Lothar Krist

Zwiegespräch mit der Fliege

Zwiegespräch mit der Fliege

Nein, nicht schon wieder. Ich hatte gerade mein Fenster ein wenig offen, so um 21.00 Uhr. Luft schnappen und dabei ein wenig Gymnastik machen. Ich mache das Fenster nach gut fünf Minuten wieder zu, setze mich an meinen PC und will etwas schreiben. Doch Was?

Da setzt sich auf einmal soo eine Fliege auf meinen Bildschirm oben drauf. Soo machen sie das immer, diese Fliegen, wenn sie gerade herein in mein Arbeitszimmer gekommen sind. Das machen sie immer zuerst, es ist wohl diese Lichtquelle des Bildschirms. Wahrscheinlich kennt Ihr Das ja auch?

Sie kraxelt also oben am Rand herum. Ich sage zu ihr:
„Schleich Dich.“ Und verjage sie mit einem Wischer meiner rechten Hand. „Und setz Dich jetzt ja nicht auf mein Ohr.“ Das kommt bei diesen Fliegen immer als nächstes. Der Sommer ist fast vorüber, also kenne ich mich mit diesen Fliegen ein wenig aus.

Verdammt! Was wollte ich schreiben? Ich muss nachdenken. Keine Ahnung mehr. Ach ja, Israel und GPS 07. Im Libanon ist ja gerade die Hölle los. Und diese Libanesen, also diese Hisbollah-Indianer haben das mit dem GPS noch nicht kapiert.
Da setzt sich die Fliege auf mein rechtes Ohr. Sie kitzelt. Ich wackle mit meinem Ohr. Das kann ich, wenn ich wütend werde.

Da rauscht sie um mich herum, und kitzelt mich auf dem linken. „Hey, spinnst Du? Mach mich ja nicht narrisch. Soo lästige Viecher wie Dich habe ich schon tausend Mal umgebracht. Mindestens hundert in diesem Sommer. Und mein zusammen gelegtes kleines Geschirrtuch, 40 mal 40 Zentimeter im Quadrat, da neben meinem PC, liegt für Dich bereit.“

Die Fliege hört nicht auf mich. Sie setzt sich glatt auf meine Nase. Und dann fliegt sie fast in meinen Mund hinein. Sie hüpft zwei Mal über meine Lippen, ….. und ist weg.

Hey, was hast Du vor? Willst Du mich narrisch machen? Ich sage Dir, ich bring Dich um. Verdammt! Ich muss Dich ja umbringen, egal, ob Du soo Fliegenrechte hast, sonst kommst Du mir dann in mein Schlafzimmer nach, …. und dann machst Du mir dort die Nacht wahnsinnig.
Verdammt! Ich bin ein Mensch! Ich habe also Menschenrechte!

Entschuldigung! Verdammt! Welche Rechte hast Du, Du Fliege? Habt Ihr etwa auch soo Fliegenrechte?“ Man stelle sich die soo hinig dichte Abfolge meiner schon von soo drei von Miss Marrakusch inspirierten Gedankengänge vor. Ich war auf einmal auf soo einem Gutfliegen-Tripp. Ich wollte Ihr Nichts Mehr tun.

Da sagt die Fliege zu mir: „Wir Fliegen bringen uns Fliegen zumindest nicht gegenseitig um!“

Verdammt! Willst Du mich verarschen? Verdammt! Du hast Glück, dass Du bei mir gelandet bist. Es gibt Kinder, und auch soo Erwachsene, die fangen Dich, und dann reißen sie Dir Deine Flügerl aus. Ich mache Das nicht. Sooo bald Du irgendwooo guuut sitzt, erschlage ich Dich mit meiner soo fliegengerechten Geschirrtuchwaffe.

Du Fliegenmörder Du!“ Das war das Letzte,
das sie noch zu mir sagte.

Copyright by Lothar Krist (23.09.2024 von 22.00 bis 23.20 Uhr)

Und nun der in meiner letzten Geschichte soo angekündigte und sooo böse Nachsatz an diese Geschichte:

Ich war einmal so um 1980 herum auf einer Schiffsreise von Linz nach Wien und wieder zurück. Ein paar Scheißhaus-Dichter lasen vor. Ich Niemand auch. Am Nachmittag. Und dann bin ich mit diesen sooo geilen Männern beim Saufen und Kiffen hinterher noch zusammen gesessen. Auf dem Schiff. Ja, oben auf dem Deck. Sommer war und es war warm. Und da hat Einer von Ihnen soo aus dem Nichts heraus folgenden Scheißhaus-Dichter-Witz erzählt.

Ich hatte vor meinem in die Badewanne gehen soo ein Fliegenproblem. Also fange ich an, dieses Mistvieh im Badezimmer in einem guten Hotel zu jagen. Ich habe es mit der Hand, mit dem Handtuch versucht. Abwechselnd. Dabei bin ich dabei ganz gut.“

Alle haben wir gelacht. Er erzählte ja sooo guuuut. Wir Alle haben gewusst, dass es ein Witz ist.

Dabei ist mein Badewasser fast kalt geworden. Ich wurde wütend. Doch dann habe ich dieses Mistvieh endlich mit meiner rechten Hand erwischt. Und ich habe ihm, diesem Mistvieh, die Flügel ausgerissen, habe mich ins noch gut warme Badewasser hinein gesetzt, dort dann einen Ständer bekommen, keine Ahnung, wieso. Meine Vorhaut weit zurück gezogen, und diese sooo dämliche Fliege ohne Flügerl hinauf gesetzt,
….. und die ist dann dort oben fliegenflügerllos brav im Kreis herum gelaufen.

Mann oh Mann. Sooo einen Orgasmus hatte ich noch nie zuvor. Ich habe sie dann in ihr Nirvana gespritzt. Ohne Flügerl.“

Er meinte, seine Fliegengeschichte sollten wir Alle nicht weiter erzählen. Sonst gibt es Häfen. Also hat Das wohl auch Niemand von Uns. Sonst wäre dieser Witz ja weltbekannt.

Wir haben Alle sooo Etwas von gelacht. Wir waren ja alle ziemlich dicht. Und wir waren alle auf dem Scheißhaus-dichten-Dichter-Tripp. Damals war noch kein noch sooo großer Gedanken-Blödsinn verboten. Heute verblödsinnen sie, diese Gutmenschen, sogar unseren Winnetou. Und unsere Pipi Langstrumpf darf nicht mehr „Mein Neger“ sagen.

Das Sagen von Heute haben wieder einmal sooo typische Charaktere wie einst diese Nazis übernommen.

Ich weiß:
Verboten.

Doch Wer alle meine Geschichten hier auf E-Stories kennt, der weiß, welcher sooo dichte Dichter damals diesen Witz erzählt hat. Ich habe den Namen nur einmal in einer meiner Geschichten genannt. Er hat viele Geschichten, Gedichte und auch sooo Lieder geschrieben, die er heute mit absoluter Sicherheit nicht mehr schreiben dürfte.

Diese Nachkommen der 68er-Generation sorgen ab nun dafür.


 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.09.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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