Wolfgang Berg

Goldnapf

Willibald von Hegersdorf war gereizt. Seine Tochter wünschte sich zu ihrem 18. Geburtstag einen Cavalier King Charles Spaniel. Dieser extravagante Wunsch allein brächte ihn nicht aus der Fassung, aber gerade jetzt, zu dieser Zeit? Geld war für von Hegersdorf kein Thema. Zumindest noch nicht, aber es könnte sich ändern. In der Firma gab es Ärger. Man sägte an seinem Stuhl. Dabei hatte er aus seiner Sicht immer versucht, sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender nach bestem Wissen und Gewissen auszuüben. Bis zu seinem 75. Geburtstag in drei Jahren würde er gern noch in Amt und Würden bleiben. Aber nun sollte er gegen seinen Willen schon bald gehen und das ohne die erhofften hohen Abfindungen. Als er Lena, seiner Frau, von dem Geburtstagswunsch seiner Tochter erzählte, sagte sie: „Ich kenne Loreleis Geburtstagswunsch bereits. Sei doch froh, dass sie sich kein Mercedes CLA-Coupé für sechzigtausend Euro wünscht. “

„Und der Futternapf? Hat sie dir davon auch erzählt?“

„Bitte, Willibald“, erwiderte Lena, „der gehört doch dazu.“

„Natürlich gehört er dazu, aber doch nicht unbedingt aus Massivgold!“

„Sei doch bitte nicht so kleinlich, Baldi, für deine kleine Lorelei wirst du doch die paar Euro drüber haben.“

„Die paar Euro? Das sind immerhin sechzigtausend für den Napf und für so einen kleinen Hund muss ich auch mindestens sechs bis siebentausend Euro berappen. Dafür hätten wir locker dieses CLA- Coupé. Außerdem weißt du doch, dass ich unter Hundehaarallergie leide. Ein Hund in der Wohnung kommt also nicht infrage.“

„Baldi, dann bekommt der Hund eben im Garten ein eigenes, beheizbares Haus.“

„Ach, Liebste, ich hab dir noch gar nicht erzählt, dass es in der Firma kriselt. Es sieht gar nicht so gut für meine Existenz dort aus. Es ist leicht möglich, dass ich mich vor Gericht verantworten muss. Wie das alles ausgehen wird, weiß ich noch nicht. Sicher ist aber schon, dass wir in Zukunft etwas kürzer treten müssen? Dann können wir uns solche Geschenke nicht mehr leisten. Vielleicht wirst du auch eine gewisse Zeit ohne mich auskommen müssen.“

Lena verschlug es fast die Sprache. „Willibald“, kreischte sie erregt, „hast du etwas Strafbares begangen? Stimmt das etwa, was die Leute im Dorf erzählen? Du hattest mich damals umgarnt und versprochen, dass es mir bei dir immer sehr gut gehen würde und dass ich ein sorgenfreies und luxuriöses Leben führen könnte. Und nun so etwas. Das kannst du mit mir nicht machen!“ Sie schmiss sich bauchwärts auf das Sofa. Ihre Beine kreisten wild gestikulierend in der Luft umher und aus ihren großen blauen Kulleraugen schossen die Tränen wie ein Wasserfall heraus. Sie spülten alle möglichen Farben von Lidschatten, Puder und anderen auf dem Gesicht befindlichen Substanzen auf den eben noch weißen Sofabezug.

Willibald kannte diese Wutausbrüche seiner jungen Frau und reagierte schon lange nicht mehr darauf. Aber dieses Mal war es etwas anders. Es war nicht nur eine Laune, sondern ein nachvollziehbarer Grund. Lena ging es offenbar um ihre Geborgenheit und vor allem ihren Wohlstand, den sie plötzlich in Gefahr sah. Willibald war nicht so naiv, um zu glauben, dass Lena ihn in seinem Alter und mit seiner Gehbehinderung damals aus Liebe geheiratet hatte. Sie war jung, schön, blond mit langen Haaren und von wohlproportionierter Figur. Mit ihr konnte er sich überall sehen lassen. Viel mehr hatte er auch nicht beabsichtigt. Lena forderte dafür von ihm ein Leben in Glanz und Gloria, mit persönlichen Freiheiten.

