Vorwort
Die Hölle ist für die meisten Menschen heute ein Zustand der Seele, den wir zum Teil schon hier auf der Erde erleben. Das Böse ist immer und überall. Hass und Leid, grausame Kriege, wo die Menschen sehr brutal und böse zueinander sind, sich gegenseitig verletzen, streiten und immer nur an sich selbst denken. Diese irdische Hölle setzt sich nach dem Tod eines bösen Menschen in der jenseitigen Welt fort. Diese Hölle hat er sich selbst Zeit seines Lebens durch seine Taten selbst geschaffen. Sie wird für ihn ein Ort der Qual und des Leidens sein, also ein Ort, an dem diejenigen landen, die sich vom ewigen Geist der Schöpfung (Gott) bewusst abgewandt haben.
In der Bibel spricht z. B. Jesus mehrmals über die Hölle und warnt vor den Konsequenzen, die auf diejenigen warten, die sich von Gott abwenden.
In einem seiner bekanntesten Aussagen sagt Jesus: “Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; fürchtet euch vielmehr vor dem, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle.”
Jesus macht hier also ganz deutlich, dass die Hölle ein Ort ist, an dem vor allen Dingen die Seele leiden wird. Es ist ein Ort der ewigen Qual, an dem es kein Entrinnen gibt.
Doch Jesus spricht nicht nur über die Hölle, um Angst zu verbreiten. Er warnt die Menschen vor den Konsequenzen ihres Handelns und ermutigt sie, sich zu Gott zu bekehren und sein Reich zu suchen.
Der Autor
***
Langsam zwängte der ehemalige Naziführer Adolf Hitler seinen zitternden Körper durch die einen Spalt breit offen stehende Tür des seltsam aussehenden Gebäudes, das auf ihn den komischen Eindruck einer düsteren Totenhalle machte. Schweigend folgte ihm eine dunkle Gestalt in einer schwarzen SS-Uniform, die aussah wie der leibhaftige Teufel.
Als Adolf Hitler in dem hinter der Tür liegenden diffus beleuchteten Raum eintrat, schaute er sich mit furchtsamen Blicken ängstlich nach allen Seiten um und stellte mit überraschendem Entsetzen fest, dass er offenbar in einer total verrauchten Kneipe stand. Damit hatte er nicht gerechnet.
Oder war alles doch nur eine böse Täuschung, eine inszenierte Halluzination, die man ihm hier vorgaukelte?
Das nach Bier, Schnaps und Zigarettenrauch stinkende Lokal kam ihm wie ein brodelnder Kessel vor, in dem eine undefinierbare Brühe dampfte, deren Zutaten man in den Hinterhöfen irgendwelcher verwahrloster Ghettos von herunter gekommenen Großstädten zusammen gekratzt hatte. Schemenhaft, wie huschende Geister, bewegten sich einige buckelige Gestalten hin und her, doch Hitler konnte nicht unterscheiden, was für Kreaturen das waren. Sie schienen aus dem Totenreich zu kommen.
Ein kaltes Etwas zerrte plötzlich an seinem mit brauner Erde verschmierten, schwarz glänzenden Ledermantel.
Hitler zuckte augenblicklich zusammen. Für eine Sekunde hatte er das absurde Gefühl verspürt, dass es die schmierig kalte Knochenhand eines Toten war, der nach ihm fingerte.
Dann hörte er, wie jemand mit ihm sprach und fragte: „Sind Sie der Führer? Der größte Feldherr aller Zeiten, den es jemals auf der Erde des Menschen gegeben hat?“
Adolf Hitler blickte sich verwirrt um. Der Sprecher war ein kleiner Junge von etwa elf oder zwölf Jahren, der aussah wie eine hölzerne Marionette, die ihn mit Blut geröteten Augen ansah. Die dünnen, schrumpeligen Beine, an denen einige eitrige Hautfetzen herunter hingen, waren mit ekelhaften Würmern und großen Schmeißfliegen übersät.
Der nach verwestem Fleisch stinkende Körper fragte plötzlich mit seltsam krächzender Stimme: „Sie suchen nach einem Tisch, Herr Hitler? So ganz verborgen, wo Sie keiner sieht? Ich verstehe das sehr gut. Wirklich! Sie wollen ihrer schrecklichen Strafe entkommen, wie jeder Massenmörder und jetzt endlich ihre Ruhe haben vor denen, die durch ihren nationalsozialistischen Terror umgekommen sind, nicht wahr? Ja, sie suchen aber nach Ihnen, Herr Hitler. Sie sollten daher also auf der Hut sein. Viel Glück, du verkommenes unmenschliches Dreckschwein!“
Nach diesen Worten verschwand die kindliche Totengestalt so schnell, wie sie aufgetaucht war.
