Heinz-Walter Hoetter

Der kleine Affe

 


 

In einem afrikanischen Dschungel lebte mal ein kleiner Affe, der eines Tages seine Herde aus den Augen verloren hatte, weil diese von einer hungrigen Meute Löwen angegriffen worden war.

 

Die ganze Affenherde war deshalb in panischer Angst in alle Richtungen davon gestoben, weil sich jeder einzelne von ihnen in Sicherheit vor den gefährlichen Raubkatze bringen wollte.


 

Schon seit einige Tagen streifte der kleine Affe jetzt nun schon ganz allein durch die grüne Hölle, aber er fand seine Artgenossen einfach nicht mehr wieder.

 

Mittlerweile war er auch sehr durstig geworden. Außerdem wurde seine Angst von Tag zu Tag größer, weil er ganz allein und ohne Schutz herum lief.

 

Doch plötzlich entdeckte er von einem hohen Baum aus ein Wasserloch, wo er seinen Durst löschen wollte, der ihn immer stärker plagte.

 

Als er schließlich dort angekommen war, sah er einen riesigen Gorilla am Wasserloch hocken, der dort gerade trank und sehr groß und stark aussah.

 

Der kleine Affe traute sich deshalb nicht an die Wasserstelle zu gehen, weil er dachte, dass ihn der Gorilla vielleicht angreifen oder sogar töten würde.

 

Und da er sehr schwach war, wollte er lieber bis zum nächsten Tag warten, um dann runter an die Wasserstelle zu gehen, um dort gefahrlos trinken zu können.

 

Am nächsten Tag brannte die Sonne erbarmungslos von einem wolkenlosen Himmel herunter, sodass der Durst des kleinen Affen schon so groß war, dass er dachte, er würde bald verdursten.

 

Daher entschied er sich dazu, jedes Risiko einzugehen und näherte sich vorsichtig dem ruhig daliegenden Wasserloch.

 

Als er unten am Wasser schließlich angekommen war, beugte er sich etwas vor, erblickte aber voller Schrecken abermals einen Affen, der ihn plötzlich aus dem Wasser ansah.


 

Schon wollte er weglaufen, riss sich aber zusammen und musste seinen ganzen Willen aufbringen, um dennoch am Wasserloch zu bleiben. Dann senkte er zitternd seinen Kopf und trank von dem kühlen Nass, das ihn von seinem schrecklichen Durst erlöste.


 

In diesem Augenblick verschwand auch das Gesicht des anderen Affen, welches er im Wasser gesehen hatte, das aber nur sein eigenes Spiegelbild gewesen war, welches er fälschlicherweise für einen anderen Affen gehalten hatte.

 

Als er schließlich genug getrunken hatte, kam er auch schnell wieder zu Kräften und war stolz darauf, seine schlimme Angst überwunden zu haben.

 

Es dauerte auch nicht mehr lange, da stieß der kleine Affe endlich auf seine Herde und erzählte allen davon, was er im Dschungel erlebt hatte, als er da draußen einsam und allein herum gelaufen war.

 

Nun, was will uns diese kleine Geschichte wohl sagen?

 

Wir müssen uns allen Ängsten im Leben mutig stellen, die uns mehr oder weniger stark heimsuchen und nicht davor weg laufen. Denn nur, wenn wir uns unseren eigenen Ängsten konsequent entgegenstellen, sind sie auch keine Gefahr mehr für uns, weil sie dann meist ganz von selbst verschwinden.


 

(c)Heiwahoe

 

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