Istvan Hidy

Ein Hoch auf die Siesta

Ein Hoch auf die Siesta – oder wie wir die Welt trotz Erderwärmung durch die Siesta retten könnten!

Da haben wir es wieder: Die globale Erwärmung droht, die Temperaturen steigen, und die Gletscher schmelzen dahin wie ein Eis am Stiel an einem spanischen Sommernachmittag. Doch während Klimaforscher und Politiker die Köpfe zusammenstecken, um Lösungen für das große Problem unserer Zeit zu finden, gibt es eine Antwort, die so einfach wie genial ist: die Siesta! Ja, richtig gehört, dieser scheinbar altmodische Brauch könnte uns nicht nur vor Überarbeitung, sondern auch vor dem Hitzetod bewahren.

Im Süden Europas, wo die Sonne gnadenlos vom Himmel brennt und die Temperaturen locker die 40-Grad-Marke knacken, haben die Menschen längst erkannt, dass es absolut unsinnig ist, mitten am Tag herumzurennen und zu arbeiten, als gäbe es kein Morgen. Stattdessen machen sie das einzig Vernünftige: Sie legen sich hin. Während der Norden noch in den Schweißtropfen des Bürolebens ertrinkt, hat der Süden längst die Rollläden heruntergelassen und sich in die Kühle des Schlafzimmers zurückgezogen.

Doch die Siesta ist mehr als nur eine Pause; sie ist ein Akt der ökologischen Vernunft! Während Klimaanlagen im Norden auf Hochtouren laufen und den Energieverbrauch in die Höhe treiben, sparen die Südeuropäer durch ihre ausgedehnten Nickerchen Strom und bewahren so ganz nebenbei die Umwelt. Schließlich, wer schläft, der heizt nicht – und der kühlt auch nicht. Eine Siesta spart also nicht nur Nerven, sondern auch kostbare Ressourcen.

Das hätte auch der französische Philosoph Thierry Paquot nicht besser ausdrücken können, als er die Siesta als Mittel pries, „unsere eigene Zeit zurückzugewinnen, außerhalb der Kontrolle der Uhrmacher.“ Doch was ist mit den Uhrmachern der Klimapolitik? Wäre es nicht an der Zeit, ihre tickenden Bomben der Erwärmung durch den sanften Rhythmus eines Nickerchens zu ersetzen? Eine kollektive Siesta als globales Klimaschutzprogramm – das wäre doch mal eine Maßnahme, die wirklich jeder verstehen kann!

Leider scheint diese Weisheit nicht überall angekommen zu sein. In einem traurigen Missverständnis von „Fortschritt“ wird im Norden weiterhin hart gearbeitet, auch wenn der Schweiß in Strömen fließt. Der Gedanke, sich hinzulegen, gilt als dekadent, als Rückfall in die Zeiten vor der industriellen Revolution. Und so müssen die Menschen dort mit Klimaanlagen kämpfen, um die Hitze zu bekämpfen, die sie durch ihr eigenes unermüdliches Arbeiten noch weiter anheizen.

Aber halt, es gibt Hoffnung! Laut einer Studie der Harvard University mit 23.000 Griechen haben diejenigen, die sich ihre Siesta bewahrt haben, ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen. Das könnte bedeuten, dass die Siesta nicht nur die Umwelt, sondern auch unser Herz retten könnte – und vielleicht sogar unsere Nerven. Denn sind wir ehrlich: Wer schläft, der streitet nicht. Und weniger Streit bedeutet weniger Stress, weniger Stress bedeutet weniger Bedarf an Luftkühlung, und weniger Luftkühlung bedeutet... richtig, eine kühlere Welt.

Warum also warten? Anstatt auf die nächste große Konferenz zu setzen, auf der Politiker sich schwitzend in stickigen Räumen darüber beraten, wie man die Erde retten könnte, sollten wir einfach mal die Beine hochlegen. Wenn schon nicht für den Planeten, dann wenigstens für uns selbst. Eine gut durchdachte Siesta ist schließlich der beste Schutz vor Überhitzung – sowohl für den Körper als auch für den Planeten.

Und so bleibt nur noch zu sagen: Wenn Sie das nächste Mal im Süden Europas sind und feststellen, dass die Läden geschlossen sind, sehen Sie es nicht als Ärgernis. Sehen Sie es als Einladung, Teil der Lösung zu sein. Legen Sie sich hin, entspannen Sie sich, und tragen Sie so ganz nebenbei zur Rettung der Welt bei. Denn in Zeiten der Erderwärmung ist das Beste, was wir tun können, manchmal einfach – nichts tun. Ein Hoch auf die Siesta!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.08.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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