Günter Weschke

Das bin Ich XX

 

Z A H N S C H M E R Z E N, haben sie schon einmal Zahnschmerzen gehabt, so richtige?
Wo sie die Wände hätten hoch gehen können?

Na gut, ich wohne in einer sehr modernen Wohnung, da sind die Wände nicht so hoch, aber immerhin.
Was tun?
Ein altes Hausmittel ist, sich eine Nelke (Gewürz) in den Zahn zu stecken, aua, nein, das geht gar nicht.

Alkohol, das sollte gehen.
In meiner kleinen Hausbar steht noch der  Stroh Rum vom letzten Sylvester, 80%, also richtiges Feuerwasser!

Erst einmal ein kleines Schlückchen in den Mund, Teufel noch mal, das brennt wie…na ja, wie Feuerwasser.
Nur eine Sekunde im Mund, dann runterschlucken, das kann man doch nicht in die Spüle…

Gegen Morgen war ich so besoffen, dass ich keine Schmerzen mehr spürte.

Ich schlief endlich ein, um nach einer Stunde, wie von -Tante Emma gestochen- ich meine von der Tarantel gestochen, aufzuwachen, da waren sie wieder,  Z A H N S C H M E R Z E N .

Oh mein Gott und gleich so stark!

Zahnarzt, wo lebt ein Zahnarzt in meiner Stadt?

Telefonbuch, wo ist mein Telefonbuch?
Wer braucht heute noch ein Telefonbuch, Ich, nur Ich allein.
So, also wo stehen die Zahnärzte?

Da habe ich einen gefunden, Doktor Bohrmann!
WAS, wie heißt der Kerl, Bohrmann?
Ja kann denn der sich nicht einen anderen Namen zulegen, so ganz normale wie Mayer, Schulze, Lehmann oder meinetwegen auch Putin?

Nein, er muss  B O H R M A N N  heißen!

Zu den gehe ich nicht.

“Guten Tag Herr Doktor, äh ich…”

“Wollten sie zu mir?”

Ich  nickte und deutete mit dem Finger auf meine linke Backe, (Wange)

“Na dann kommen sie mal rein, so hier entlang und da sind wir schon, setzen sie sich mal dort auf den Stuhl!”

“Herr Doktor, wenn sie etwas Besseres vorhaben, ich könnte doch Morgen vorbei kommen!”

“So, mal den Mund auf!”

“Oh mein Gott, das sieht ja gar nicht gut aus, waren sie überhaupt schon einmal bei einen Zahnarzt?”

“Äh nein, ich dachte mir, in unserer Stadt gibt es keinen!”

“Oh, was haben sie mit der Spritze vor?”

“So, Mund weit auf!”

“A U A, das tat weh!”

“Na das Ärgste haben sie schon überstanden, wenn die Spritze wirkt, spüren sie vom Zahnziehen nichts mehr!”

“Was heißt, -wenn - sie wirkt?”

“Na manchmal wirkt sie nicht, wenn der Patient etwa vorher Alkohol getrunken hat!”

“Schei… scheinbar habe ich etwas getrunken!”

“Na dann werden wir jetzt Sehen, was sie so aushalten können!”

“Ja was wollen sie denn jetzt mit der Bohrmaschine?
Sie wollen doch nicht mit dem 9mm Bohrer in meinen Mund…?”
“Aber nein, ich hatte mir, bevor sie kamen, aus dem Keller die Bohrmaschine geholt, weil ich danach noch ein Paar Dübellöcher Bohren möchte, um ein Bild aufzuhängen!”

“PUH, mein Schreck war groß!”

“So und jetzt können wir beginnen!”

“Was denn, mit dieser Zange?”

“Los, den Mund auf!

“Und wenn ich mich weigere?”

“Dann können sie jetzt Heim gehen und auf die kommenden Schmerzen warten!”

“Also los, Mund weit auf!”

“Sie müssen schon auf dem Stuhl sitzen bleiben, während ich am Zahn ziehe!”

“Na also, da ist ja der Übeltäter!”

Er zeigte mir einen blutigen Klumpen und ich fiel in Ohnmacht.

Nach sechs Stunden erwachte ich, auf einem Sofa liegend, in der Arztpraxis.

“Endlich sind sie erwacht, sie haben ihren Alkoholrausch bei mir ausgeschlafen. Wie fühlen sie sich?”

Mühsam ordnete ich meine Gedanken: “Es geht mir richtig gut, keine Schmerzen!”

“Ich gebe ihnen hier ein par Tabletten mit, wenn  die Schmerzen auftreten sollten und gebe ihnen auch gleichzeitig einen Termin, damit wir einen Abdruck für eine Plombe machen können!”

“Ach, ich muss noch einmal herkommen?”

”Auf jeden Fall!”


“Da bin ich wieder, Herr Doktor, heute soll ja nur der Abdruck gemacht werden!”

“Na und, haben sie alles gut überstanden?”

“Ja, dank ihnen hatte ich keine Schmerzen mehr!”

“Na dann nehmen sie mal hier wieder Platz, ich muss nur den Kleister anrühren!”

“Nun wieder den Mund weit aufmachen und wenn ich sage schließen, dann machen sie den Mund zu, aber erst wenn ich sage, den Mund öffnen, machen sie ihn wieder auf!
Haben sie das verstanden?”

