Der Hausflohmarkt

Kaum zu glauben, aber medizinisch nachweisbar, war Antons Problem mit seiner seit etwa dreißig Jahren andauernden Inkompetenz, die ihn vor allem zur Nacht, zu mehrmaligen Gängen zur Toilette abverlangten.

In seiner Rückbesinnung war es damals an einem Samstagvormittag besonders schlimm.

Der gregorianische Kalender verwies auf einen enorm heißen  Freitag den 27.04.1998 hin, als Fru Inge Hussmann und Artos sich fleißig damit beschäftigten, die zahlreichen Blumen und Buschgewächse aus dem Gartenschlauch heraus zu bewässern.

Doch je mehr Wasser aus dem Wasserschlauch spritzte, um so öfter musste Artos selbst wieder Wasser lassen.

Das regte ihn verständlicherweise immer wieder mächtig auf.

Als das Gießen ihrer Pflanzen und Bösche hinter sich gebracht hatten, sprach Artus seine Ehefrau Inge mit folgenden Worten an:

„Weißt Du, meine Liebe, was mir gerade durch den Kopf ging?

Wir haben doch eine Unmenge der von uns in den letzten Jahren gesammelten Taschenuhren, Glaskristallen und Porzellanartikel in unserem Besitz.

Was hältst Du davon, einen hausinternen Flohmarkt auszurichten?“

„Ja, Artos, das ist eine gute Idee, denn mich stört das ewige Abwischen und Abstauben dieser Unmenge von Sammlerstücken schon seit langem.

Aber was schlägst Do vor, wie wir einen Solchen Flohmarkt in die Tat umsetzen können?“

„Das wäre ganz einfach anzufangen.

Als erstes kündige ich unser Vorhaben im „Neu-Isenburger grünen Blättchen“ mit einer diesbezüglichen Annonce an, unabhängig hiervon, versenden wir an jeden Deiner Kunden in Deinem Zeitungsladen eine schriftliche Einladung, die ich über meinen „Epson-Drucker“ leicht herstellen kann, und die wir dann mit der Einlage in Deine Zeitschriften an den Mann oder Frau versenden können.“

„O ja, die Idee finde ich gut, so sollten wir es handhaben, das unterstütze ich gerne, aber an was für einem Tag meinst Du, dass unser hausinterner Flohmarkt stattfinden könnte?“

„Ich meine, wir sollten ihn auf einen jungen Frühlingstag legen.

Zur jetzigen Zeit, wo wir mehr oder wenigen fast jeden Tag unseren Vorgarten wässern müssen, wäre es bestimmt schlecht, aber in der luftigen Frühjahrsstimmung sind unsere eingeladenen Besucher unseres Flohmarktes bestimmt eher kauflustig, oder, was meinst Du?“

„Dem schließe ich mich gerne an, mein Lieber, Du hat wirklich immer wieder sehr gute Ideen, das kann ich wohl sagen.“

Ja, so geschah es damals, wie zwischen meiner Frau und mir abgestimmt.

Als Eröffnungstermin hatten wir einen Frühlingssonntag ausgesucht, an dem eine blühende Blumenpracht unsere ersten frühen Besucher empfing.

Zu unserer Überraschung waren die ersten Interessierten Antiquitätenhändler aus dem gesamten Umkreis Neu-Isenburgs, die als erstes auf Schnäppchenfang unter den ausgelegten Gegenständen, je nach eigenen Geschäftsausrichtung, Ausschau hielten.

Doch nach und nach füllte sich unser gesamter Vorgarten mit kauffreudigen Flohmarktbesuchern, sodass wir am damaligen Sonntagabend über eine ordentlich gefüllte Flohmarktkassette verfügen konnten.

Ein gekonnter Vortrag eines von uns angeheuerten Chanty-Chores bildete den Abschluss unsers allseits als gelungen bezeichneten internen Flohmarktes.

© 30.08.2024

• Autorensteckbrief (Infos & weitere Beiträge)
• arturvonzellgmx.de (Spam-Schutz - Bitte eMail-Adresse per Hand eintippen!)
• http://www.arturvonzell.de

  Artur Hüttemann als Lieblingsautor markieren

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen