Istvan Hidy

Vom Armenviertel in den Petersdom

Zum Tod von Papst Franziskus am Ostermontag 2025

Am Tag nach der Auferstehung starb einer, der uns das Christentum wieder auf den Boden der Menschlichkeit gestellt hat.

Ostermontag, 21. April 2025 – Der Himmel ist leerer heute. Gerade gestern noch, am Ostersonntag, hob er die Hand zum Segen „Urbi et Orbi“. Die Stimme war schwach, aber warm, wie immer. Noch einmal segnete er uns – und dann ging er.

Papst Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio, ist tot. Und doch – stirbt ein Mann wirklich, dessen Leben ein Evangelium war?

Er kam aus Buenos Aires, aus dem staubigen, engen Herzen eines Armenviertels. Seine erste Messe hielt er nicht unter goldenen Kuppeln, sondern in einer Garage – zwischen klapprigen Plastikstühlen, mit einem Herz voller Demut. Er trat leise auf, aber seine Schritte hallten bis in die Weltkirche hinein. Als er 2013 zum Papst gewählt wurde, fragte man sich: Was will ein einfacher Jesuit aus Argentinien in den Gewändern eines Stellvertreters Christi?

Er zeigte es uns – mit jedem Lächeln, jeder Umarmung, jeder Geste der Barmherzigkeit. Er predigte weniger von der Kanzel als mit dem Leben. Statt Glanz: Sandalen. Statt Dogma: Dialog. Statt Verurteilung: Verständnis. Er besuchte Geflüchtete, wusch Gefängnisinsassen die Füße, sprach über Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit, als wären es Glaubenssätze.

Jetzt ist er heimgekehrt. Am Ostermontag, diesem leisen Bruder des strahlenden Ostersonntags, ist er von uns gegangen. Es passt zu ihm – denn Franziskus liebte das Leise, das Verborgene, das Menschliche.

Vielleicht ist das das größte Wunder seines Pontifikats: Dass ein Mann, der aus einer Garagenmesse kam, Millionen inspirierte, ohne je den Blick auf die Kleinsten zu verlieren.

Die Welt hat einen Hirten verloren. Aber der Himmel hat einen einfachen Mann empfangen, der nie vergaß, wofür ein Hirtenstab da ist: zu stützen, nicht zu herrschen.

Möge er in Frieden ruhen – und seine Botschaft unter uns weiterleben.

 

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