“Ja, laut und deutlich!”

“So, Schließen!”
“Aua, aua, mein Finger steckt doch noch in ihrem Mund, los, Öffnen!”

Ich schüttelte den Kopf, konnte den Mund nicht mehr Öffnen.

“Na Mensch machen sie schon, der Kleber wird sonst zu Hart!”

Mit viel Mühe gelang es uns dann doch, den Mund einen Spalt zu Öffnen, er zog seinen blutenden Finger heraus.
Das war also der furchtbare Geschmack gewesen, den ich im Mund gespürt hatte

Er braucht mich nun aber nicht so Böse anzuschauen, es war doch nicht meine Schuld, dass er seinen Finger noch in meinem Mund hatte, als er -Schließen -sagte.

Nachdem er seine Wunde verbunden hatte, musste er versuchen, den Kleber in meinem Mund, vollständig zu entfernen.
Dazu benutze er verschiedene Lösungsmittel, mir war Kotzelend.
Auch er schien von den Dämpfen umnebelt zu sein.
ER begann unvermittelt zu Grinsen um danach laut zu Lachen, danach murmelte er eine Entschuldigung.
Endlich hatte er es geschafft, aber danach legte er sich plötzlich auf den Boden und schlief ein.

Plötzlich sprang er wieder auf und begann ein Lied zu Trällern, lachend beugte er sich wieder über seine Arbeit, rührte erneut einen Kleber an.

“Nun machen wir das Gleiche noch einmal, nur dürfen sie mir nicht dabei in den Finger beißen.
Also wenn ich sage Schließen, machen sie den Mund zu, wenn ich sage Öffnen, machen sie ihn wieder auf. Nicht früher!”

“Es geht los!”

Ich schmeckte einen furchtbaren Geschmack im Mund, nach gefühlten zwei Stunden sagte er endlich -Öffnen-, ich machte den Mund auf, diesmal klappte es sogar.

Voller Stolz betrachtete er sein Werk.

“So und jetzt hol ich die Form heraus.

Mit einem hebelähnlichen Werkzeug brachte er es fertig und die Form lag in seiner Hand.

“So, kommen sie in drei Tagen wieder zu mir, dann ist ihre Plombe fertig, wie möchten sie die denn haben, aus Gold oder aus Keramik?”

“Was meinen sie denn?”

“Nehmen sie Gold, es ist ja auch eine Wertanlage!”


Drei Tage später.

“So, schauen sie, glänzt sie nicht prächtig?“

“Ja toll, gefällt mir!”

“Na dann rein damit!”

“Hier ist ein Spiegel, wie gefällt sie ihnen?”

“Was, ich sehe sie ja nicht, ich habe sie gerade versehentlich verschluckt?”

“WAS haben sie, sie haben die Plombe verschluckt?”

“Ja, sie rutschte runter wie die Möpse, die ich gerne esse!”

“Das mit den Möpsen will ich gar nicht Wissen, aber wir müssen jetzt Warten, bis die Plombe auf natürlichem Weg wieder heraus kommt!”

“Und was heißt das für mich?”

“Sie müssen jedes Mal auf den Eimer gehen, wenn sie Stuhlgang haben, dabei müssen sie Aufpassen, dass die Plombe dabei ist!
Nicht dass sie sie mit dem Stuhlgang entsorgen!”

“Wenn die Plombe draußen ist, kommen sie wieder, mit der Plombe zu mir!”

“Guten Tag Herr Doktor, hier ist die Plombe?” Ich überreichte ihm, die in Zeitungspapier eingewickelte Plombe.“

“Na Menschenskind, die hätten sie doch vorher Reinigen können!”

“Beim besten Willen, das konnte ich nicht!”

“Dann werde ich sie jetzt in reinen Alkohol legen, danach heiß abkochen Trocknen und dann Einpassen!”

“Was bedeutet -Einpassen.?”

“Na wir wollen doch sehen, ob sie richtig in ihrem Mund sitzt!”

“Wofür halten sie mich eigentlich. Sie Glauben doch nicht im Ernst, dass ich die Plombe in meinem Mund lasse, wo ich jetzt genau weis, wo sie noch gestern gewesen ist!”

“Aber sie ist doch richtig Keimfrei gereinigt!”

“Würden sie so etwas in den Mund nehmenn?”

“Hier sehen sie!”
Er versuchte, sich die Plombe in den Mund zu stecken, das gelang ihm auch und so grinste er mich an.

“Das ist ja ekelhaft, niemals werde ich das Ding Tragen!”

“Kommen sie, ich habe noch einen guten alten Stroh Rum, 80%, den trinken wir gemeinsam, danach setzen wir die Plombe ein und sie werden Staunen, wie gut sie damit Aussehen!”

“Das Wort Stroh Rum, hat mich dann völlig um meinen Verstand gebracht, wir soffen die Pulle leer und jeder steckte sich abwechselnd die Plombe in den Mund, wir waren albern wie, na eben wie Saufbrüder, wir tranken Bruderschaft, auf russische Art, wir küssten uns ständig mit vielen Umarmungen.
Der Clou aber war, als er plötzlich bemerkte, dass er die Plombe verschluckt hatte…..
























































































 

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