Günter Weschke

Der Duft



Endlich ist er da, der Frühling mit all seinen Attributen.
Die Sonne meint es schon gut, und auch der leichte Frühlingswind, kitzelt in der Nase.
Die junge Frau die mir entgegen kommt, -ihr blondes Haar wippt bei jeden Schritt-, hat ein leichtes Lächeln im Gesicht.
Aber das Besondere war, ich nahm einen Hauch eines edlen Parfums wahr.
Ich blieb stehen und sah ihr nach.
Sie betrat eine Parfümerie.
Kurze Zeit darauf verließ sie das Geschäft, überquerte die Straße und ging in eine kleine Konditorei.

Spontan ging ich ihr nach.

Sie bestellte sich einen Kaffee und setzte sich an einen kleinen, runden Tisch.

Ich tat es ihr nach, setzte mich auch und versuchte, mir unbemerkt von ihr, ein Bild zu machen.

Sie war hübsch, sehr hübsch sogar, blonde Locken, wache, blaue Augen und ein …oh mein Gott, sehr verführerischer, roter Mund.
Sie war schlank, etwa 1,70 Mtr. groß, jetzt spürte ich ihn wieder, diesen besonderen Duft, angenehm, verführerisch.

Für einen kurzen Augenblick, kreuzten sich unsere Blicke.

Nun ja, ich stand auf und ging zu ihr.

Ich verbeugte mich ein wenig und fragte:
“Entschuldigen sie Bitte, aber könnte es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?”

Sie blickte auf sah mich an und sagte:
“Das ist eine billige Anmache, aber Nein, wir hatten uns noch nie vorher gesehen!”

Ich tat als überlegte ich, sagte dann aber:
“Doch, jetzt fällt es mir wieder ein, ich sah sie vorhin, als sie in eine Parfümerie gingen, sehen sie gleich dort drüben!”

Dabei zeigte ich mit dem Finger durch die Fensterscheibe, zur anderen Straßenseite.

Sie sah mich etwas amüsiert an: “Also doch nur eine plumpe Anmache!”

Als ich krampfhaft nach einer Antwort suchte, sagte sie:

“Setzen sie sich doch zu mir, dann sehen sie mich ganz nah und müssen ihre Blicke nicht mehr vor mir verstecken!”

Ich bedankte mich, stellte mich vor: “Mein Name ist Richard, einen Moment bitte, ich hole nur meinen Kaffee hier her!”

Dann saßen wir uns gegenüber.

Es war wie das Sitzen auf einen heißen Stuhl.

“Darf ich sie Fragen, was sie so machen, was arbeiten sie?”

Jetzt wurde ihr Blick geheimnisvoll, sie drehte sich suchend um, legte ihren Zeigefinger auf ihr Lippen und flüsterte:

“Ich bin bei der Polizei, aber in Zivil, wir sind einem Verbrecher auf der Spur… aber jetzt habe ich schon zuviel gesagt!”

Ich sah sie mit großen Augen an: “Sie sind bei der Polizei?”

“Pst, leise, ich bin hier Undervocer, unsere Aktion darf nicht auffliegen, sonst war alles umsonst!”
“Aber es ist ja hier keine weitere Person anwesend!”

“Das kann man nie Wissen!”

“Haben sie eine Waffe dabei, oder Handschellen?”

“So etwas brauche ich nicht, ich erledige alle Verbrecher durch harte Handkantenschläge!”

“Ach was!”

“Und sie, was machen sie so, was arbeiten sie?!

“Äh ja, ich bin Schönheitschirurg!”

“So, so, Schönheitschirurg also!”

Ich kam langsam ins Schwitzen.

Dieser wundervolle Duft hatte sich bereits verflüchtigt, es begann nach Schwefel zu Riechen.

Die Frau kam mir langsam unheimlich vor.

Sie bückte sich und schaute unter den Tisch.

“Suchen sie etwas?”

“Nein, ich habe nur nach ihre Beine geschaut?”

“Warum das denn?”

“Kennen sie den Spruch -Lügen haben kurze Beine-?”

“Nein, äh ja, natürlich, und, sind sie mit meinen Beinen zufrieden?”

“Ja, ein Lügner sind sie nicht!””

“Aber jetzt Achtung, der erwartete Verbrecher nähert sich dem Cafè, dort, sehen sie ihn, er kommt über die Straße genau auf uns zu!”

Ich blickte in die Richtung, ja, da kam ein großer breitschultriger Kerl auf uns zu.

Ich sprang auf, legte zwanzig Euro für meine Kaffee auf meinen kleinen Runden Tisch.
Sagte: “Oh, ich habe noch einen Termin!”  und verließ fluchtartig das Geschäft.

An der Tür, wäre ich beinahe mit diesen Kerl zusammen gestoßen.

Ich machte das ich fort kam.

Im Geschäft ging der Kerl, mit ausgebreiteten Armen auf die junge Frau zu: “Na, hast du wieder von deinen harten Handkantenschlägen erzählt?”

“Ja Paps, nur so werde ich diese aufdringlichen Kerle los!”

























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