Der große Führer Adolf Hitler zuckte heftig zusammen. Woher wusste der kleine Kerl, dass er sich verbergen wollte? Mit gerunzelter Stirn ließ er sich vom grinsenden Teufel zu einem Eichentisch in einer dunklen Ecke führen und beide setzten sich hin
Grübelnd lauschte Hitler der sonderbar anmutenden Musik einer offenbar skelettierten Vier-Mann-Kapelle, die es in den vielen Konzentrationslagern seines ehemaligen Großdeutschen Reiches gab.
Ja, es war ein überaus heroisches deutsches Lied, aus dem man die unendlich vielen Stimmen der Vergangenheit heraus hören konnte, die vom vergessenen Glanz und grenzenloser Macht, von germanischem Ruhm und Herrlichkeit einer längst vergangenen nationalsozialistischen Zeit unterm Hakenkreuz kündeten, als man ihn noch anhimmelnd „den Führer des deutschen Volkes“ bezeichnete. Aber diese Zeiten waren jetzt für immer vorbei.
Die Leute in dem schummrigen Lokal sahen wie verbrannte Puppen aus. Ihre kahlen Köpfe erschienen für ihren zerbrechlichen Körper viel zu groß. Ihre langen, knöchernen Finger ähnelten blutlosen Spinnenbeinen, die wild hin und her zuckten.
Ganz plötzlich erblickte der Führer am Ausgang der Kneipe etwas Weißes. Die Muskeln seines geschwächten Körpers spannten sich augenblicklich. Adolf Hitler kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Er glaubte, einen Polizisten gesehen zu haben.
Sein unruhiger Blick wanderte durch den ganzen Kneipenraum. Und wieder schimmerte es wie weißer Nebel, der wabernd näher kam.
Überall schienen auf einmal Polizisten zu sein. Er sah zuerst nur einen, dann noch einen und noch einen und noch einen. Die weißen Nebelschwaden kamen aus dem Nichts und wurden heller und größer und kamen plötzlich direkt auf den ängstlich da sitzenden Führer zu.
Du Idiot! dachte Hitler. Dieser verdammte Judenjunge. Ich hätte es mir denken können! Er hat mich bei meinen Verfolgern denunziert.
Grelles Licht flammte plötzlich von allen Seiten auf und Adolf Hitler bemerkte, dass einige Schirm lose Deckenlampen eingeschaltet worden waren.
Das helle Licht hatte die lasterhafte Atmosphäre des Lokals augenblicklich verscheucht, und jetzt sah der weite Raum wie jeder andere aus – nüchterne Betonwände mit riesigen Hakenkreuzfahnen, die jedes Geräusch schluckten und keinen Laut nach außen dringen ließen.
Trübe Augen blinzelten, gierige Hände fingerten schattenhaft herum und nervös gingen einige grotesk aussehende Gestalten ärgerlich murrend auf und ab, als suchten sie nach etwas.
Die Gäste des Lokals waren in fauligen Lumpen gekleidet und etliche von ihnen liefen barfuß herum. Ihre Füße waren mit schwarzen Flecken überzogen, aus denen grässliche Maden und Würmer hervor krochen.
Ich sitze in einer Falle, dachte der Führer. Panik stieg in ihm hoch. Aber Hitler wollte sich nicht kampflos ergeben.
Im gleichen Augenblick dehnte er seinen ausgemergelten Körper nach oben und sprang auf. Sein Stuhl stürzte bei dem Versuch um, den nah gelegenen Ausgang des Raumes zu erreichen.
Die Männer in der weißen Uniform kamen jetzt von allen Seiten angerannt.
Einige hielten einen Gummiknüppel in der Hand, schlugen damit auf Hitler brutal ein und drängten ihn zurück auf seinen Stuhl, wo sie ihn festhielten.
Mit letzter, verzweifelter Kraft riss Hitler sich noch einmal los und hetzte schreiend wie ein verwundetes Tier zur Ausgangstür. Blut tropfte aus seinem offenen Mund.
Eine dürre Frau schrie hysterisch wie von Sinnen. Die KZ-Kapelle verstummte. Die Musiker schlichen mit katzenhafter Behändigkeit zu einem verborgenen Hinterausgang und verschwanden durch eine Stahltür, die krachend hinter ihnen zuschlug.
Die meisten Gäste schienen von dem allgemeinen Aufruhr unbeeindruckt. Unbeweglich saßen sie wie erstarrte Leichen da, und nur ihre leeren, blicklosen Augen drehten sich langsam auf Hitler zu, der jetzt mit weiten Sprüngen durch das Lokal rannte.
Dann wurde die Stille durch einen harten Ruf unterbrochen.
„Adolf Hitler!“ schrie einer der Polizisten in weißer Uniform. „Sie sind umzingelt! Rühren Sie sich nicht von der Stelle oder wir müssen sie erschießen. Bleib' stehen, du Hurensohn!“
Hitler aber rannte unbeirrt weiter. Dann krachten Schüsse und einige Projektile zischte an seinem Kopf vorbei.
Nur noch ein paar Meter bis zur Tür, dann habe ich es geschafft. Noch eine Sekunde, schrie sein Gehirn. Nur noch eine Sekunde. Hoffentlich stehen keine Wachen draußen vor der Ausgangstür. Der Führer schwitze aus allen Poren, als er fast die Tür erreicht hatte.
Wieder krachten Schüsse, wieder zischten einige Geschosse an seinem Kopf vorbei.
Dann traf ihn ein Geschoss direkt in den Rücken und durchschlug seine Wirbelsäule.
Adolf Hitler blieb wie angewurzelt stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen. Es tat überhaupt nicht weh, nur ein kleines Stechen, so wie der Stich mit einer spitzen Nadel. Mehr spürte er nicht.
Hitlers Körper verbog sich nach vorne. Er taumelte wie ein Mann aus Stahl, der sich zäh wie Leder im Zeitlupentempo vorwärts quälte.
Trotzdem erreichte er noch die Tür und griff zitternd nach der Klinke, die aussah wie ein fleischloser Oberschenkel eines Toten.
Doch dann wurde sein schweißnasser Körper von einer Lähmung ergriffen, die ihn überwältigte und langsam zu Boden sinken ließ.
In der düsteren Welt jenseits seines schwindenden Bewusstsein hörte er ein schrilles Stimmengewirr. „Macht ihn fertig, diesen gottverdammten Dreckshund! Tötet ihn auf der Stelle! Reist ihm die Organe aus seinem kranken Leib! Keine Gnade mit diesem deutschen Hurensohn!“
Der einstige Führer Deutschlands spürte einen Druck auf seiner Brust und jemand hielt seine beiden Arme fest umklammert.
Der SS-Teufel stand gebeugt über ihm. Seine roten Augen funkelten böse.
„Na, wolltest du fliehen, mein lieber Adolf? Auch jetzt noch, wo du doch bei mir in der Hölle bist?“
„Ja, das wollte ich. Wie komme ich hier wieder raus?“
„Das geht nicht. Die Hölle kennt keine Ausgänge. Außerdem haben die Toten meines Reiches schon wieder etwas Neues für dich ausgedacht. Doch bevor die nächste Vorstellung beginnt..., stirb erst mal einen grausamen Tod. Ich komme später wieder und werde mich an deiner Angst ergötzen.“
Der Teufel verschwand und im gleichen Moment standen die zerlumpten Gestalten aus dem Lokal vor dem röchelnden Hitler und rissen wie wilde Bestien seinen im Todeskampf zuckenden Körper Stück für Stück auseinander, bis nur noch die bleichen Knochen übrig blieben.
***
Langsam zwängte Adolf Hitler seinen ausgemergelten Körper durch die einen Spalt breit offen stehende Tür des seltsam aussehenden Gebäudes, das auf ihn den Eindruck einer riesigen Totenhalle machte. Schweigend folgte ihm eine düstere Gestalt in einer schwarzen SS-Uniform, die ein rotes Gesicht hatte und aussah wie der Teufel.
Als Hitler in dem hinter der Tür liegenden diffus beleuchteten Raum stand, schaute er mit furchtsamen Blicken ängstlich herum und stellte mit Entsetzen fest, dass er sich offenbar in einer alten KZ-Baracke befand. Es roch nach Tod und Verwesung. Verhungerte Gestalten lagen auf faulenden Holzpritschen und starrten ihn aus blicklosen, blutunterlaufenen Augen an. Maden und Würmer krochen aus ihren eitrigen Mündern, die wie zu einem lautlosen Schrei weit geöffnet waren. Ein furchtbares Stöhnen erfüllte den nach Elend und Tot riechenden Raum. Es war schier entsetzlich.
Ein kaltes Etwas zerrte auf einmal an seinem mit brauner Erde und getrocknetem Blut verschmierten, mattschwarz glänzenden Ledermantel. Für eine Sekunde hatte der Führer das absurde Gefühl verspürt, dass es die schmierig kalte Knochenhand einer Leiche war.
Hitler stand da und fragte sich panisch, ob das hier alles nur eine böse Täuschung, ein schrecklicher Albtraum oder eine inszenierte Halluzination war, die man extra für ihn wie eine Vorstellung vorbereitet hatte.
Aber er wusste auch, dass er sich in der Hölle befand, aus der es kein Entrinnen mehr für ihn gab, bis ans Ende aller Zeiten.
Dieser Gedanke schoss Adolf Hitler immer wieder durch den Kopf. Er fing plötzlich vor lauter Angst und Panik an zu schwitzen, als er wieder in der riesigen Halle des Todes stand, wo alle schon auf ihn gierig warteten, die durch seine gnadenlose nationalsozialistische Machtausübung ihr Leben verloren hatten.
Die nächste Vorstellung konnte beginnen, die ihn am Ende abermals einen verzweifelten Tod bereiten würde. Die Hölle kennt keine Gnade.
(c)Heiwahoe
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.04.2025.
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