Cornelia Moritz

GESUCHT | GEFUNDEN | GELIEBT

Im Dezember 2020 beginnt die erste Reise der jungen Griechin von Diavata über
Witten ins Ruhrgebiet. Das Energiebündel aus Griechenland ist rasant in unser
Leben gestürmt und hat unsere Herzen holterdiepolter erobert.

Na, schon Reisefieber? Also ich ja gar nicht, berichtet uns unsere Kokoni Hündin
Hera aus Griechenland, nachdem sie mit ihren vier Welpen nach 48 Stunden im
Transporter endlich in Deutschland angekommen ist.

Nimm die Mutter, rufe ich voller Aufregung meinem Mann Jürgen von der Haustür aus
entgegen, da ich bei unserem ersten Termin im Tierheim Witten leider nicht dabei
sein kann. Wir hätten natürlich alle nehmen können, erzählt mein Mann abends,
nachdem die ganze Hundefamilie ihn voller Freude überrollt hatte.

Die Mutter jedoch, schlau wie Kokonis nun mal sind, hat sofort ihre Chance
genutzt und sehr überzeugend kommuniziert, dass Jürgen sie bitte sofort mitnehmen
soll.

Eine Woche später bei der Abholung unserer Hündin wird es noch einmal spannend.
Eine letzte Spritze beim Tierarzt vor Ort, die Verabschiedung von ihren Welpen
und die lange Fahrt ins Ruhrgebiet sind sehr emotional für die junge Kokoni. Im
neuen Zuhause angekommen, schläft sie viel und empfindet ein wenig Frieden.
Langsam stellt sich bei uns Dreien ein Rhythmus ein und mit viel Geduld,
Beobachtung sowie ersten Regeln unsererseits, entdeckt Hera die Umgebung in ihrer
neuen Heimat. Unsere vier Wände sind schnell ein Rückzugsort und eine
Wohlfühloase.

Wir lernen Hera als eine fröhliche, dankbare, anhängliche und verspielte Hündin
kennen. Sie ist intelligent, lernt daher schnell, und wir stellen mit Freude
fest, wie flink, aktiv und lebhaft sie ist. Ängste verschiedener Art können wir
bei Hera jedoch ebenfalls wahrnehmen.
Es braucht Zeit, Vertrauen zu schaffen und dabei die Entwicklung der jungen
Tierschutzhündin langsam und stetig zu begleiten. Das ist eine Herausforderung,
die wir nur zu gerne jeden Tag mit Freude annehmen.
Heute ist Hera etwas selbstbewusster und eine ganz wunderbare Gefährtin und
unsere Seelenhündin. Doch die ein oder anderen Ängste umtreiben unsere kleine
Griechin noch immer.

Schon immer treibt es uns zu jeder Jahreszeit in den Norden. Berichten möchten
wir heute von unserem Nordseezauber, von einer Liebeserklärung von Moin bis
Muscheln. Starten möchten wir unsere Nordstory mit den treffenden Worten von
Heinrich Heine „Die See war mein einziger Umgang, und ich habe nie einen besseren
gehabt.“

Das Spiel der Wolken und der weite Blick zum Horizont, das ständig wechselnde
Licht und die verschiedenen Farben des Meeres verleihen der Nordsee ihren
Charme und für uns ist dieser magische Ort ein Garant für optimale Erholung. Mal
strahlt diese Landschaft große und wohltuende Ruhe auf uns aus, dann wird sie
plötzlich und unerwartet von den tobenden Elementen regiert und
durcheinandergewirbelt. Während uns soeben noch die endlose Weite faszinierte,
erleben wir schon ein wenig später das Spektakel zwischen Wind und Wetter. Wenn
sich an der Nordsee der Wind austobt, dann kennt er keine Grenzen. Erst recht
nicht an den Stränden, wo er nach Kräften den Sand modelliert. Das macht diesen
Lebensraum für uns so einzigartig und liebenswert.

Hier, wo wir die Freiheit atmen und wo wir mit der Kutsche über den Meeresboden
fahren, beginnt auch gleichzeitig für uns eine Reise durch traditionelle
Friesendörfer und das Weltnaturerbe Nationalpark Wattenmeer. Unsere Sinne werden
in eine Welt voller Erlebnisse entführt und wenn das Meer aus dem Morgennebel
auftaucht, wird man von der wunderschönen Dünen- und Heidelandschaft sowie den
dichten Seegraswiesen regelrecht verzaubert.

