Günter Weschke

Gute Natur, böse Natur



Ich stehe direkt am Strand des indischen Ozeans, das warme Meerwasser umspült meine Füße.
Das Meer ist fast spiegelglatt, kleine, müde Wellen versuchen vergeblich. den leicht ansteigenden Strand zu Erklimmen.
Als sie es nicht Schaffen, kehren sie zurück ins Meer.

Es ist jetzt sieben Uhr am Morgen, eben ist die Sonne dem Meer entstiegen und schon sind eifrige Sänger am Werk, um mit ihrem Gesang, den neuen Tag zu begrüßen.

Keine Wolke am Himmel, es sind bereits Temperaturen von ca. 32 Grad.

Schwere Blumendüfte von Jasmin, Hyazinthen und anderen einheimischen Gewächsen, hängen in der Luft.

In der Nähe steht ein kleiner Baum, dessen Blüten einen starken Duft von Vanille verströmen, hunderte von bunten Faltern, Saugen an seinen Blütenkelchen.

Dazu umgibt mich eine beruhigende Stille, nur ein leichtes Rauschen des Meeres ist zu spüren.
Selbst die Palmen, mit ihren großen Wedeln, bewegen sich nicht.

Alles ist so friedlich und Idyllisch.

Aber damit ist es gleich vorbei, ich bücke mich und nehme meine Angelrute in die Hand, einen Köder hatte ich schon am Haken befestigt und jetzt werfe ich mit Schwung, die Schur mit dem Köder, weit ins Meer.

Ein guter Wurf.

Ich Angel hier ohne Pose, d.h., ich merke sofort, wenn ein Fisch sich an dem leckeren Köder zu Schaffen macht.
Und da ist es auch schon passiert, mein Finger an der Rute spürt diesen leichten Ruck, ich zähle bis drei und hebe mit kurzen Ruck die Rute an.

Und ab geht die Post.

Ich bediene die Sperre an der Rolle, auf der die Schnur aufgespult ist, jetzt hat es der Fisch schwerer.

Er muss kräftiger Ziehen, er versucht abzutauchen, ich gehe mit der Rute nach und als er einen Augenblick ruhig ist, spule ich schnell etwas Schnur auf, indem ich gleichzeitig dabei die Rute anhebe.
So wiederhole ich das Spiel, bis der Fisch sichtbar wird.

Der Kampf hat ihn ermüdet, fast wehrlos ergibt er sich.

Langsam hole ich ihn an den Strand.

Hierzu brauche ich keinen Kescher, der flache Strand macht es mir leicht.

Es ist ein schöner Fisch, etwa drei Kilo schwer, mit großen, klaren Augen schaut er mich an: “Nein nicht so mein Freund!”
Ich werde doch jetzt nicht sentimental.

Das Ausnehmen und Putzen, lässt sich am Wasser schnell erledigen.
Mit der Beute begebe ich mich Heim.
Ich habe hier in der Nähe ein schönes Haus gemietet, es ist modern eingerichtet, hat auch einen Pool.

Aus dem eigenen Garten suche ich mir etwas Salat und ein Paar Kräuter.
Das Mittagessen besteht aus frisch gefangenen Fisch, den ich filetiert habe, einer Panade aus fein zerkleinerten Salzstangen,
dazu einen Kräutersalat, abgerundet mit einen Weißwein.

Nach dem Essen, lässt mich ein gewaltiger Donnerschlag zusammen zucken, ein Blick aus dem Fenster zeigt, schwarze Wolken, keine Sonne und dazu ein gewaltiger Regenschauer, Blitz auf Blitz zuckt über das Meer, welches jetzt nicht mehr friedlich aussieht.
Schwere Wellen jagen zum Strand, dringen weit empor, bis hin zu den Palmen, die sich jetzt im Sturm biegen.
Dazu ertönt ein brüllendes Jaulen und Tosen, ein Fauchen und Zischen, es scheint die Welt geht unter.

Dicker Meeresschaum wirbelt durch die Luft, legt sich auf den Strand.

Ich stehe geschützt im Wohnzimmer am Fenster und überlege; “Ist das jetzt der Gott des Meeres, der erzürnt darüber ist, das ich seinen besten Fisch gefangen habe?”

Bereits nach kurzer Zeit scheint wieder die Sonne, das Meer beruhigt sich langsam und auch die bunten Vögel, Schmetterlinge und sogar eine ungefährliche Schlange, lassen sich wieder Sehen und Hören.
Ich gehe wieder an den Strand, gerade nach so schweren Stürmen, wobei vom Meeresgrund oft große leere Muscheln an den Strand gespült werden, lassen gern, sehr schöne Muscheln finden.

Ja, ich hatte Glück, ich habe eine Bernsteinmuschel und eine Tigermuschel gefunden. Prachtvolle Stücke.

Die Natur schenkt uns Menschen ihre ganze Herrlichkeit, zeigt uns aber auch, ihre gewaltige Macht.





























 

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