Jetz werds eng in Mannem.
Am Himmel ziehen fort schon die Wolken wattig. Man blickt in den Westrich frei, wo die deutsche Revolution noch immer wohnt.
Was Pirmasens angeht, so ist es über ein Dutzend Hügelchen gespien. Wo nicht weit von hier prima Täler und Ebenen wären, um eine massive Stadt von verlotterten Sozialbauwohnungen drin anzulagern. Zumindest kann Pirmasens sich in Deutschlands ärgerlichstem Kiefernwald gelegen fühlen.
Am Orte, nicht weit vom postmodernen Neuen Rathaus, wird das vorzügliche Park-Bier, nach dem Rezept des bekannten Professors Park, gebraut. Pirmasens’ Hauptsehenswürdigkeit ist eine postmoderne, grottenschöne Kaskadentreppe, von einem dieser besagten Hügelchen waghalsig hinunter und aufs alte Rathaus (in welchem sich flugs das Städtische Museum findet) eilend. Hinunter ins Herz einer welligen Fußgängerzone, die selbst von der pflichtgemäßen Douglas-Filiale bereits aufgegeben wurde.
Pirmasens’ Bahnhof liegt ein gutes Stück draußen. An dieser Stelle mag Pirmasens uns dann etwa wie Suhl oder Tauberbischofsheim, soweit es dessen Industriegebiete betrifft, anmuten. Aber von hier besteht selbst heute noch eine stündliche Eisenbahnanbindung bis Kaiserslautern. Ohne Umsteigen, in hochmodernen Dieseltriebwagen, die wie Torpedos durch die Kiefern schnellen.
Weiter hinten, seitab, am Hügel zieht eine Straße aus Kleinbürger-Eigenheimen Stücker sieben Kilometer sich in den Wald hinüber. An deren grünem End scheinen die sechziger Jahre treu zu stehen. Als in Vorgärten unsere Nachbarn handgenähte Schuhsohlen mit handgeschlagener Sahne sich gegenseitig kredenzten. Eine zweite Straße, parallel geführt, ihrerseits nur fünf Kilometer lang, ist von keinerlei Geschäft oder Spielhalle oder Nagelaufsatz-Klebestudio geschmälert.
Des Weiteren mag vermerkt noch sein, dass die großmächtige Stadt Pirmasens (von den Einheimischen als „Bärmeses“ apostrophiert) sich im Besitze einer todlangweiligen, dazu überteuerten Angewandte-Naturwissenschaft-Technikberufe-Kinderkirmes befindet und linksrheinisch das Mannheimer Technoseum linkshändig übersticht. Beide haben bis 17 Uhr geöffnet. Für Schulklassen reicht das aus.
Noch kurz zur Frage der Eifeltürme und Nachtmahre. Das bekannte und fast kreisrunde Maar schreibt sich ebenso ´mit zwei As wie der gleichnamige Kinderbuchverfasser. O du Märchenland, du Rheinland-Pfalz! Du Land von Mecki Beck und Großtante Hannelore Kraft, äh nein, sorry, Hello Merilu I'm so in love with you war gemeint.
Auch empfehlen wir das Nibelungen-Museum in der wieder errichteten Stadtmauer der alten Luthergemeinde Worms. Dort hört man die ganze Zeit die wabernde Stimme des mächtigen Gottes Wotan Wilke Möhring, nein, sorry noch mal, Mario Adorf war's.
Und dann erst Tripstadt Kallstadt. Ach, schweigen wir, die Trumps und all das.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.05.2024.
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