Die Nordsee ist ein Schatzkästchen der Natur. Viele Vogelarten und Fische sind
hier beheimatet oder sind auf der Durchreise. Kilometerlange, naturbelassene
Sandstrände aus feinstem weißen Sand und salzige Meeresluft laden uns immer
wieder ein, die Stille zu genießen und neue Energie zu tanken.

In dem angenehmen, maritimen Klima, da wo Ebbe und Flut jeden Tag im regelmäßigen
Wechsel eine neue Geschichte erzählen entstehen unsere Meermomente, authentisch
und ungeschminkt. Salz liegt in der Luft! Hera, wir verreisen! Wenn die Schafe
wieder den Deich bevölkern, dann ist Frühling an der Nordsee. Ein hipper Haufen
Sand auf Deutschlands zweitgrößter Ostfrieseninsel Norderney erwartet uns. Aber
zunächst zurück zu unseren Reisevorbereitungen.

Beim Kofferpacken legen sich die Ohren von Hera flach an ihren Kopf und der
Körper ist angespannt. Sie wandert umher, um alles im Blick zu haben und kommt
nicht zur Ruhe.
Die erste gemeinsame Reise und die Aufregung ist überall und bei allen spürbar.
Hera legt sich zu unserem Urlaubsgepäck in den Flur, damit sie auf keinen Fall
vergessen wird. Ich geselle mich zu ihr, versuche sie zu beruhigen und zu
überzeugen, ihren Posten aufzugeben und in ihrem Körbchen zu schlafen. Ich könnte
sie in ihren Korb schicken, aber ich entscheide mich dagegen und biete ihr
stattdessen ihren Schlafplatz im Flur bei unserem Gepäck an. Nach einer halben
Stunde hört das Zittern auf und Hera fällt in einen leichten Schlaf. Sie muss
sofort bereit sein, wenn es los geht.

Der unruhigen Autofahrt folgt eine kurze Entspannung, bevor es für Hera das erste
Mal auf eine Fähre geht. Wir weichen nicht von ihrer Seite und suchen uns ein
ruhiges Plätzchen. Draußen an der frischen Luft kann unsere Hündin Abenteuer
wittern und der Körper kommt allmählich zur Ruhe.

Bei Ankunft hören wir Möwengeschrei und ein weicher Wind streicht um Heras Nase
und treibt weiße Wolkenfetzen vor sich her. Zaghaft, aber unaufhaltsam erwärmen
die ersten Sonnenstrahlen das Gesicht unserer Hündin und vertreiben ihr die
letzten Gedanken an die aufregende Anreise und den langen Winter.

Ganz aufmerksam gehen Kopf und Ohren leicht nach vorne, nehmen das Rauschen der
Wellen, die tosende Brandung und das Geplauder am Hafen wahr und eine Form der
Erleichterung ist bei ihr sichtbar. In Hera ist ein Hauch von Lebendigkeit zu
spüren. Die Natur erwacht, vor uns liegen weiße Sandstrände, sattgrüne Wiesen und
die wunderbaren Orte mit prallem Leben sorgen direkt für die ersten Glücksmomente
unserer Hündin. Aber bitte was ist jetzt los? Hera klemmt ihre Rute ein und geht
sacht in die Leine. Das erste Mal mit der Fähre unterwegs war schon ein
Abenteuer, aber jetzt noch mit dem Bus fahren ist ganz schön viel für einen
ersten Tag auf einer fremden Insel.

Beim ersten Strandgang jedoch entlädt sich ihre gesamte Anspannung. Für Hera ist
ihr erstes Meererlebnis unbeschreiblich. Sie buddelt in der für sie größten
Sandgrube der Welt, die Weite ist Freiheit pur und der Geruch des Meeres ist
intensiv. Vollkommen müde von diesen ersten Eindrücken, fällt Hera schon bei der
allabendlichen Kuschelzeit in einen tiefen, erholsamen Schlaf, um bereit und
neugierig, auf die ganz besonderen Momente und Tage auf Norderney zu sein.

Na, auch schon im Reisefieber? Ihr möchtet wissen, wie es weiter geht? Dann folgt
uns gerne weiter. Wir freuen uns auf euch!

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