Ganz laut schallte das Bellen von Rex, dem Wachhund der Bauersleute, über den ganzen Hof hinweg. Alle Tiere erschraken bei dem Gedanken, dass wieder ein Tag angebrochen ist, an dem sie den hinterlistigen Hund ertragen mussten. Die Bauersleute riefen ihren Kläffer mit dem Namen Rex (König), so fühlte er sich berufen, über das Vieh des Hofs zu herrschen!
Jeden Tag seines Lebens musste Kater Strubsy diesen Tyrannen bereits ertragen. So beschloss er, diesem Schrecken zu entfliehen. Strubsy wollte wie sein alter Freund Kater Felix auf Wanderschaft gehen! Denn der alte Gefährte hatte nicht mehr die Kraft, um Abenteuer zu bestehen!
Strubsy! Die Zeiten, in denen ich auf Wanderschaft gewesen bin, waren die schönsten in meinem Leben! Ich konnte dir nicht einmal alle meine Abenteuergeschichten erzählen. Denn es waren so viele, dass ich mich an manche nicht mehr erinnern kann.
Ja, Felix! Immer wieder habe ich deinen Geschichten gerne gelauscht, und jetzt ist es so weit, dass meine Zeit gekommen ist, um auf Wanderschaft zu gehen.
Strubsy! Sobald die Sonne kräftig genug scheint, um dir auch nachts ein wenig Wärme zu schenken, ist die beste Zeit, um deine Wanderschaft zu beginnen. Ich hatte viele Kameraden auf meinen Reisen kennengelernt, und wir konnten so manches Abenteuer gemeinsam bestehen. Felix! Du kannst dir ganz sicher sein, dass ich schon bald mein Wanderbündel schnüren werde, und genauso wie du in deinen jungen Tagen auch viele Abenteuer erleben will!
Kurze Zeit bereitete sich Strubsy auf die Abenteuerreise vor und trug allerlei Speisen zusammen, um sie in seinem Wanderbeutel zu verstauen! Am Abend vor seiner Abreise verabschiedete er sich von Felix, seinem alten Freund. Ich werde lange auf Wanderschaft bleiben, bis ich auch viele Abenteuergeschichten wie du erzählen kann! So danke ich dir für all deine Geschichten, die du mir anvertraut hast.
Felix! Um eines will ich dich noch bitten! Ich werde morgen früh eine Tafel mit meiner Botschaft für Rex hinterlassen, die du ihm vorlesen sollst! Alles, was wir die letzten Tage mit den Tieren des Hofes besprochen haben, soll in Erfüllung gehen! Lasst euch von Rex nicht mehr tyrannisieren, und wenn alle zusammenhalten, sollte der Köter meine Botschaft verstehen. Ja. Strubsy! Du kannst dich auf mich verlassen, ich werde Rex deine Worte vorlesen. Wenn er sich nicht daran hält, werden wir ihm zeigen, dass er nicht mehr willkommen ist! Gut, Felix, so will ich hoffen, dass Rex meine Botschaft versteht!
Strubsy! Ich wünsche dir auf all deinen Wegen viel Glück und dass du viele Abenteuer bestehst! Beide fielen sich in die Arme und verabschiedeten sich. Felix! Wenn ich eines Tages zurückkehre, werde ich dir alle meine Abenteuer erzählen! Nun mach dich auf, schlafen zu gehen, damit du zeitig aufstehen kannst! Lebe wohl, Felix! Alles Gute, Strubsy!
Er machte sich sogleich auf, um schlafen zu gehen! Bevor er in einen tiefen Schlaf versank, dachte er noch daran, dass er auch so manches Abenteuer mit Kameraden bestehen kann.
Früh am Morgen kitzelten Strubsy die ersten Sonnenstrahlen in der Nase. Der Wanderer streckte sich, um für die Wanderschaft bereit zu sein. Er nahm seinen Wanderbeutel auf und schlich sich auf leisen Pfoten aus dem Heuboden hinaus. Strubsy war so geräuschlos unterwegs, dass nicht einmal Rex ihn hören konnte. Ein allerletztes Geschenk wollte Strubsy dem hinterlistigen Köter hinterlassen. Sodass er bei Rex nach diesem Streich in Erinnerung bleiben sollte! Strubsy hatte die letzten Tage für seine Reise Speisen zusammengetragen. Darunter war ein Stück Braten, das Rex schon so oft gierig verschlungen hat. Das Fleisch hat Strubsy jedoch innen ausgehöhlt und mit reichlich Salz gefüllt! Er weiß ganz genau, dass Rex den Braten gierig verschlingen wird! Strubsy war sich sicher, dass der Köter diese Botschaft verstehen wird. Er hängte an einen Nagel, seine Tafel auf, worauf mit Kreide geschrieben stand.
Rex! Ich bin Strubsy, der Kater, den du oft über den Hof gejagt hast! Du hast alle Tiere schlecht behandelt. Ich will dir eine Nachricht hinterlassen.
Wenn du weiterhin die Tiere am Hof schlecht behandeln willst, so kannst du erwarten, dass du keine ruhige Minute finden wirst. Ich verlasse euch, aber ich kann dir versprechen, dass deine Tyrannei nicht mehr akzeptiert wird! Also, Rex! Wenn du ein ruhiges Leben führen willst, lass alle Tiere in Zukunft in Ruhe. Wenn du weiterhin tyrannisierst, so ist meine Botschaft an dich, dass du am Hof nicht mehr geduldet sein wirst!
Rex! Erinnere dich immer an mich!
Kater Strubsy! Der nun auf Wanderschaft ist!
Strubsy wird mit diesem Streich bei allen Tieren gewiss in Erinnerung bleiben, und er hofft, dass Rex zur Einsicht kommen wird! Felix hatte auf seiner Abenteuerreise die Kunst des Schreibens erlernt und an seinen Freund weitergegeben. Die Bauersleute werden die Tafel, die Strubsy geschrieben hat, sehen und an einen Streich des Nachbarjungen denken. Der dies jedoch sicher abstreiten wird! So wird der letzte Streich von Strubsy gegen Rex die Bauersleute bestimmt zum Lachen bringen! Denn die beiden wissen genau, dass ihr Köter ein wahrer Tyrann sein kann!
Strubsy war stolz darauf, dass Rex nun seinen Meister gefunden hat! Denn ihm fielen immer Streiche ein, die er jenen zukommen ließ, die ihn geärgert haben! So war jedem am Hof bekannt, dass er gegen Strubsy bestimmt den Kürzeren zieht!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2025.
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