Günter Weschke

Das bin Ich III



Hallo, liebe Freunde, da bin ich wieder.

Wenn ihr jetzt sagt: “Nein, nicht Der schon wieder”, kann ich nur Erwidern, doch, gerade Ich und gerade Jetzt!

In einem langen Leben, erlebt der Mensch verschiedene Sachen, unangenehme und andere, aber auch interessante oder spannende.

So hatte ich einmal ein Erlebnis, in einem kleinen Städtchen in der Eifel.

Dort betrat ich ein Cafè, setzte mich und genoss einen guten Kaffee.
Am Nebentisch saßen zwei ältere Frauen und unterhielten sich.
Ich wurde hellhörig, als sie über zwei vermisste Kinder sprachen.

Es sei ja schon etwas länger her, aber diese Geschichte kursiere immer noch in den Köpfen vieler Menschen.

Die Kinder entstammten einem armen Elternhaus, beide Hartz IV Empfänger, sie lebten in einem abseits stehen Schuppen.

Die Eltern schickten ihre Kinder in den nahen Wald, um Holz für den kommenden Winter zu Sammeln.
Beide Kinder, ein Junge und ein Mädchen, kehrten jedoch nie wieder zurück.

Es gab große Suchaktionen, Polizei, aber auch fremde Menschen nahmen daran teil.

Die Sache interessierte mich und ich ging zum nächsten Polizei Revier.
Der einzige anwesende Beamte fragte mich: “Wie kann ich ihnen helfen?”
Ich erklärte ihm, das mich der Fall der zwei verschwundenen Kinder interessiert und ob er mir darüber etwas berichten kann?

Etwas irritiert sah er mich an und fragte: “Sind sie von der Presse?”
Etwas zu spontan sagte ich kurz -Ja-.

Ich erfuhr, das es sich bei dem Fall, um -alten Käse- handele, so, erklärte er mir, sagen es auch oft die Engländer.
Meine Frage: Was haben denn die Engländer mit den verschwundenen Kindern zu tun?”
Na ja, sagte er, die Engländer behandeln solche alten Fälle als --Cold Case-, also kalten Käse!”
Nachdem er nachdenklich in der Nase bohrte und das Hindernis endlich gefunden  hatte, somit also auch einen Pfad zu seinen Gehirn freigelegt war, sagte er: “Versuchen sie es doch mal beim Eifeler Plärrer, das ist die Dorfzeitung am Ort!”

Er konnte mir also nicht weiterhelfen, so suchte ich den Zeitungsverlag -Eifeler Plärrer-, auf, dort erfuhr ich, dass die Eltern der beiden Kinder bereits verstorben waren.
Pilzsammler hatten Jahre  später von Knochenfunden berichtet.

Die Winter in der Eifel waren oft bitterkalt, es gab auch viel Schnee.
Die beiden Kinder werden sich im Wald verlaufen haben und haben den Rückweg nicht mehr erkennen können.
Vor der aufkommenden Dunkelheit, der Kälte und der Angst, werden sie sich einen Platz gesucht haben, etwa unter einem Busch, werden sich eng aneinander gekuschelt haben, sind eingeschlafen und nicht mehr erwacht.

So etwa versuchte der Verlagsleiter mir zu erklären, was Geschehen sein könnte.

“Kennt man denn die Namen der Kinder?”
“Nein, früher gab es noch keine Registrierung, der Name könnte also Müller, Maier oder auch Krause sein, man kann sich nicht Erinnern!”

Nachdenklich verließ ich den Verlag.
Was mag sich so schreckliches im Wald abgespielt haben?

Ja, es gab natürlich wilde Tiere, da darf man sich gar nicht Vorstellen, wie die Kinder gelitten haben könnten.

Nachts allein im Wald, es ist kalt und die silbern blinkenden Sterne und nur sie, müssen hilflos zusehen, wie ein Bär oder ein Wolf, sich hungrig über die Kinder her machen.

Ein paar Tage später treffe ich die beiden älteren Frauen wieder, die im Cafè, von den beiden Kindern erzählt hatten.

Ich stellte mich ihnen vor und bat, an ihrem Tisch Platz nehmen zu dürfen.

Natürlich lenkte ich das Gespräch auf die verschwundenen Kinder.

Ich fragte: “Kennt denn niemand die Namen der Kinder?”
“Nein, nur die Vornamen!
“Und wie lauteten diese?”
“Hänsel und Gretel!”

Da sieht man wieder, was so alles passieren kann, Kinder im Wald allein.

Also ich werde nie mehr in einen Wald gehen, schon gar nicht in der Nacht.













 


















 

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