Der Kanzler rechnet mit einer Mehrheit für die Steuerreform.
Dazu hat er sogar eine eigene Mehrheit – die Kanzlermehrheit.
Aber von Mengenlehre und Selbstrechnen hält er nicht viel. Der Kanzler lässt rechnen und auch im Zahlenspiel ist er ganz groß. Nach der Manipulation der Arbeitslosenzahlen um etwa eine Million, wagen sich die Genossen jetzt sogar an größeren Zahlen und andere Rechenarten heran.
1.200.000.000 (in Worten: eintausendzweihundert Millionen) sind den Experten in der letzten Rechenstunde unter den Tisch gefallen.
Das ist ein richtiger Haufen Geld, selbst in großen Scheinen. Da kann man richtig drin rumwaten, wie Dagobert Duck in seinem Geldspeicher.
Dass das keiner gemerkt hat!
Aber die Teilnehmer an der Elefantenrunde haben vermutlich beim Verhandeln der Steuerreform auf Basis der geschätzten Steuereinnahmen für 2004 alle nur in ihre eigenen Karten gestiert und wichtige Pokergesichter dazu gemacht.
Dass ihnen da ein paar hundert Phantasiemillionen unter den Tisch gefallen sind haben die Zocker natürlich nicht gleich gemerkt.
Erst am nächsten Morgen als die Putzfrauen die Bude saubergemacht haben, da wurden zwischen vollen Aschenbechern, umgefallenen Schnapsflaschen und gezinkten Karten die verlorenen Millionen bemerkt.
Und jetzt müssen sich die Bundesbürger alle größere Portemonnaies kaufen, damit sie die ganzen Milliarden, die ihnen nächstes Jahr wie Sterntaler in den Schoß fallen, darin unterbringen können.
Gerechnet hat sich der Rechenfehler für Gerhardt und die SPD aber nicht.
Wenn nächstes Wochenende Bundestagswahlen wären, dann sähe es gar nicht gut aus. Egal wie man rechnet und trickst, die SPD nähert sich rapide der von Jürgen Möllemann angestrebten 18% Marke, nur von der anderen Seite.
Derzeit steht die SPD bei 26%. Genau so viele der Bundesbürger halten die Steuerreform für einen faulen Kompromiss.
Prozentrechnen mit Dezimalen wird, spätestens bei der nächsten Wahl, wieder groß in Mode kommen. Und auch das Rechnen mit mehr als einer Unbekannten darf schon mal geübt werden.
Ich bin ja schon mal gespannt auf den nächsten Wahlkampf.
Es würde mich nicht wundern, wenn sich diese Rechenkünstler, die derzeit den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland mit Hilfe der Plutimikation bis auf die zweite Dezimale vorausdozieren können, der erstaunten Nation vor laufenden Kameras kundtun:
„Diesmal wollen wir nicht nur die Hälfte der Wählerstimmen, diesmal wollen wir mindestens ein Drittel“.
Genossen - Rechnen sechs –Setzen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.12.2003.
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