„Gut“, sagte Willibald, während Lena immer noch schluchzend auf dem Sofa lag, „wir schenken Lorelei den Hund und bauen ein Hundehaus im Garten.“

Lena stand auf, legte ihre Arme um die Schultern ihres Gatten und sagte: „Danke Baldi, ein bischen Luxus werden wir uns doch immer leisten können – oder?“

 

Drei Wochen später saß Willibald von Hegersdorf allein im Herrenzimmer seiner Villa. Sein Blick wies in den Garten zu einem Holzhaus, vor dem sich zahlreiche junge Menschen mit einem kleinen Hund amüsierten. Lorelei präsentierte ihren Geburtstagsgästen ihr pompöses Geschenk.

Es war ein schöner sonniger Wintertag, aber Willibald war es zum Feiern nicht zumute. Die vielen jungen Leute waren nicht der Grund. Diesen Umgang war er gewöhnt. Sorgen machte ihn der Gerichtstermin am nächsten Tag. Er hätte sich wegen Geldunterschlagung nach § 246 Absatz 1 StGB und Steuerhinterziehung strafbar gemacht.

Lena betrat mit übermütigen Tanzschritten das Zimmer. „Baldi“, sagte sie singend und versuchte ihren Gemahl aus dem Sessel zu bewegen, „komm doch mit nach draußen, das musst du sehen, wie der Hund tanzen und sogar Saltos drehen kann.“

„Weißt du, Lena, der ganze Trubel schmeckt mir heute nicht.“ Willibald ging auf Lena zu und streichelte ihre Wangen. Dabei sah er sie begehrend an. „Am liebsten wäre ich jetzt mit dir ganz allein“, sagte er. „Wer weiß, wie lange es diese Gelegenheit noch gibt.“

„Baldi“, sagte Lena übermütig. „Wir haben doch Gäste, komm nun endlich mit raus!“ „Nein, Lena, du weißt, dass morgen der Gerichtstermin ist. Der Georg Freund macht mir keine großen Hoffnungen. Er hätte sich als mein Anwalt und mit dem Namen auch etwas besser für mich einsetzen können. Aber wenn nichts mehr zu holen ist, dann machen sie alle den Rückzieher, dann hattest du mal gute Freunde.“ Lena ließ von ihrem Mann ab. Interessanter schien für sie sowieso das lustige Treiben vor dem Hundehaus zu sein. „Ich geh dann mal wieder raus“, sagte sie.

Willibald blieb mit sich und seinen Problemen allein. Draußen bekam der Hund für seine gezeigten „Kunststücke“ Leckerli in einem goldenen Napf serviert. Der Hund war eben der Mittelpunkt. „Komisch“, dachte sich Willibald. „Früher war meist ich der Mittelpunkt bei den verschiedenen Events. Und nun ist es so ein kleiner Hund. Dabei habe ich doch für den ganzen Wohlstand erst gesorgt. Lena wird sich noch wundern, wenn der Gerichtsvollzieher erscheinen wird.“

Als es am Abend etwas frostig wurde, hörten die Spielchen mit dem Hund auf. Auch mit bestem Futter war der kleine Spaniel nicht mehr aus dem warmen Hundehaus zu locken. Willibald war froh, dass die Feier um 22 Uhr ihr Ende fand.

In den nächsten Tagen gab es viel Wirbel und Aufregung in dem sonst so beschaulichen Dorf. Am Stammtisch in der Dorfgaststätte wurde erzählt, dass bei den Hegersdorfs die Polizei mit Blaulicht vorgefahren sei. Ein Spürhund sei zum Einsatz gekommen, wusste der alte Dorfsheriff a.D., Horst Forstmann, der noch immer ein feines Näschen für kriminalistische Fälle hatte. Er war stets über alles informiert. Über alte Kontakte soll er zu diesem Insiderwissen gelangen. Er wusste auch, dass die kleine Lorelei am Sonntag ihren Geburtstag gefeiert hatte und dass wohl die komplette Hautevolee anwesend war.

Schon am Dienstag wurden alle Dorfeinwohner und Loreleis Geburtstagsgäste zu einer Befragung vom zuständigen Kriminaloberkommissar in die Dorfgaststätte eingeladen. Ein lückenloses Alibi für die Zeit von Sonntag 22 Uhr bis Montag 6 Uhr wurde von ihnen gefordert. Mit den Ausführungen fast aller Befragten schien der Kommissar zufrieden zu sein. Bei Forstmann hatte er Fragen. „Herr Forstmann“, sagte er, „sie erzählten, dass sie in besagter Zeit im Wald zur Jagd waren. Haben sie Zeugen?“

„Nein“, antwortete Forstmann, „nicht dass ich wüsste. Aber vielleicht hat irgendwer mein Auto gehört oder gesehen.“

„Ist das der Fall?“, fragte der Kommissar in die Runde. Niemand hatte Forstmann entlasten können.

„Ich werde doch wohl, ohne mich irgendwo abmelden zu müssen, zur Jagd fahren können, Herr Kommissar. Ist das strafbar?“ Forstmann stand von seinem Stuhl auf, schob diesen mit viel Schwung unter den Tisch und sprach erregt weiter: „Mir reicht‘s. So eine Arbeitsweise konnte ich früher nicht an den Tag legen. Ich gehe, wenn es weiter nichts gibt.“

„Auf Wiedersehen, Herr Forstmann!“, rief der Kommissar dem in der Tür verschwindenden Forstmann nach.

 

Vier Wochen später. In der Dorfgaststätte war Hochbetrieb. Sogar zwei Fremde saßen an einem Zweiertisch in einer Ecke und tranken genüsslich ein Bier. Die Aufmerksamkeit der Gaststättenbesucher richtete sich allerdings auf Forstmann, der seine Zuhörer mit seinen Jagdgeschichten immer bestens unterhalten hatte. An diesem Tag waren es aber nicht die Jagdgeschichten, die das Interesse am Zuhören weckten, sondern ganz andere .

Der gute alte Sheriff enttäuschte zunächst seine Zuhörer nicht.

„Am Montag nach Mitternacht ging ich auf Jagd“, begann er seine Story. „Ich brauchte nicht lange auf meinem Hochstand zu warten, da kam mir ein kapitaler Keiler vor die Flinte. Ich drückte ab und streckte ihn mit dem ersten Schuss nieder. Er lief noch ein paar Schritte und dann fiel er direkt vor einem Fuchsbau um. Um sicher zu gehen, dass er auch nicht mehr gefährlich werden kann, richtete ich meine Büchse auf ihn und gab ihm einen Fangschuss.“

„Horste, wie du den Keiler aufgebrochen hast und verwertet hast, kennen wir schon von deinen anderen Jagdgeschichten.“, sagte ein Zuhörer. „Erzähle uns lieber, ob es stimmt, dass von Hegersdorf verhaftet wurde und ob seine Lena wirklich verschwunden ist.“

„Na gut“, sagte Forstmann. „Soviel ich weiß, stimmt das alles. Und es gibt noch ganz andere Neuigkeiten.“ Im Gastraum wurde es mucksmäuschenstill, als Forstmann fortführte: „Von Hegersdorf wurde von seiner Firma entlassen. Krumme Geldgeschäfte sollen dazu geführt haben. Na ja, wenn es dem Esel zu gut geht, geht er auf`s Glatteis. Nun ist er sein Hab und gut los. Auch Lorelei wohnt nicht mehr in der Villa, sondern bei Verwandten in der Stadt.“

„Das habe ich schon gehört“, schaltete sich ein Dorfbewohner ein. „Meine Tochter ist mit der Lorelei gemeinsam in einer Klasse. Sie brachte von der Schule mit, dass der Lorelei ein goldener Hundenapf gestohlen wurde.“

„Jetzt wird ein Schuh draus“, sagte Forstmann vor sich hin. Es wurde wieder laut in der Gaststube. Man war sich darüber im Klaren, dass hinter dem Diebstahl nur die Eltern stecken konnten. Nur konnte man sich nicht einigen, ob Willibald vor seiner Inhaftierung dieses Goldstück noch in Sicherheit brachte oder ob Lena dieses Stück als Abfindung an sich nahm.

„Horste“, wurde Forstmann angesprochen, „du sagst ja auf einmal gar nichts mehr.“

„Ich wollte vorhin ja weiter erzählen, aber euch hatte ja meine Jagdgeschichte nicht interessiert. „Na gut“, fing Forstmann an. „Beim Fangschuss war ich stehen geblieben. Ich bückte mich so über den Keiler und was denkt ihr, was ich da sah? Mir blinkte aus dem Fuchsbau ein glänzendes Teil entgegen. Im Schein meiner Taschenlampe erkannte ich dann eine Schüssel. Ich zog sie aus dem Bau heraus und war mir sofort sicher, dass sie aus Gold war. Mit meiner unerwartet großen Beute fuhr ich nach Hause. Gedanken machte ich mir, wo diese Schüssel wohl her kommt und wer sie in diesem Fuchsbau versteckt hatte. Mein polizeilicher Instinkt sagte mir, dass dieses Goldgefäß nur von den Hegersdorfs stammen konnte. Am Mittwoch früh ging ich deshalb dort hin und beobachtete das Grundstück. Tatsächlich sah ich zwei verdächtige fremde Personen dort herumschnüffeln. Ich nahm mein Handy und machte unauffäll ig ein Foto von den Zweien.“

Mit einem Mal beendete Forstmann seine Ausführungen. Er holte sein Handy heraus, schaute zum Zweiertisch, dann auf sein Handy und wieder zum Tisch hinüber. „Ich muss los“, sagte er im Flüsterton in die Runde. Er sprang auf und war verschwunden. Auch die zwei fremden Herren zahlten und gingen.

Horst Forstmann ging nach seinem Gaststättenbesuch sofort nach Hause.

„Was mache ich nun?“ fragte er sich. „Gehe ich zur Polizei, werde ich sofort festgenommen. Die nehmen mir meine Geschichte nicht ab. Wie will ich beweisen, dass nur die Zwei auf meinem Foto die Täter sein können? Die werden mich aufgrund meiner Ausführungen in der Gaststätte sogar noch belasten.“

Die Polizei war schneller, als es Forstmann erwarten konnte. Noch am selben Abend wurde er festgenommen und in Handschellen abgeführt, der Kommissar hielt in seiner Hand den goldenen Hundenapf.

Es dauerte nicht lange, da saß Forstmann als freier Mann wieder in der Dorfgaststätte am Stammtisch. Natürlich hatte er viel zu erzählen. Aber auch die zwei schon bekannten Fremden waren wieder in der Gaststätte anwesend. Dass man ihn aus der Untersuchungshaft entlassen musste, weil man ihm nichts nachweisen konnte, berichtete Forstmann extra so laut, dass es die Fremden auch mitbekamen. Er wisse nun, wer der Dieb war und werde das Geheimnis nur preisgeben, wenn er 10 Prozent des Goldwertes dafür erhalten würde. Er könne sogar alles beweisen. Die zwei Fremden waren bald verschwunden.

Schon am nächsten Tag bekam Forstmann Besuch. Der Kommissar hatte sich eingeladen. Forstmann ließ ihn gern herein und beantwortete seine Fragen bereitwillig. Wer der Täter war, verriet er allerdings nicht. Das würde er erst nach Erhalt von sechstausend Euro preisgeben, sagte er dem Kommissar.

Inzwischen hatte die Polizei auch Willibald und Lorelei von Hegersdorf vernommen, ohne Erfolg. Lena von Hegersdorf blieb weiterhin spurlos verschwunden. Deshalb gingen sie auf das Angebot von Horst Forstmann ein. Er wurde in die Polizeidienststelle bestellt. In seiner Hand hielt er einen großen Leinensack, aus dem es bestialisch stank. Der Kommissar fragte: „Herr Forstmann, was um Gottes Willen haben sie in diesem Sack drinnen?“

„Mein Beweisstück, Herr Kommissar!“

Der Kommissar wurde kreidebleich und orderte augenblicklich zwei weitere Polizisten an.

„Herr Forstmann“, sagte er dann, „es geht doch hoffentlich nur um einen Diebstahl, oder soll ich die Mordkommission einschalten?“

„Nein, nein, Herr Kommissar, das brauchen sie nicht, jedenfalls nicht wegen mir.“

„Und was stinkt da so bestialisch aus diesem Sack, Herr Forstmann?“

„Ich will es ihnen zeigen“, sagte Forstmann und versuchte den Knoten der Schnur, mit der der Sack zugebunden war zu lösen, was ihm nicht gleich gelingen wollte. Den drei Herren Polizisten schien es dabei nicht gut zu gehen. Aber ein richtiger Jäger hat auch seinen Hirschfänger mit. Forstmann zog ihn aus seiner Tasche, kam aber nicht dazu, den Knoten aufzuschneiden. In dem Moment flog der Hirschfänger aus Forstmanns Hand, die mit seiner zweiten blitzschnell durch Handschellen verbunden war. Im Gegensatz zu den Beamten blieb Forstmann sehr gefasst und ruhig und sagte zum Kommissar: „Was soll dieser Zirkus?“

„Sie sind vorläufig festgenommen, Herr Forstmann.“

„Und warum?“

„Wegen unerlaubten Waffenbesitz und Mordverdacht.“

Forstmann fing an zu lachen. Dieses Lachen wurde immer lauter. Dann sagte er, wieder gefasst: „Herr Kommissar, ich komme gerade von der Jagd, deshalb habe ich den Hirschfänger noch bei mir.

„Und was stinkt dort in diesem Sack?“

„Das Beweisstück, Herr Kommissar, ein toter Fuchs, nicht Frau von Hegersdorf, wie sie sicher angenommen haben. Aber wo die sich aufhält, kann ich ihnen auch verraten, allerdings auch nicht umsonst.“

„Forstmann, sie sind ja ein ganz ausgebuffter Ganove. Und was soll ein toter Fuchs mit dem Golddiebstahl zu tun haben?“

„Das will ich ihnen erklären, aber entfernen sie erst einmal diese lästigen Handschellen und schicken sie die zwei Lakaien raus.“

Nachdem die zwei Polizisten den Sack öffneten und den stinkenden toten Fuchs entnahmen war Forstmann wieder mit dem Kommissar allein im Dienstzimmer.

„So“, sagte der Kommissar, „wenn sie mir jetzt glaubwürdig erklären können, wer den Goldnapf gestohlen hat, dann bekommen sie von mir einen Check über fünftausend Euro. Und wenn sie mir auch noch sagen, wo sich Frau von Hegersdorf befindet, hoffentlich lebendig, bekommen sie noch einmal fünftausend Euro.

„Gut“, sagte Forstmann, „einverstanden, dann will ich mal anfangen. Lassen sie bitte mal den Goldnapf bringen. Auf diesem sehen sie die Abdrücke des Fuchsgebisses. Sie müssen wissen, dass die Geburtstagsfeier der Lorelei von Hegersdorf, zu der sie diesen Hundenapf aus Gold geschenkt bekam, an einem kalten Wintertag stattfand Das Nassfutter in diesem Napf war angefroren und der Fuchs nahm mit dem Futter gleich den Napf mit.“

Inzwischen hatte der Kommissar den Goldnapf auf seinem Schreibtisch liegen und fand tatsächlich diese beschriebenen Bissspuren.

„Übrigens“, sagte Forstmann, ihr Labor wird sicher an dem Gebiss des Fuchses noch Goldspuren finden. Ich hatte den Fuchs noch in der Nacht nach dem Geburtstag geschossen und da müssten sie noch vorhanden sein.“

Der Kommissar ließ den Sack mit dem stinkenden Kadaver von seinen Polizisten abholen. Als sich die Tür von außen schloss stand er auf, ging zum Fenster und riss beide Flügel weit auf. Dann ging er auf Forstmann zu, blieb vor ihm stehen und fragte sehr eindringlich, indem er jedes Wort extra betonte: „Wo ist Frau von Hegersdorf?“

„Herr Kommissar“, sagte Forstmann, „wenn sie mir jetzt den Check über zehntausend Euro ausstellen, erfahren sie es von mir.“

„Einverstanden“, sagte der Kommissar.

„Herr Kommissar, ich lade sie zu mir nach Hause ein. Ich habe dort eine junge Frau, die wird ihnen auch gefallen. Sie hat lange blonde Haare, blaue Augen und ist auch sonst von schöner Figur. Sie wird uns sicher einen Kaffee zubereiten. Und für die zehntausend Euro werde ich ihnen noch einen Whiskey anbieten“

„Forstmann, ich muss mich wiederholen. Sie sind ein ganz ausgebuffter, liebenswerter Ganove mit kriminalistischen Fähigkeiten, die sie offenbar noch intus haben. Ich komme sie und ihre neue Errungenschaft gern besuchen, schließlich haben sie ja zur Lösung zweier Kriminalfälle beigetragen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.10.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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