Die Begegnung mit dem Schamanen namens Jouko Hara unter den schnäppchensuchenden Frühgästen des hausinternen Flohmarktes der Eheleute Hussmann hatte diese doch reichlich verwundert, weil weder Frau Hussmann noch Artus jemals einem echten Scharmanen in ihrem Leben begegnet waren.
Der gregorianische Kalender verwies auch an diesem Tag auf einen enorm heißen sonnendurchfluteten Sonntag, dem 27.04.1998, als Frau Hussmann mit dem Vornamen Inge und Artus den Entschluss fassten, sich einmal unangemeldet in dem Antiquitätengeschäft des Scharmanen umzusehen.
Um der enormen Hitze wirkungsvoll zu begegnen, hatte Inge ein federleichtes Chiffonkleid angelegt, während Artus in einer kniefreien Sporthose daherkam.
Doch das, was die Beiden beim Betreten des Besitztums des Scharmanen zu sehen bekamen, stockte ihren Atem.
Der Schamane war gerade damit beschäftigt, eine etwa fünf Meter hohe Backsteinmauer in Bodennähe mittels einem Strahlenband durchzuschneiden, und wie Inge und Artus es sahen, gelang Joko Hara diese wunderbare Handlung.
Artus erhob seine rechte Hand, als wolle er sich zu Wort melden, so wie er es vor zig Jahren auf dem Gymnasium gelehrt bekommen hatte, doch Joko hüllte sich in Schweigen, er zeigte überhaupt keine Reaktion auf Artus Antwortsuche.
Erst als die graue Steinwand mit einem lauten Krach zu Boden fiel, und sich die hieraus ergebene graue Staubwolke verzogen hatte, meldete sich der Schamane mit den Worten:
„Verzeiht mir, dass ich Ihren Besuch erst jetzt wahrgenommen habe, aber ich war von den Göttern dieser Welt beauftragt, erst diese völlig unnütze Backsteinwand zum Einsturz zu bringen.
Womit kann ich Ihnen diesen?
Möchten Sie am ersten Schultag meines Enkels, dem ich ebenfalls meinen Vornamen Jako gegeben habe, und der gleich noch stattfindenden Einschulungsweihe teilnehmen?“
„Bein danke“ entgegnete jetzt die fast noch atemlose Frau Hussmann, „wenn mein Mann nichts anderes vorhat, kann ich von mir aus nur bemerken, dass ich Ihr wundersamen Wirken zunächst erst einmal verkraften muss, was meinst Du, mein Lieber?“
„Verzeihung“, erwiderte Artus, „Herr Hara, mir geht es ähnlich, vielen Dank, dass auch wir zum ersten Mal einem von seiner Götterwelt gesegneten Scharmanen über die Schulter schauen konnten.
Leben Sie wohl!“
© 01.09.2024
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Artur Hüttemann).
Der Beitrag wurde von Artur Hüttemann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.09.2024.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Artur Hüttemann als Lieblingsautor markieren
Zeit ist ewig neu
von Siegfried Kopf
Themenbezogen und nachsinnend werden in lyrischer Form viele Facetten des Lebens behandelt und mit farbigen Illustrationen visuell dargestellt. Begeben sie sich mit außergewöhnlichen Texten und Bildern auf eine Reise durch die Zeit, das Leben und die Liebe ...
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: