassen dann Nachrichten, die ihre dämliche Naivität aufzeigen, oder gar so darüber Geschichten, nicht mehr "durch"! Und wenn so eine zuerst dämlich für sie klingende Geschichte dann auch noch wahr wird, dann grunzen sie dämlich. Folgen für sie, die gibt es nicht.

Nun ja, und nun wird es ernst! Man stelle ES sich vor:
Hunderttausende Asylbewerber, in jedem einzelnen Staat in der EU, außer den "gescheiten", bekommen auf einmal keine "Kohle" mehr. (In den "gescheiten" Staaten haben sie sowieso nie das Nötigste zum Leben bekommen.) Und ihnen schlägt auf einmal dieser nicht mehr zurück gehaltene Hass in den Augen von UNS Einheimischen und auch den "Sich Integriert Fühlenden" entgegen.

Kein Geld! Und sie haben keinerlei Rückhalt mehr irgendwo in der Bevölkerung! Und auch IHR Hass-Level steigt! Nach Hause? Dort wird man sie umbringen! Sie haben bei den Schlepper-Organisationen tausende Euro Schulden!

Und dann gibt es einen weltweiten Multi-Kulti-Bürger-Krieg!
Keiner mag Keinen mehr!
Und eine Keine eine Keine schon gar nicht!
Eine Vergewaltigungsorgie quer über den Planeten!
Und dann kommt mein Cerberus! Mein Höllenhunderl!
Drei, vier, nein, besser noch fünf Milliarden Menschen weniger!
Gggggggrrrrrrrhhhhhhh!

Und dann maschiert der geläuterte und so Mutter-Erde-brav gewordene Rest der Menschheit für seine Mutter Erde Atom-Gewehr bei Atom-Gewehr so bei Atom-Gewehr, bei Fuß, ins so Weite Weltall hinaus.
Der sich aus allen Atmosphären des Universums selbst versorgende Wasserstoff-Motor und die Kalte Fusion werden dies möglich machen. Doch zuerst müssen drei, vier, nein, besser noch fünf Milliarden von Euch Menschen WEG!

Entschuldigung!



Lothar Krist, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.05.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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