Alles wird anders werden….
Die hohen Schlote der Kamine in der nahen Fabrik, ejakulierten ihren Rauch in den blauen Sommerhimmel. Nebenan in der Wohnsiedlung hängte eine junge Mutter die frisch gewaschene Wäsche auf die Leine im Garten. Da wusste sie aber noch nicht, dass dieser Rauch „Sie“ ihre Familie und all die anderen in dieser Wohnsiedlung, krank machen würde. Denn dieser Rauch war sehr giftig.
Indes standen die Verantwortlichen in ihren weißen Kleidern und Anzügen, den kleinen Finger weit abspreizend, Champagner schlürfend um ihren Swimmingpool. Lachend unterhielten sie sich und feierten ihr von Erfolg - Reichtum und Glück erfülltes Leben. Zur gleichen Zeit erschütterte eine gewaltige Explosion die ganze Umgebung. Der Knall und die Druckwelle ließ alle Fensterscheiben in dieser Wohnsiedlung zerbersten. Zu dem Rauch aus den Schornsteinen, kam jetzt auch noch der Rauch vom Feuer der brennenden Fabrikanlage, in der Schwefel verarbeitet wurde. Die Kinder der jungen Frau, die gerade noch im Garten gespielt hatten, liefen schreiend und Weinend ins Haus. Hielten sich dabei die Ohren zu. Eiligst rannte die junge Frau hinterher. Sie hatte alle Mühe die Kinder zu beruhigen.
Die Wäsche auf der Leine im Garten, schwang mit dem Takt des Windes hin und her. Feuerwehrsirenen heulten auf.
In der Fabrik tobte derweil das Chaos.
Indes standen die Verantwortlichen in ihren weißen Kleidern und Anzügen, den kleinen Finger weit abspreizend, Champagner schlürfend um ihren Swimmingpool. Lachend unterhalten sie sich, und feierten ihr von Erfolg - Reichtum und Glück erfülltes Leben.
Leise und von niemandem bemerkt, rieselte währenddessen das Gift aus beiden Rauchwolken auf die kleine Wohnsiedlung.
Es rieselt auf die Wäsche die im Garten zum trocknen hing, auf das ach so gesunde selbst gezogene Gemüse, die Karotten, den Salat die Tomaten Gurken und Bohnen. Auf die Apfel – Kirsch und Birnbäume. Auf die Erdbeeren und Himbeeren.
Auf das Spielzeug der Kinder, das im Garten verstreut herumlag.
Einfach auf alles legt es sich ab. Es drang sogar durch die weit geöffneten Fenster, hinein in all die Wohnungen, und somit auf all dass, was sich dort befand. In ein paar Jahren würde dieses Gift alle krank gemacht haben die damit in Kontakt gekommen waren.
Aber das wussten die Menschen aus der Wohnsiedlung da noch nicht.
Dann verstummte das Heulen der Sirenen, Sille kehrte wieder ein, nur das immer währende Summen und Surren der Fabrik war wieder zu hören, wurde aber von den Bewohnern nicht mehr wirklich wahr genommen, denn sie hatten sich daran gewöhnt. Nur wenn einmal Fremde in die Siedlung kamen wurde es zum Gespräch gebracht.
Die Kinder beruhigten sich langsam. Also ging die junge Frau mit den Kindern wieder hinaus in den Garten.
Die Wäsche auf der Leine, sie wiegte sich weiterhin im Wind hin und her. Vom Rauch und Feuer war da nichts mehr zu sehen.
Das Löschwasser der Feuerwehr aber, es floss in diesem Moment von allen unbemerkt, in den nahen kleinen Bach. Was zur Folge hatte, dass alles Leben ausgelöscht wurde, das sich darin befand.
Es war reine Ironie, denn genau dieses Wasser aus diesem kleinen Bach, wurde von allen genutzt, um ihre Gärten zu Wässern.
Die Schlote der hohen Schornsteine ejakulierten weiterhin ihren Dreck in den blauen Sommerhimmel über den einige Schleierwolken zogen.
Von der Fabrik gab es zu diesem Vorfall keinerlei Information. Denn es gab keine wirkliche Notwendigkeit dafür. Denn, es starb ja keiner dabei. Nur die zerbrochenen Fenster in der kleinen Wohnsiedlung wurden ausgetauscht, und die Straßen von der Feuerwehr und dem örtlichen Müllkonzern gereinigt.
Drei Monate später gab es dann eine große Aktion der Fabrik. Ein Spielplatz wurde von der Fabrik in der Wohnsiedlung errichtet. Klettergerüste – Schaukeln – zwei Wippen und eine lange geschwungene Rutsche wurden aufgestellt und in bunten Farben angemalt. Kuschelweicher Sand der aussah, als wäre er aus der Karibik angereist, wurde großflächig auf dem ganzen Spielplatz verteilt.
Da standen sie, die Vornehmen – Reichen und Verantwortlichen, in ihren weißen Kleidern und Anzügen, und feierten sich, und ihre Wohltat.
Zwei Jahre später starben die Hälfte der Kinder und all die Alten aus dieser Wohnsiedlung. Die restlichen Bewohner wurden Zwangsevakuiert. Die Siedlung, die eh zum Fabrikgelände gehörte, wurde platt gemacht und mit einem hohen Zaun umgeben.
Indes standen die Verantwortlichen in ihren weißen Kleidern und Anzügen, den kleinen Finger weit abgespreizt, Champagner schlürfend um ihren Swimmingpool. Lachend unterhielten sie sich, feierten ihr von Erfolg - Reichtum und Glück erfülltes Leben.
Thomas-Otto Heiden
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.09.2024.
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