Günter Weschke

Das bin Ich XXII



Essen sie auch so gerne mal Pizza?
Also ich mag Pizza, egal welche, ob Margaritha, Thuna oder Schinken, wenn sie richtig gut gemacht sind, am Besten beim Italiener, dann kann nichts schief gehen.

Aber man kann die Dinger auch selber machen, soll ganz einfach sein,
Mehl, Hefe, Salz und Wasser und schon ist der Teig gemacht.

Also gehe ich erst einmal in den Supermarkt meines Vertrauens, Mehl, Mehl, Mehl, aber auch echtes Pizza Mehl aus Italien.
Das nehme ich.
Dann suche ich den komischen Käse, wie war noch der Name?
Ach ja, Mozzarella.
Am Kühlregal mit den verlockenden Pizzen, gehe ich lächelnd vorüber.
Jetzt noch die Salami Wurst, ein paar Kräuter und ab damit nach hause.

Also erst einmal das Mehl abwiegen, ich nehme 500 Gramm, ein Päckchen Trockenhefe, eine gute Prise Salz und jetzt noch 300 ml lauwarmes Wasser, schwupp hinein damit und Rühren, Rühren, Rühren.

Wie lange soll der Teig nun Ruhen?

WAS, 24-36 Stunden, je länger desto besser.

Ich wollte das Ding doch heute noch Essen.

Aber da muss ich wohl jetzt durch.

Am nächsten Tag waren es genau 24 Stunden her, ich lupfte den Deckel der Schüssel, in dem der Teig lagerte und war erstaunt, die Schüssel war fast voller Teig, der auch dicke Blasen zeigte.

Also Ärmel hoch und den Teig noch einmal so richtig durchwalken.
Aber ich hatte nur eine matschige Masse in der Hand, der Teig fiel zusammen und ich auch.
Es musste sicherlich noch etwas Mehl hinzu gefügt werden.
Gesagt, getan, etwas Mehl …das war zuviel, also noch etwas Wasser…
Nach einer Stunde war mein Mehl verbraucht und ich ging noch einmal zum Supermarkt, kaufte Mehl,
Sicherheitshalber kaufte ich noch zwei TK Pizzen, Salami.
Ich bereitete den Teig so zu, dass ich auch das zweite Kilo Mehl verbraucht hatte, aber jetzt gefiel mir der Teig schon Besser.

Ich war erstaunt, hatte ich doch vorher nicht gewusst, wie viel Schüsseln ich im Haus hatte.

Aber jetzt musste ich noch einmal 24 Stunden warten.

In der Zwischenzeit hatte ich die gekauften Pizzen aufgetaut und stellte sie in den Backofen.
Nach 12 Minuten waren sie fertig. Noch eine Dose Bier dazu und ich konnte so richtig Schlemmen.

Am anderen Tag sah ich in die Schüsseln und war sehr zufrieden, ein blasenreicher Teig lachte mich an,  ich nahm das vorbereitete Backpapier und versuchte nun, den klebrigen Teig, erst als eine Kugel, dann aber in der Länge und Breite, auszuziehen.

Irgend etwas muss ich falsch gemacht haben, denn der Teig klebte an meinen Händen, zerriss das Backpapier, fiel auf den Boden, wo ich versuchte, in auf den Boden Fliesen in Form zu bringen.

Ich hätte vorher die Küche ausfegen sollen, der einst weiße Teig sah nun  grau gesprenkelt aus.
Ich musste mich aufrichten, wobei ich mich an der Küchenwand abstützte, danach rutschte ich aus und lag auf dem ausgerollten grauen Teig.
Ich wusste auch nicht, dass ich so viele, gemeine Schimpfwörter kannte.

Die ganze Küche war ein einziges Schlachtfeld, alles war verklebt und beschmiert.
Verzweifelt stand ich da, wo fange ich an?

Mühsam und den Tränen nahe, nahm ich einen Plastiksack und füllte den ganzen Teig hinein, dazu meine völlig verklebte Kleidung.
Die Teig -Schüsseln stellte ich in die Badewanne, um den fest anhaftenden Teig zu lösen.
Danach verbrachte ich eine volle Stunde unter der Dusche, ich hätte mich selbst in den Backofen legen können, um als Pizza heraus zu kommen, so war ich mit Teig beschmiert.

Nachts fuhr ich den Plastiksack in den Wald…
Den Malermeister, der meine Küche renovierte, musste ich dafür 600 Euro zahlen.

Nein, es lohnt sich nicht, eine Pizza selbst herzustellen.
































 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Günter Weschke).
Der Beitrag wurde von Günter Weschke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.09.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Günter Weschke als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Tilt - Tödliche Affäre eines Konzerns von Hans K. Reiter



Im Januar 2007 und den Folgemonaten berichten die Medien über massive Vorwürfe von Korruption und der Bildung schwarzer Kassen in einem deutschen Konzern. Gierige Manager haben hunderte von Millionen verschoben, aber die Öffentlichkeit scheint mit der Zeit das Interesse zu verlieren, als immer neue Fragmente des Skandals bekannt werden. Kontrollorgane des Konzerns sind in den illegalen Handel verstrickt. Durch Zahlung gewaltiger, millionenschwerer Bußgelder zieht der Konzern den Kopf aus der Schlinge. [...]

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Autobiografisches" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Günter Weschke

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Die gestohlene Unschuld von Günter Weschke (Kindheit)
FC St. Pauli wird 100 von Karl-Heinz Fricke (Autobiografisches)
Der Weihnachtsstern von Irene Beddies (Wie das Leben so spielt)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen