Günter Weschke

Das bin Ich XXIX



Teufel noch mal, beim Rückblick auf mein Leben, sehe ich nur Horrorgeschichten.
Ich, der ich doch immer so penibel bin, trete von einem Fettnäpfchen in das Nächste.

Ich war zur Hochzeit meines besten Freundes -Klaus Dieter- eingeladen, ich sollte der Brautführer sein.
Also stand ich vorn neben dem Brautpaar.
Als der Pfarrer sagte. “Sie dürfen die Braut jetzt Küssen“, nahm ich das zu wörtlich und drückte ihr einen saftigen Schmatzer auf den Mund.

Natürlich hatte das meinem Freund nicht gefallen und auch das unfreundliche Gemurmel in den Kirchenbänken war nicht zu überhören.

Kurz und Gut, ich war der bestgehasste Mensch in der Kirche.
Nur die Braut hat mir heimlich zugezwinkert, was ich als eine Aufforderung verstand.
Trotzig nahm ich an der Hochzeitsfeier teil.

Ich sah, wie Klaus Dieter sich am Alkohol mächtig eindeckte, er trank was ihm gerade in die Finger kam.
Klar, er war sauer, sauer auf mich, aber ich war immerhin sein bester Freund.

Also entschuldigte ich mich bei ihm, es sei eine Kurzschlussreaktion gewesen.
Dann tranken wir auf unsere Freundschaft, aber er war bereits so angetrunken, dass er nicht bemerkte, dass ich meinen Schnaps in einen Blumenkübel goss.

Die Feier war auch nicht besonders schön, viele der Gäste waren immer noch empört über mein Verhalten in der Kirche.
Der Alkohol floss in Strömen und so kam es, dass die meisten der Gäste bereits nach dem Kaffeetrinken so besoffen waren, dass sie auf ihren Stühlen einschliefen, auch mein Freund Klaus Dieter.

Die Braut zog sich empört darüber zurück, ging auf ihr Zimmer, und ich gleich hinterher.

Das war die heißeste “Hochzeitsnacht” meines Lebens.

Gegen Mitternacht taumelte auch Freund Klaus Dieter in das Brautgemach, legte sich in das noch freie Bett und schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen ging ich mit der Braut zum Scheidungsanwalt, sie reichte die Scheidung ein, seitdem wohnt sie bei mir.

Wir feiern nun jede Nacht -Hochzeitsnacht-.

Mein Freund Klaus Dieter wollte nun nicht mehr mein Freund sein, wenn er mich sah, beschimpfte er mich.
Aber er sollte doch froh darüber sein, dass ich ihm seine Braut weggenommen habe, denn eine treulose Frau hatte er nicht verdient.













 

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