Mannomann! Gerade erst habe ich den Weihnachtsbaum aus dem Wohnzimmer verbannt und jetzt ist schon wieder Ostern. Leute, wie die Zeit vergeht.
Ostern, das Fest der Auferstehung - oder sollte ich besser sagen, das Fest der Schokoladenhasen und bunten Eier? Ostern: die Zeit, in der wir uns alle in einen kollektiven Wahn stürzen, bei dem ein Hase plötzlich zum Superstar wird. Dieser Hase, der weder sprechen noch Eier legen kann, wird zum Symbol für ein Fest, das eigentlich mit einer ganz anderen Geschichte begann. Und dann gibt es die Eierjagd – eine Tradition, bei der Erwachsene sich wie Kinder benehmen und Kinder sich wie Detektive fühlen. Es ist schon faszinierend, wie ein Ereignis von solch spiritueller Bedeutung in eine Parade von Süßigkeiten und kommerziellem Trubel verwandelt wurde. Die Kirchen werden an den Osterfeiertagen „kalkulierbar voll“ sein, während die Supermärkte an den Tagen davor voraussagbar voller sind. In diesen Tagen gerät der religiöse Hintergrund des Osterfestes - die Auferstehung Jesu Christi - immer mehr in den Hintergrund.
Man könnte meinen, die wahre Auferstehung sei die des Einzelhandels, der jedes Jahr aufs Neue aus seinem Winterschlaf erwacht, um uns mit Sonderangeboten und limitierter Osteredition zu beglücken. Und dann gibt es da noch die Tradition des Eierversteckens – eine geniale Methode, um Kinder zu beschäftigen, während die Erwachsenen sich über die besten Rezepte für das Osteressen austauschen, manchmal sogar darüber streiten und sich u.a. mit Eierlikör die Welt schön trinken.
Aber hey, wer kann schon widerstehen? Ostern ist schließlich die Zeit, in der wir uns alle ein bisschen wie Kinder fühlen dürfen - sei es beim Schokoladenessen oder bei dem verzweifelten Versuch, das letzte versteckte Ei im Garten oder irgendwo in der Wohnung zu finden. Ich denke, in diesen Tagen gibt es viele Gründe, sich auf Ostern zu freuen. Für viele (- auch für mich) ist Ostern eine Gelegenheit, sich zu treffen, zu feiern, anzustoßen auf das Leben. Die Natur schreitet fort und meine Frau und ich freuen uns gemeinsam auf eine neue farbenprächtige Blütezeit. Die Tage werden heller und länger. Meine Gedanken gehen plötzlich auf Wanderschaft und ich erinnere mich an ein Zitat von dem Liedermacher Reinhard Mey: „Je kaputter die Welt da draußen, desto heiler muss sie zu Hause sein“. Da sage ich nicht nein. Das sollte aber nicht nur an den Osterfeiertagen der Fall sein.
Ich drücke allen Lesern (m/w/d) die Daumen für ein buntes, heiles „süßes Osterfest“ und genießen Sie die Tage mit Ihren Lieben von der Schokoladenseite.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.04.2025.
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