Andreas Rüdig

Sexualangst

Sexualangst wird gelegentlich auch Genophobie genannt. bezeichnet im weitesten Sinne die Angst vor Intimität und Sexualität. Sie ist individuell unterschiedlich stark ausgeprägt und kann bis zur völligen Ablehnung körperlicher Nähe reichen.

Angst auf dem Gebiet der Sexualität muss zunächst abgegrenzt werden von normaler Ängstlichkeit, die ein allgemeinmenschliches Merkmal ist. Sie kann allerdings das Ausmaß einer psychischen Störung erreichen. Wenn eine therapeutische Hilfe aufgesucht wird, erfolgt zunächst diese Abklärung.

 

In der Sexualmedizin spielt die Sexualangst bei sexuellen Dysfunktionen eine Rolle.

Der sexuelle Reaktionszyklus des Menschen besteht hauptsächlich aus drei differenzierbaren, aber ineinandergreifenden Phasen, die jede für sich gestört oder blockiert sein können:

  • Phase der Erregbarkeit,

  • Phase der Erregung (Plateauphase),

  • Phase des Orgasmus.

Sexuelles Verlangen motiviert den Menschen zu sexuellen Handlungen. Ist der Gedanke daran jedoch von Angst oder Schmerz besetzt, liegt ein gestörtes sexuelles Verlangen vor. Dies kann auch zu Feindschaft gegenüber dem Partner führen.

Eine während des Geschlechtsverkehrs aufkommende, wie auch immer geartete Angst kann zu zeitweiliger Impotenz führen.

Sexualangst muß etwas sehr Unnatürliches sein. Sonst hätte ich schon mal in einer `(Schmuddel-)Zeitung davon gelesen, im Fernsehen oder Radio davon gehört und nicht erst in Wikipedia davon erfahren. Für mich war es lange Zeit völlig normal, einen Sexualtrieb zu haben, ihn irgendwie auszuleben und mit ein bißchen Glück auch Kinder zu kriegen.

 

Doch dann erinnerte ich mich an meine Nachbarin Heide Klabauterfrau. Sie wohnt nebenan im Nachbarhaus, ist so um die 80 Jahre alt – und ist ein eingefleischter weiblicher Hagestolz – sie war also noch nie verheiratet.

„Gott gewahre,“ ruft sie aus, wenn man sie nach den Gründen fragt. „Ich mußte mich doch schließlich um Papa kümmern. Der ist immerhin 100 (!) Jahre alt geworden.“

Aha. Da war in jungen Jahren, so vor 60 Jahren, nie Zeit für einen anderen Mann? „Nein, es gab immer nur Papa,“ gesteht Heide leicht rosa im Gesicht. Und mit dem hat sie auch gekuschelt und für ihn die Beine breit gemacht? Als Antwort wird Heide teifrot im Gesicht. „Es gab nur Papa. Er war der einzige und beste Mann in meinem Leben.“

Jetzt ist klar: Heide`s Sexualangst rührt daher, daß sie Angst davor hat, von anderen Herren der Schöpfung enttäuscht zu werden. „Du Wüstling! DU willst mich doch nur küssen!“ Diese Worte höre ich zu spät. Da liegt ich schon am Boden, getroffen von ihrem rechten Haken ….

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